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Peter W. Schmidt Architekten

Deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation

Ort
Kehl
Gebäudekategorie
Gewerbe und Industrie
Bauvorhaben
Neubau
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Wettbewerb 2018 - 1. Preis
Mit dem Entwurf des Neubaus der Deutsch-Französischen Wasserschutzpolizeistation am Eintritt des Hafenbeckens in den Rhein wird ein signifikantes Gebäude vorgeschlagen. Die Großform und Grundrissanordnung leiten sich aus den funktionalen Anforderungen und dem Grundstückzuschnitt ab, sie überhöhen gewissermaßen den Ort. Die dadurch entwickelte Gebäudefigur wird in Funktion und Ausdruck der Bedeutung der Deutsch-Französischen Wasserschutzpolizei am Rhein gerecht. Die gleichförmige, repetitive Gestaltung des Baukörpers ist durch den Charakter der Schiffsbauarchitektur geprägt. Durch das zweiseitig auskragende Obergeschoss entsteht im Profil mit Blick auf die Nordansicht, der Querschnitt eines neuzeitlichen Containerschiffes, das mit seiner T-förmigen Kommandozentrale den Schiffsrumpf überragt. Diese Analogie lässt sich in dem Entwurf erkennen, wenngleich seine eigentliche Stärke und Güte in der funktionalen Zuordnung und konstruktiven Ausbildung begründet liegt. Die Konstruktion des Gebäudes ähnelt der eines Schiffes, sie ist als Holzkonstruktion vorgesehen. Die Spanten werden zu Schotten, die raumhoch das Gebäude gliedern. Die T-förmigen raumhohen Schotten ermöglichen die symmetrischen Auskragungen auf den Längsseiten. Es ergeben sich überdachte Eingangs- und Vorbereiche vor den eigentlichen Einstellflächen für die Wasser- und Landfahrzeuge. Die Schottenbauweise erlaubt im Erdgeschoss Durchfahrten, die den funktionalen Anforderungen gut entsprechen. Im Erdgeschoss befinden sich die Wache und Leitung sowie die Garagen der Fahrzeuge und Werkstätten. Die Wache verfügt über einen separaten Zugang. Zur Wasserschutzpolizei, die sich ausnahmslos im Obergeschoss befindet, gelangt man als Besucher über die direkt an die Wache zugeordnete Besucherkontrolle oder über den separaten Eingang für die Mitarbeiter. Mit dem Raumprogramm sind Einzelbüros gefordert. Ihnen ist an den Stirnseiten ein großer Besprechungsraum und im Süden eine Dachterrasse mit angrenzendem Fitnessraum zugeordnet. Mit der Wahl einer Holzkonstruktion, ist es folgerichtig, mit einem zweischaligen Wandaufbau den hohen energetischen Anforderungen gerecht zu werden. Die Fassade ist in den Stirnseiten und im Obergeschoss mit Vormauerziegeln verkleidet. Die Erdgeschossflächen bestehen umlaufend aus großen Falttoren ähnlich bei Feuerwachen, die bedarfsgerecht zu öffnen sind. Im geschlossenen Zustand verleihen sie dem Gebäude einen ruhigen selbstbewussten Ausdruck. Die Ausarbeitung des energetischen Konzeptes wird in der weiteren Planung konkretisiert. Mit dem Entwurf wird eine deutlich unter der gültigen Energieeinsparverordnung geforderte Qualität erreicht, deren Kennwerte sich am Passivhausstandard orientieren. Auf dem Dach befindet sich eine PV-Anlage, deren Gewinne in das Konzept der Energieversorgung eingebunden werden.