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PLOV Architekten

Neubau Werkstätten und schulischer Pferdebetrieb LFS Winklhof

Mattweiss
Mattweiss
Ort
Oberalm
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Holz
Die traditionsreiche Landwirtschaftliche Fachschule Winklhof genießt auch über die Grenzen Salzburgs hinaus ein hervorragendes Image. Im Zuge des von uns gewonnenen Architekturwettbewerbs soll nun die Qualität des Lehrbetriebs weiter verbessert und erweitert werden. Durch die Neuerrichtung der Werkstätten für Holz- Metall- und Landtechnik und des schon bestehenden Pferdebetriebs wird das gesamte Schulgelände neu organisiert, wodurch das Schloss Winkl als künftiger Mittelpunkt der Schule betont wird.


STÄDTEBAU UND FREIRAUM – das Schloss im Zentrum

Werkstätten- und Pferdebetriebsgebäude werden östlich des Schlosses angeordnet und betonen das Schloss Winkl als Mittelpunkt des Schulareals. Die Anordnung des Reitplatzes axial zum Schloss gliedert die neu zu errichtenden Bauvolumina in einen nördlichen und einen südlichen Bereich und rückt das Schloss ins Zentrum des Blickes. Zudem wird so die geplante Umsetzung in zwei Bauetappen begünstigt.

Die bestehende Zufahrt und Erschließung des Hofareals bleibt erhalten. Eine neue Zufahrt südlich der Reithalle (unversiegelter Pflasterbelag) ermöglicht Versorgungsfahrten sowie eine gute Erschließung des Areals für Besucher und Externe. Optional kann eine weitere Zufahrt zum Areal im Bereich zwischen Mesnerhaus und Lehrerwohnhaus umgesetzt werden.

Ein Parkplatz für 25 Fahrzeuge wird östlich der Reithalle angeordnet und kann vielseitig betriebsintern sowie durch externe Besucher und an Wochenenden durch Kirchengänger genutzt werden.

Pferdebetriebsgebäude und Werkstätten werden als eingeschossige, hofförmige Gebäude formuliert. Fluchtende Gebäudekanten sowie jeweils gleich hohe umfassende Dachtraufen verweben die beiden Neubauten zu einem gemeinsamen architektonischen Ensemble. Umgebende Grünflächen werden als landschaftlich begrünte Obsthaine und als Freibereiche für Pferde vorgesehen.


ARCHITEKTUR UND RAUMKONZEPT – Synergien und Ensemblebildung

Das Gebäude des Pferdebetriebes wird im nordöstlichen Bereich des Baufeldes im direkten Bezug zum bestehenden Hof der Landwirtschaft und zur Remise angeordnet. Dadurch können bestmögliche Synergien im Betrieb (Maschinen, Lagerräume, Kutschen einspannen etc.) genutzt werden. Die Reithalle im Osten und die Ställe im Westen sind im Norden durch einen Zwischentrakt und im Süden durch eine überdachte Verbindung verbunden. Die Zugänge zur Reithalle erfolgen über die Längsseite jeweils vom Zwischentrakt sowie über die überdachte Verbindung. Der Zuschauerbereich im Süden der Halle wurde im Nahebezug zum Parkplatz und zum Reitplatz angeordnet. Eine Tribünenanlage im überdeckten Verbindungsbereich trennt die Verbindung vom Stall in die Reithalle von der Durchfahrt und ermöglicht zusätzlicher witterungsgeschützte und beschattete Zuschauerplätze. Im nördlichen Zwischentrakt zwischen Stall und Reithalle befinden sich Waschbox, Sattelkammer und Futterlager.

Die Werkstätten für Holztechnik, Metalltechnik und Landtechnik gruppieren sich L-förmig um einen gemeinsamen Werkhof. Die Werkstätten sind so organisiert, dass die Zufahrtstore und die vorgelagerten Manipulationsflächen zum Hofgelände hin orientiert sind. Der Werkhof dient als Manipulationsfläche und als gemeinsamer Arbeitsbereich im Freien. Im Norden wird der Werkhof durch eine Wand vom Reitplatz abgetrennt. Dadurch werden störende Sicht- und Schallimmission zwischen beiden Funktionsbereichen vermieden. Die Dimensionierung des Werkhofes ist so gewählt, dass die Ein- und Ausfahrt zur Anlieferung mittels LKW in einem Zug möglich ist. Die Anlieferung in die Werkstätten erfolgt über Sektionaltore vom Werkhof. Die Produktionshalle der Metalltechnik steht in direktem Bezug zum Arbeitsbereich der Landtechnik. Ein gemeinsamer Brückenkran bedient beide Arbeitsbereiche.

Die beiden Lehrerbüros sind jeweils zentral angeordnet und gewährleisten gute Sicht in alle Bereiche. Nebenräume und Technikräume sind zentral im Gelenk des Werkstättengebäudes angeordnet.


BAUKONSTRUKTION UND ÖKOLOGIE

Die Gebäudevolumina der Neubauten sind äußerst kompakt gehalten. Es wird eine zweckmäßig einfach gehaltene hochwertige architektonische Erscheinung gewählt. Ein konstruktiv einfaches Grundgerüst stellt die Basis eines robusten und auf Wirtschaftlichkeit ausgelegten Ansatzes dar.

Das Tragwerk der Halle besteht aus Brettschichtholzträgern. Diese werden in Feldmitte zur Gewichtsreduktion in Stäbe aufgelöst und so in Verbindung mit dem Oberlichtband zum gestalterischen Element in der Reithalle. Die Werkstätten und der Stall sind in Holzskelettbauweise aus Stützen und Brettschichtträgern konzipiert. Die Holzkonstruktionen werden generell nicht verkleidet, sondern bleiben außen und innen sichtbar und lassen den konstruktiven Holzbau aus unbehandelten heimischen Nadelhölzern sichtbar. Umlaufende Vordächer bilden einen effektiven konstruktiven Holzschutz für die vertikalen Bauteile.

Ein hohes Augenmerk wird auf eine sparsame und ökologische bauliche Umsetzung sowie auf ein Haustechnikkonzept, das mit möglichst wenig technischen Anlagen auskommt gelegt. Dachflächen werden großflächig als retentionsfähige Gründächer ausgebildet und tragen zu einem angenehmen ökologischen Mikroklima bei. Das Solarpotential der Gebäude wird durch großflächige PV-Anlagen auf den Dächern genutzt.