REICHEL SCHLAIER ARCHITEKTEN
Erweiterung Deutsches Meeresmuseum
© REICHEL SCHLAIER ARCHITEKTEN
Entwurf
Das Meeresmuseum am Katharinenberg in Stralsund ist das Stammhaus der vier
Museumsstandorte der Stiftung Deutsches Meeresmuseum.
Es wurde 1951 als Naturkundemuseum im ehemaligen Dominikanerkloster St.
Katharinen gegründet und 1974 zum Museum für Meereskunde und Fischerei erweitert. Der räumliche Eindruck der Aquarien und Schaukästen zwischen gotischen Gewölben ist beeindruckend, doch viele Bereiche sind in die Jahre gekommen.
Mit dem Entwurf für die Reattraktivierung des Deutschen Meeresmuseums wird ein Konzept umgesetzt, das die wesentlichen Attraktionen des über Jahrzehnte gewachsenen, bekannten und geliebten Meeresmuseums im historischen Katharinenkloster würdigt, herausarbeitet und dabei moderner und attraktiver macht. Das Museum wird um neue Attraktionen erweitert, zeitgemäße Anforderungen an einen Museumsbau werden gelöst und selbstverständlich integriert.
In drei Bereichen werden neue Gebäudeteile zugefügt, die die Klosteranlage in angemessener Maßstäblichkeit ergänzen, aber nicht dominieren. So erweitert sich das Foyer im ehemaligen Forum nach Westen zur Stadtmauer und schafft dort einen großzügigen Ort. Neben dem Direktionsgebäude am Katharinenberg entsteht das neue Großfischaqaurium, das sich selbstbewusst in der Silhouette der Straße abzeichnet. Das Schildkrötengebäude wird um ein zusätzliches Geschoss ergänzt und erhält damit eine neue Proportion und Fassade. Die neuen Gebäude sind auch vom Knieperwall aus sichtbar. Sie fügen sich markant und mit hohem Wiedererkennungswert in die Gebäudefront entlang der Stadtmauer ein.
Die ergänzenden Neubauten sollen dabei die Feingliedrigkeit der historischen Bebauung aufnehmen und sich mit der Struktur der Fassade aus kupfernen Blechen angemessen in den historischen Kontext einfügen. Die neuen Baukörper schließen zurückhaltend an die bestehenden Gebäude an, die Eingriffe im Bestand
werden dabei auf ein Minimum reduziert.
Eingang und Foyer
Der Besucher betritt vom Nordhof aus den neuen Eingangsbereich, der sich nun im ehemaligen Forum befindet.
Der großzügige Hauptraum des Forums bietet Platz für Kassen und Infotresen sowie einen Sammelbereich für Besucher- gruppen. Die Treppe zu den WC- und
Garderobenbereichen im neu hergestellten Untergeschoss liegt hinter einer großen freistehenden Wand, die auch als Projektionsfläche genutzt werden kann.
Im vorhandenen Obergeschoss werden, dem Nordhof zugeordnet, Büroflächen für Shop und Kassen untergebracht.
Zwischen Forum und alter Stadtmauer erweitert der neu überdachte Westhof das Foyer, er dient als Treffpunkt und räumliches Bindeglied zwischen Beginn und Ende der Ausstellung. Eine Sitzbank entlang der Stadtmauer lädt zum Ver-weilen ein. Auch der Museumsshop ist im Westhof untergebracht. Die Glasfassade entlang der Stadtmauer lässt Blicke auf den Knieperteich zu, die verglasten Dachflächen auf den Westgiebel der Katharinenhalle.
Katharinenhalle
Mit dem zentralen Eintritt in die Katharinenhalle öffnet sich der Blick des Besuchers bis in die Gewölbe des alten Kirchenschiffes. Die eindeutige Wegeführung führt die Besucher an allen Ausstellungselementen vorbei. Dabei sollen wesentliche Exponate, die in der Geschichte des Meeresmuseums eine besondere Bedeutung haben (wie z. B. Eisbär, Krake oder Lederschildkröte) in der Ausstellung besonders hervor-gehoben werden. Im Obergeschoss des Klosters werden die Sonderausstellung und die Museumspädagogik entlang der Route untergebracht.
Ein neuer Aufzug seitlich des Chors sorgt für eine barrierefreie und kinderwagenfreundliche Erschließung. Das markante Stabtragwerk soll in seinem Wesen erhalten bleiben. Lediglich im Zentrum der Ebenen wird dieses
zurückgebaut, um großzügigere Durchblicke zu schaffen. Die neue Aus-stellung inszeniert die Exponate so, dass die Raumwirkung der Katharinenhalle maßgeblich erhalten bleibt.
Durch die geöffneten Fassaden wird nun auch die Klosteranlage vom Meeresmuseum aus erlebbar.
Großaquarium
Über einen Steg, der den Ausblick in den Direktionshof und somit Orientierung auf dem Gelände bietet, betritt man das neue Großaquarium. Dieses bildet den spektakulären Auftakt zum Aquarienrundgang. Eine offene Treppe führt die Besucher nach unten. Die zurückgeschnittenen Galerie-ebenen und die somit freigestellte, geneigte Scheibe machen das Becken über die ganze Höhe erlebbar – von der Wasseroberfläche bis zum Grund. Sitzstufen laden die Besucher zum Verweilen ein.
Aquarien
Vom Großaquarium gelangt man in die Welt der Aquarien. Von hier an folgt der Besucher der geheimnisvollen Reise durch Atlantik, Pazifik, Indischem Ozean bis zum Roten Meer. Die Wärter- und Technik-bereiche sind funktional angeordnet und zusammengeschlossen, um kurze Wege und effektive Funktionsabläufe für die Mitarbeiter zu ermöglichen.
Schildkrötenbecken
Der Bereich vor dem Schildkrötenbecken wird so umgestaltet, dass dieses in seiner Größe zukünftig besser zur Geltung kommt. Über die Bestandstreppe gelangt der Besucher wieder nach oben. Von hier aus kann nun in Ruhe der obere Bereich des Beckens betrachtet werden. Die höher liegende Erdgeschossebene kann für Sonderausstellungen genutzt werden.
Auf das bestehende eingeschossige Schildkrötenhaus wird ein Obergeschoss
aufgesetzt, in dem Büros und Personalräume untergebracht werden. Die Erschließung erfolgt über einen neuen Aufzug im nördlichen und ein neues Fluchttreppenhaus im südlichen Gebäudeteil.
Gastronomie
Einzelne Food- oder Kaffee-Stationen im und um das Haus sorgen für das leibliche Wohl der Museumsbesucher.
Die Stationen werden vom Servicebereich im Schildkrötengebäude aus versorgt. Im neuen Verbindungsgang zum Westhof werden zusätzliche Sitzgelegenheiten im Innen- und Außenbereich angeboten.
Ausgang/Foyer/Shop
Vom Gebäude des Schildkrötenbeckens gelangt der Besucher durch den so genannten „Langen Gang“ in Verlängerung des Kreuzgangs wieder zum Ausgangspunkt in den Westhof zurück. Hier kann man sich am Ende des Rundgangs wieder treffen, verweilen, die Garderobe holen und den Shop besuchen.
Freianlagen
Der Nordhof mit den alten Pflasterungen, Bäumen, Museumsschiff etc. bleibt im Wesentlichen erhalten. Die vorhandene Stufenanlage vor dem Forum soll verbreitert werden. Der barrierefreie Zugang zum Museum erfolgt von der Straße Bielkenhagen im Norden. Durch das Beibehalten der bestehenden Geländeoberkanten bleibt der ehemalige markante Eingang in die Katharinenhalle mit seinem Torbogen in voller Größe wahrnehmbar.
Das Meeresmuseum am Katharinenberg in Stralsund ist das Stammhaus der vier
Museumsstandorte der Stiftung Deutsches Meeresmuseum.
Es wurde 1951 als Naturkundemuseum im ehemaligen Dominikanerkloster St.
Katharinen gegründet und 1974 zum Museum für Meereskunde und Fischerei erweitert. Der räumliche Eindruck der Aquarien und Schaukästen zwischen gotischen Gewölben ist beeindruckend, doch viele Bereiche sind in die Jahre gekommen.
Mit dem Entwurf für die Reattraktivierung des Deutschen Meeresmuseums wird ein Konzept umgesetzt, das die wesentlichen Attraktionen des über Jahrzehnte gewachsenen, bekannten und geliebten Meeresmuseums im historischen Katharinenkloster würdigt, herausarbeitet und dabei moderner und attraktiver macht. Das Museum wird um neue Attraktionen erweitert, zeitgemäße Anforderungen an einen Museumsbau werden gelöst und selbstverständlich integriert.
In drei Bereichen werden neue Gebäudeteile zugefügt, die die Klosteranlage in angemessener Maßstäblichkeit ergänzen, aber nicht dominieren. So erweitert sich das Foyer im ehemaligen Forum nach Westen zur Stadtmauer und schafft dort einen großzügigen Ort. Neben dem Direktionsgebäude am Katharinenberg entsteht das neue Großfischaqaurium, das sich selbstbewusst in der Silhouette der Straße abzeichnet. Das Schildkrötengebäude wird um ein zusätzliches Geschoss ergänzt und erhält damit eine neue Proportion und Fassade. Die neuen Gebäude sind auch vom Knieperwall aus sichtbar. Sie fügen sich markant und mit hohem Wiedererkennungswert in die Gebäudefront entlang der Stadtmauer ein.
Die ergänzenden Neubauten sollen dabei die Feingliedrigkeit der historischen Bebauung aufnehmen und sich mit der Struktur der Fassade aus kupfernen Blechen angemessen in den historischen Kontext einfügen. Die neuen Baukörper schließen zurückhaltend an die bestehenden Gebäude an, die Eingriffe im Bestand
werden dabei auf ein Minimum reduziert.
Eingang und Foyer
Der Besucher betritt vom Nordhof aus den neuen Eingangsbereich, der sich nun im ehemaligen Forum befindet.
Der großzügige Hauptraum des Forums bietet Platz für Kassen und Infotresen sowie einen Sammelbereich für Besucher- gruppen. Die Treppe zu den WC- und
Garderobenbereichen im neu hergestellten Untergeschoss liegt hinter einer großen freistehenden Wand, die auch als Projektionsfläche genutzt werden kann.
Im vorhandenen Obergeschoss werden, dem Nordhof zugeordnet, Büroflächen für Shop und Kassen untergebracht.
Zwischen Forum und alter Stadtmauer erweitert der neu überdachte Westhof das Foyer, er dient als Treffpunkt und räumliches Bindeglied zwischen Beginn und Ende der Ausstellung. Eine Sitzbank entlang der Stadtmauer lädt zum Ver-weilen ein. Auch der Museumsshop ist im Westhof untergebracht. Die Glasfassade entlang der Stadtmauer lässt Blicke auf den Knieperteich zu, die verglasten Dachflächen auf den Westgiebel der Katharinenhalle.
Katharinenhalle
Mit dem zentralen Eintritt in die Katharinenhalle öffnet sich der Blick des Besuchers bis in die Gewölbe des alten Kirchenschiffes. Die eindeutige Wegeführung führt die Besucher an allen Ausstellungselementen vorbei. Dabei sollen wesentliche Exponate, die in der Geschichte des Meeresmuseums eine besondere Bedeutung haben (wie z. B. Eisbär, Krake oder Lederschildkröte) in der Ausstellung besonders hervor-gehoben werden. Im Obergeschoss des Klosters werden die Sonderausstellung und die Museumspädagogik entlang der Route untergebracht.
Ein neuer Aufzug seitlich des Chors sorgt für eine barrierefreie und kinderwagenfreundliche Erschließung. Das markante Stabtragwerk soll in seinem Wesen erhalten bleiben. Lediglich im Zentrum der Ebenen wird dieses
zurückgebaut, um großzügigere Durchblicke zu schaffen. Die neue Aus-stellung inszeniert die Exponate so, dass die Raumwirkung der Katharinenhalle maßgeblich erhalten bleibt.
Durch die geöffneten Fassaden wird nun auch die Klosteranlage vom Meeresmuseum aus erlebbar.
Großaquarium
Über einen Steg, der den Ausblick in den Direktionshof und somit Orientierung auf dem Gelände bietet, betritt man das neue Großaquarium. Dieses bildet den spektakulären Auftakt zum Aquarienrundgang. Eine offene Treppe führt die Besucher nach unten. Die zurückgeschnittenen Galerie-ebenen und die somit freigestellte, geneigte Scheibe machen das Becken über die ganze Höhe erlebbar – von der Wasseroberfläche bis zum Grund. Sitzstufen laden die Besucher zum Verweilen ein.
Aquarien
Vom Großaquarium gelangt man in die Welt der Aquarien. Von hier an folgt der Besucher der geheimnisvollen Reise durch Atlantik, Pazifik, Indischem Ozean bis zum Roten Meer. Die Wärter- und Technik-bereiche sind funktional angeordnet und zusammengeschlossen, um kurze Wege und effektive Funktionsabläufe für die Mitarbeiter zu ermöglichen.
Schildkrötenbecken
Der Bereich vor dem Schildkrötenbecken wird so umgestaltet, dass dieses in seiner Größe zukünftig besser zur Geltung kommt. Über die Bestandstreppe gelangt der Besucher wieder nach oben. Von hier aus kann nun in Ruhe der obere Bereich des Beckens betrachtet werden. Die höher liegende Erdgeschossebene kann für Sonderausstellungen genutzt werden.
Auf das bestehende eingeschossige Schildkrötenhaus wird ein Obergeschoss
aufgesetzt, in dem Büros und Personalräume untergebracht werden. Die Erschließung erfolgt über einen neuen Aufzug im nördlichen und ein neues Fluchttreppenhaus im südlichen Gebäudeteil.
Gastronomie
Einzelne Food- oder Kaffee-Stationen im und um das Haus sorgen für das leibliche Wohl der Museumsbesucher.
Die Stationen werden vom Servicebereich im Schildkrötengebäude aus versorgt. Im neuen Verbindungsgang zum Westhof werden zusätzliche Sitzgelegenheiten im Innen- und Außenbereich angeboten.
Ausgang/Foyer/Shop
Vom Gebäude des Schildkrötenbeckens gelangt der Besucher durch den so genannten „Langen Gang“ in Verlängerung des Kreuzgangs wieder zum Ausgangspunkt in den Westhof zurück. Hier kann man sich am Ende des Rundgangs wieder treffen, verweilen, die Garderobe holen und den Shop besuchen.
Freianlagen
Der Nordhof mit den alten Pflasterungen, Bäumen, Museumsschiff etc. bleibt im Wesentlichen erhalten. Die vorhandene Stufenanlage vor dem Forum soll verbreitert werden. Der barrierefreie Zugang zum Museum erfolgt von der Straße Bielkenhagen im Norden. Durch das Beibehalten der bestehenden Geländeoberkanten bleibt der ehemalige markante Eingang in die Katharinenhalle mit seinem Torbogen in voller Größe wahrnehmbar.