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RIEHLE KOETH

Kunstdepot Gratianusstiftung

Roland Halbe, Stuttgart
Roland Halbe, Stuttgart
Ort
Reutlingen
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Beton
Die Gratianusstiftung wurde 2001 von Gabriele Straub und Hanns-Gerhard Rösch in Reutlingen gegründet und umfasst Kunstwerke aus der europäischen und außereuropäischen Kunstgeschichte von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart. Die Ausstellungsräume der Stiftung befinden sich in den renovierten Räumen der Villa Gratianusstraße 11 aus dem Jahr 1909. Das neue Kunstdepot für die Gratianusstiftung generiert notwendige Depotfläche, die zeitgemäßen, konservatorischen Ansprüchen entspricht.

Das Depotgebäude ergänzt das Bestandsensemble um Ausstellungs-Villa, privatem Wohnhaus und rückwärtigem Gartenbereich. Ein Bücherarchiv auf Gartenebene und ein Kunstdepot auf Straßenebene werden vertikal gestapelt und lediglich über den Außenraum verbunden. Die elementare, archetypische Form des Gebäudes erzeugt eine Präsenz und starke Adresse im Straßenraum, reagiert aber dennoch über die vermittelnde Dachform auf die bestehenden Traufhöhen der Umgebungsgebäude.

Das abstrakte Sichtbetongebäude steht in bewusstem Kontrast zum figurativen Erscheinungsbild der Bestandsvilla. Die abstrakte Form wird dabei lediglich über präzise Öffnungen mit tiefen Laibungen zum Einbringen von Archivgegenständen bzw. zum Ausblick in den rückwärtigen Garten unterbrochen. Der Konstruktionsprozess erlaubt den kompletten Betoniervorgang der tragenden Fassade an nur einem Tag und unterstreicht dadurch das einheitliche, architektonische Konzept mit einer skulpturalen Haltung gegenüber Form, Material und Detail.


Bauherr: Privat
Bruttogrundfläche: 125 m²
Fotografie: Roland Halbe, Stuttgart