Zurück zum Profil
Rüssli Architekten

Campus OPACC

Ort
Rothenburg
Gebäudekategorie
Technologie-, Wissenschaftsparks
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Wettbewerb 2015 – 1. Preis

SITUATION
Das Grundstück zwischen Bahnhof und Autobahn erforderte ein klares und durchdachtes Konzept mit einer optimalen Situationslösung. Die Grundlage des Studienauftrages waren der Bebauungsplan und die Realisierung in Etappen .

Unser Konzept sieht gegen Süden eine Öffnung der Blockrandbebauung vor. Das Gebäude richtet sich zum Bergpanorama, dem Bach und der Öffentlichkeit am Bahnhof. So erhält das Baufeld einen attraktiven, geschützten Aussenbereich - abgeschirmt vom Lärm der Autobahn – mit einem repräsentativen Eingangsbereich und Innenhof vor dem Gebäude. Nicht die Distanz zur Autobahn soll den Lärmschutz herstellen, sondern die Position des Gebäudes mit dem vorgelagerten und besonnten Aussenbereich. Einen Standpunkt, der die Jury vom Projekt überzeugte.
Die beiden Gebäudeflügel der ersten Etappe sind so geplant, dass sie eigenständig abgeschlossen funktionieren. Weitere Etappen können später an die bestehende Infrastruktur anknüpfen. Die geplante Gebäudeordnung reduziert das Konfliktpotenzial für eine weitere Etappe. Die Fläche für eine zweite Etappe steht im Vorfeld als Aussenparkplatzes zur Verfügung und nimmt in seiner Form Bezug auf die zukünftige Situation.

GEBÄUDE

Der Bürokomplex ist als Winkel geplant – abschirmend und platzbildend zugleich. Das Bauvolumen fällt gegen Süden ab und ermöglicht eine effiziente Nutzung von Energie. Die grossflächige Aussenfassade gegenüber der Autobahn wird als optische Werbefläche für OPACC genutzt. Das Firmenlogo erscheint grafisch umgesetzt in der einheitlichen Fensterfront als Kontrast mit Pixelgrafik. OPACC wird für alle Autofahrer auf der Autobahn A2 ersichtlich sein und repräsentiert das innovative IT-Unternehmen.
Die bepflanzten Veranden ermöglichen den Aufenthalt an der frischen Luft, lärmabgewandt und mit viel Licht und Grün. Sie bilden eine Arkade, welche den Eingangsbereich schützt und die Besucher und Mitarbeiter empfängt.

FUNKTIONEN

Der differenziert gestaltete Aussenbereich empfängt den Besucher und Mitarbeiter in einer zweigeschossigen Eingangshalle. Nebst dem Empfang befinden sich alle öffentlichen Räume wie Empfang, Restaurant und Schulungs- wie Demoräume. Die Aufenthaltsräume orientieren sich um den begrünten Innenhof, der die Besucher wie die Mitarbeiter zur Erholung oder zum Verweilen einlädt.
Die vorgelagerten Veranden zum Hof sind Aufenthaltsorte wie auch Schattenspender für die dahinterliegenden Büroräume in den Obergeschossen. Die Büroräume sind gegen Osten und Norden ausgerichtet und minimieren die Sonneneinstrahlung der Bildschirmarbeitsplätze ohne Verlust der natürlichen Belichtung. Bewegliche Trennelemente lassen verschiedene räumliche Lesearten zu. Die Arbeitsplätze können flexibel angeordnet werden. Es sind Bürogruppen bis zu acht Mitarbeiter möglich. Die Kommunikationszonen sind Richtung Innenhof ausgerichtet und bilden mit Sitzungszimmern, Cafe-Bars und Wintergärten übergreifende Räume, die sich auf die Geschosse verteilen.
Die Haustechnik und Serverräume befinden sich im Dach-geschoss. Die Abwärme der Server wird zum Heizen genutzt. Die Lüftung wird dezentral über die Hoffassade eingeführt und über das Dach abgeführt. So benötigt die Haustechnik wenig Platz und ist unabhängig von einem weiteren Etappenbau.

Die Jury hat die auf den ersten Blick unerwartete und verblüffende Situationslösung überzeugt. Sie haben das Projekt als sehr schlau und tragfähiges Konzept mit dem 1. Preis prämiert.