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Spiecker Sautter Lauer

Kolleg St. Blasien Umbau Ostflügel

Fertigstellung 1. Bauabschnitt
Spiecker Sautter Lauer Architekten
Spiecker Sautter Lauer Architekten
Ort
St. Blasien
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Mauerwerk
Der Ostflügel der ehemaligen Klosteranlage St. Blasien als „Neubau“ aus den 1970er Jahren steht seit langem im Fokus des Kollegs in Bezug auf Energetische Sanierung, Modernisierung der Internatsräume und Brandschutzsanierung.
Trotz des vergleichsweise geringen Alters handelt es sich um ein Kulturdenkmal nach §2 DSchG sowie um einen Teil der Sachgesamtheit von besonderer Bedeutung im Sinne des §12DSchG. Nach dem Brand von 1874, in dessen Verlauf der historische Ostflügel unwiederbringlich zerstört wurde und diversen Umnutzungen entstand der „Neubau“ zwischen 1969-73 mit dem Ziel, nach außen einen Ersatzflügel in die Klosteranlage einzufügen und nach innen einen modernen Internats- und Schulbau zu erstellen. Durch die Architekten Saß und Dorgerloh, Architekturbüro F70 aus Freiburg wurde dies im Stil des Betonbrutalismus umgesetzt.
Diese Bauweise mit Fertigstellung vor der Ölkrise nahm wenig Rücksicht auf den Wärmeschutz. 2009 wurde ein Wärmebildgutachten erstellt, das die Schwachstellen der Konstruktion sichtbar gemacht hat. Es gab verschiedene Überlegungen zur Umsetzung der Energetischen Sanierung wie Anbringen von Außendämmung oder das Aufstellen einer Gläsernen Hülle. Diese wurden jedoch alle verworfen aus Gründen des Denkmalschutzes und der praktischen Umsetzung in der reich profilierten Fassadenstruktur.
Das neue Konzept zur Energetischen Sanierung besteht aus Fensteraustausch, Innendämmung und Lüftungsanlage.
Das Erdgeschoß wird von der Schule für Fachräume genutzt. In den oberen Geschossen befinden sich Internatsräume, die damals in ihrer Struktur „traditionell“ als Einzelzimmer mit 11-12m² Fläche konzipiert waren. Im Rahmen der Modernisierung soll das an die heutigen Ansprüche angepasste pädagogische Konzept baulich umgesetzt werden:
Durch das Zusammenlegen von je drei Einzelzellen entstehen größere komfortablere Zimmer mit differenzierten Individual- und Gemeinschaftsbereichen. Diese Duo-Wohneinheiten bilden mit einem mittig platziertem Sanitär/ Schrankmodul Rückzugsbereiche und Gemeinschaftsflächen. Der Flurbereich, in dem bisher die gemeinschaftlich genutzten Sanitärräume mit Toiletten und Duschen untergebracht waren, werden nun, auch raumakustisch aufgewertet als Aufenthaltsflächen genutzt.
In 2020 wurde der erste Bauabschnitt in Betrieb genommen.