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Staab Architekten

Augustinerhof Nürnberg

®Ebener
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Ort
Nürnberg
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Beton
Der Neubau des Augustinerhofs bot die Chance, auf dem letzten großen Baugrundstück in der Nürnberger Altstadt einen spannenden öffentlichen Stadtraum zu schaffen, der das historische Stadtgefüge ergänzt. Die Bebauung wurde aus dem Maßstab der Altstadt entwickelt und vervollständigt die angrenzenden Altstadtblöcke so, dass zwischen ihnen ein trichterförmiger Straßenraum entsteht, der sich vom Hauptmarkt zum Ufer der Pegnitz öffnet. Ein Hotel mit Gastronomieflächen, Läden und Bars beleben die Erdgeschosszone. Die für Fußgänger und Fahrradfahrer offene Neue Tuchgasse ergänzt das Fußgängernetz der Altstadt um ein wichtiges Verbindungsstück, das einen Rundweg durch die Stadtteile zu beiden Seiten des Flusses ermöglicht. Die Gasse mündet in einen besonnten Stadtplatz am Flussufer neben der Karlsbrücke mit Blick zur Trödelmarkt-Insel. Am Platz liegt der Haupteingang zum prominentesten Nutzer des Augustinerhofs, dem neuen Zukunftsmuseum des Deutschen Museums, das als Zweigstelle des Münchner Museums besonders auf die Interessen von Schulklassen und Studenten ausgerichtet ist.

Die Konzeption der Museumsräume folgt einer Dramaturgie fließender Räume. Aus dem Foyer im Erdgeschoss gelangt man über eine offene Treppenanlage mit drei versetzt angeordneten Treppenläufen in ein Forum. Von diesem über zwei Geschosse reichenden Raum strahlen die Flächen der Dauerausstellung in zwei Richtungen aus. Galerien und eine Sitzstufenanlage verbinden diese mit dem Forum und finden ein Echo in zwei doppelgeschossigen Hallen am Ende der Ausstellungsräume, die eine Brücke zur darüber liegenden Wechselausstellung schlagen. Die Museumsräume werden durch drei Kerne gegliedert, die eine flexible Gestaltung der Ausstellung ermöglichen.

Der Augustinerhof wurde mit einer einheitlichen Fassade aus hellem Betonwerkstein verkleidet und passend zur historischen Umgebung mit dunklen, in diesem Falle metallgedeckten Mansarddächern versehen. Versetzt angeordnete Dachgauben verzahnen die Fassade mit den Dachflächen und greifen den Maßstab und die unterschiedliche Höhe der angrenzenden Bauten auf. Die verschiedenen Formate der fein gerahmten Fassadeelemente vermitteln zwischen den verschiedenen Nutzungen im Neubau. Sie zeichnen ein lebendiges, mal stärker, mal schwächer hervortretendes Gitter aus Licht und Schatten auf die Fassade, das Bezug auf die Fachwerkbauten auf der Pegnitzinsel nimmt. Große, in die Lochfassaden eingestreute Fenster machen auf die Museumsnutzung aufmerksam und betonen entlang der Neuen Tuchgasse und den Platz- und Straßenräumen den öffentlichen Charakter der Erdgeschosse.