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steidle architekten

Munich Urban Colab

Gründer- und Innovationszentrum
Stefan Müller-Naumann
Stefan Müller-Naumann
Ort
München
Gebäudekategorie
Technologie-, Wissenschaftsparks
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
WB 2017
1.Preis
Das neue Gründer- und Innovationszentrum Munich Urban Colab zeigt sich als eigenständiger Stadtbaustein innerhalb der Entwicklung des Kreativquartiers. In Anlehnung an die denkmalgeschützte Tonnenhalle und Jutierhalle wird ein im Maßstab verwandter, mehrgeschossiger Halletypus formuliert. Im Bereich zwischen Leonrodplatz und Gabelsbergerstraße ist die östliche Bebauung entlang der Dachauer Straße von freistehenden Einzelgebäuden geprägt. Ein Anbau an die denkmalgeschützten Wohnhäuser im Sinne eines parzellierten Städtebaus und auf die damit verbundene Ausbildung eines Blocks unterschiedlicher Häuser und Nutzungen wird bewusst verzichtet.

Durch das zentrale, zweigeschossige Foyer kann, in Verbindung mit dem Seminarbereich im ersten Obergeschoss, der Arena und dem Café ein abwechslungsreicher und flexibel nutzbarer Eventbereich geschaffen werden, der sowohl im Obergeschoss mit der Terrasse, als auch im Erdgeschoss zur Tonnenhalle und dem nördlich angrenzenden Park einen großzügigen Bezug zum Freiraum herstellt. Mittels transparenter Sektionaltore kann das Café großflächig zum Foyer geöffnet oder geschlossen extern betrieben werden.

Die mäandrierende Gebäudeform in den oberen Etagen erzeugt interessante Einschnitte in das Volumen. Die beiden westlichen Höfe sind von unbeheizten Wintergärten umhüllt. Diese zusätzlichen, flexibel nutzbaren Flächen ermöglichen informelle Arbeitsplätze an frischer Luft und sind von allen Arbeitswelten bzw. dem Makerspace aus unabhängig erreichbar. Sie sind für unkonventionelle Nutzungen offen und provozieren zu einem kreativen Besetzen der unterschiedlichen Nutzergruppen.

Die Gründerteams stehen im Mittelpunkt des neuen Munich Urban Colab. Das Gebäude schafft eine Bühne für kreatives Schaffen und wissenschaftliches Arbeiten. Insofern wird das Haus als transparente Schichtung flexibel nutzbarer Ebenen verstanden und orientiert sich bewusst an klassischen Industriebauten. Es sieht sich als Referenz zu dem in den späten 80-er Jahren unreflektiert abgerissenen, jedoch denkmalwürdigen Versorgungsamt der Gebrüder Wassili und Hans Luckhardt, dennoch wird ein modernes, eigenständiges Bild im Kreativquartier formuliert.