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südstudio

Die Familie. Ein Archiv

Literaturmuseum der Moderne
© Brigida González
© Brigida González
Ort
Marbach am Neckar
Gebäudekategorie
Ausstellung, Installation
Jahr der Fertigstellung
2017
Die Ausstellung „Die Familie. Ein Archiv“ nimmt Dichter- und Gelehrtenfamilien in den Blick: von den Mythen ihres Ursprungs über die Konstruktion von Geistesfamilien zu literarischen Wahlverwandtschaften und fiktiven Ahnenreihen.
Auf etwa 500 Quadratmetern des Literaturmuseums der Moderne wird die Rolle dieser Familien beim Zustandekommen von Literatur, Wissenschaft und Tradition sowie bei deren Verhinderung und Zerstörung gezeigt.
Besonderes Interesse gilt dabei den Marbacher Bildbeständen und der Funktion der Bilder im Prozess des »making of the family«. Welche sichtbaren Ordnungen braucht die Familie, um ihre soziale Realität herzustellen? Wie werden diese erschaffen, archiviert und vererbt? Welche Familienbilder und -narrative entwirft und verwirft die Literatur? Welches poetische und bildkünstlerische Potential verbirgt sich hinter dem Begriff der Familie? Die Exponate zeugen von dem Versuch einzelner Familien, Traditionen zu bilden, kulturelles Erbe weiterzugeben, Kontinuitäten und Linien zu schaffen, aber auch von der Kraft der Unheilsgeschichten, Normverstößen, Brüchen und Zerfall.
Die Ausstellung bespielt 5 Räume und ist in vier Kapitel aufgeteilt: Ein Arrangement aus einem Intro-Objekt und einer Projektion führt im Unteren Foyer des Museums in die Ausstellungsthematik ein.
Im ersten Ausstellungsraum („Die Familie. Als (letzter) Wille“) wird das Phänomen der familiären Vererbung als Bedingung für die Weitergabe geistiger Vermächtnisse in den Blick genommen. Im zweiten Raum („Die Familie. Als Vorstellung und Aufstellung“) werden die sichtbaren Ordnungen der Familie ausgestellt: die Familienregister und Stammbäume, Ahnentafeln, ebenso wie Familienfotografien aus drei Jahrhunderten. Der dritte Raum („Die Familie. Als Roman“) widmet sich der Familie der Stoff, aus dem die Literatur schöpft. Der vierte Ausstellungsraum („Die Familie. Als Lebenswelt“) versammelt ca. 500 Fotografien aus dem bedeutenden Familienarchiv Viktor von Weizsäckers.