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Sweco Architects

Technische Universität Chemnitz

Neubau MERGE Zentrum für Leichtbautechnologie, Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung
Albrecht Voss
Albrecht Voss
Ort
Chemnitz
Gebäudekategorie
Labor-, Forschungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Metall
Der neue Gebäudekomplex, in dem sich drei Forschungshallen und mehrere Labore des Bundesexzellenzclusters MERGE an der TU Chemnitz befinden, komplettiert den Campus, der bislang von drei Seiten durch Gebäude der Fraunhofer Gesellschaft und des Spitzentechnologieclusters eniPROD eingerahmt wurde. Als Ergänzung dieser Bestandsbauten wurden drei langgestreckte kubenförmige Baukörper in zwei Bauabschnitten errichtet, die sich behutsam in die Campusstruktur einfügen. In einem weiteren dritten Bauabschnitt ist geplant, zusätzliche Verwaltungs- und Büroräume unterzubringen.

Im ersten Bauabschnitt ist ein circa 50 x 90 Meter langer, rechteckiger Baukörper entstanden, der sich aus drei Einzelhallen zusammensetzt und von außen zwei der drei Kuben bildet. Halle A und Halle C, mit einer lichten Raumhöhe von fast 10 Metern, beherbergen Versuchs- und Forschungsstrecken und eine Brückenkrananlage. Die eingeschossige Halle B überragt mit einer lichten Raumhöhe von etwa 14 Metern die beiden anderen Hallen und nimmt die MERGE Maschine, das Herzstück des Neubaus, auf. In einem zweiten Bauabschnitt wurde ein dreigeschossiges Laborgebäude errichtet, das sich als dritter Kubus an die Südfassade der Hallen des Technologiezentrums anschmiegt. Beide Gebäudeteile sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss miteinander verbunden.

Die Westfassade der Halle B wurde komplett verglast und macht die MERGE Maschine nach außen sichtbar. Sie funktioniert wie ein Schaufenster. Damit bildet sie einen bewussten Kontrast zu den Fassaden der weiteren Gebäudeteile: Hier findet sich als gestalterisches Leitmotiv ein individuell gekantetes Aluminiumblech mit starker vertikaler Betonung wieder, das in einem warmen Bronzeton eloxiert wurde. Während diese Fassadenhülle der Halle A und C von außen einen geschlossenen Eindruck vermittelt, wirkt sie von innen aufgrund von feinen Lochstanzungen eher wie eine transparente Membran. Die Fassade des Laborgebäudes wurde zudem mit Lamellen ausgestattet, die sich nach Belieben und Sonnenstand ausrichten lassen. Hierdurch entsteht eine lebendige, sich immer neu zusammenfügende Fassadenstruktur. Die Fassade des Zentraleingangs erscheint wie ein gelochter Vorhang aus diesem Blech, der den Blick auf die Haupteingangstür freigibt.