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theo hotz partner | architekten

Fernmeldebetriebszentrum, Zürich

Ort
Zürich
Im Westen von Zürich direkt an der Auffahrt zur Nationalstrasse A1 gelegen, befindet sich das Fernmeldebetriebszentrum, welches man als das bekannteste Bauwerk von Theo Hotz bezeichnen kann. Zweck des zwischen 1972 und 1978 entstandenen Gebäudes war es (und ist es zum Teil heute noch), die Apparaturen für die Vermittlung der nationalen und internationalen Ferngespräche aufzunehmen. Neben der Telefontechnik war Raum für eine Reihe von technischen Einrichtungen zu schaffen. Daneben sah das Raumprogramm Büros, Archiv und Wohlfahrtseinrichtungen vor. Auf Grund des ständigen Wandels der Fernmeldetechnik und des daraus resultierenden Platzbedarfes, lässt der Grundriss eine grosse Flexibilität zu. So besteht die Telefonzentrale, welche den grössten Teil des Gesamtvolumens beansprucht, aus fünf übereinander gestapelten, längsrechteckigen, Geschossen, die durch einen Stützenraster von 8 x 8 Metern gegliedert werden.
Bestimmend für die Erscheinung des Gebäudes ist seine, im Sinne einer All-over-Struktur gestaltete, Aussenhaut. Die speziell für dieses Gebäude entwickelte Lösung besteht aus tiefgezogenen, als Sandwichelemente produzierten Aluminiumplatten von 1,60 Metern Breite und 4,10 Metern Höhe. Innen- und Aussenbleche sind am Rand durch Schichtpressstoffplatten verbunden und besitzen eine Isolationsschicht aus Steinwolle,
welche einen durchgehenden Wärmeschutz gewährt. Die matt schimmernden Elemente sind selbsttragend und selbstaussteifend, so dass eine spezielle Unterkonstruktion überflüssig wurde, und – ausser im Bereich der Arbeitsplätze – minimal durchlöchert.
Den vorbeifahrenden Autofahrern mag angesichts des expressiv anmutenden Ensembles beim flüchtigen Blick nicht klar sein, dass es sich beim Kernbau um ein harmonisch gegliedertes, klar definiertes Volumen handelt, dessen Längsseiten durch die hervortretenden Vertikalen der Schächte und die winklig auskragenden Horizontalen der Fensterzonen plastisch strukturiert werden. Die Gebäudestirnen hingegen sind unterschiedlich behandelt: Während mit dem Wohlfahrtsgebäude im Osten die Schrägen der Fensterzonen gleichsam in den grossen Massstab transponiert wurden, zeigt sich die Westseite hermetisch geschlossen, wird aber durch die vor der Front aufragenden Rohrbatterien und Schächte akzentuiert; die differenzierte gelbe Farbigkeit erlaubt die Unterscheidung von Zu- und Abluftrohren. So besitzt das Bauwerk eine zur Urbanität vermittelnde östliche Stadtseite – und eine auf die Suburbanität ausgerichtete Westfront, die den Maschinencharakter deutlicher hervortreten lässt. Dennoch wird der industrielle Charakter des Gebäudes keinesfalls überinszeniert. Die verwendeten Elemente entsprechen den technischen Prozessen und sind nicht aufgrund erwünschter Bildhaftigkeit dominanter ausgebildet als nötig.

Ort:
Zürich, Aargauerstrasse 10

Nutzung:
Telefonzentrale

Fertigstellung:
1978

Baukosten:
CHF 86 Mio.
Ausbauten und Einrichtungen:
CHF 800 Mio.

Projektphasen:
Projekt- und Ausführungsplanung

Auszeichnungen:
Auszeichnung für gutes Bauten in der Stadt Zürich 1976-1980