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wörner traxler richter

Fraunhofer Institut, Saarbrücken

Weshalb der neue Erweiterungsbau des Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren in Saarbrücken an Kolben eines Wankelmotors oder an ein Riemengetriebe erinnert, hat mit dessen Forschungsinhalt zu tun: Hier werden Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung von Werkstoffen entwickelt und angewendet, die zunehmend Kunden aus der Automobilindustrie anziehen.
Neben seiner notwendigen Erweiterung um eine große Prüfhalle, drei Büroetagen und einen großzügigen Eingangsbereich mit Konferenzraum sollte dem Institut auch ein neues, imageprägendes Erscheinungsbild gegeben werden.
So sind neben der Formensprache der neuen Baukörper auch die Materialien ihrer Außenhaut aus dem Automobilbau entlehnt: Glas, hochglänzend lackierte Bleche und Kunststoffe.
Mit Hilfe sogenannter Lichtbauelemente konnten Begriffe wie„Durchleuchtung“, also zerstörungsfreie Prüfung, in die Architektur übersetzt werden. Diese extrem leichten Polycarbonat-Platten wurden in verschiedenen Lichtdurchlässigkeiten von „kristallin“ bis „opak“ in der Fassade der Prüfhalle und für den Sonnenschutz der Büroetagen eingesetzt - und geben dem Gebäude so sehr differenzierte „Durchleuchtungsgrade“. Besonders deutlich wird das wandelbare Antlitz des Hauses zu den unterschiedlichen Tageszeiten: So ist es in den Abendstunden ein transparentes, leuchtendes Objekt, während es sich an heißen, sommerlichen Mittagsstunden als ein mehr oder weniger geschlossenes Gebäude präsentiert.

Die teilweise zweigeschossige Prüfhalle beinhaltet das Technikum und die Laborflächen - die praktischen Funktionsbereiche zur Durchführung spezieller Prüfaufgaben. Beide Hallenebenen können direkt vom Foyer aus erschlossen werden. Der Hauptzugang zur Prüfhalle befindet sich auf der Rückseite am Anlieferhof, hier erfolgt die Einbringung der Prüfobjekte.
Die Büroetagen mit ca. 45 Arbeitsplätzen werden von den Forschungsmitarbeitern genutzt. In diesen Ebenen mit ihren prägnanten, dreieckigen Grundrissformen liegen neben den Büros zylindrische Raumgruppen mit Nebenräumen und dem Erschließungskern.
Besucher, Mitarbeiter und Kunden des Instituts werden in einem neuen Eingangsbereich empfangen. Hier befindet sich auch der eiförmige Konferenzraum, der für Tagungen und Seminare genutzt wird und durch seine prominente Lage die Repräsentanz und Transparenz des Instituts stärken wird.