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wörner traxler richter

Historischer Salmen Offenburg

Projektdaten
Auftraggeber: Stadt Offenburg
Wettbewerb: 1. Rang 1998
Leistung: LP 1-9
Baukosten brutto: 5.300.000 €
Fertigstellung: 2002
Nutzfläche: 1.825 m²
BGF: 2.850 m²


Aufgabe
Von der „Wiege der Demokratie“, dem „Ort der Revolution“ bis zum „Schauplatz des Holocaust“. Ein lebendiges Baudokument der wechselvollen deutschen Geschichte sollte zu einem Kulturzentrum umgebaut werden - zu einem lebendigen Raum, in dem das Erinnern, das Bewahren und das aktuelle Leben nebeneinander ihren Platz finden.


Architektur
Das entstandene Kulturzentrum gliedert sich heute in vier Bereiche. So gibt es ein mit seiner Schmalseite zur Straße orientiertes historisches Wohnhaus, welches zu einem Bistro umgebaut wurde. Ein gläsernes Rampenbauwerk liegt diesem Wohnhaus gegenüber und erschließt den historischen Salmensaal. Das eigentliche, zeitgeschichtlich bedeutende Kerngebäude liegt in der Mitte des Ensembles und wird durch ein modernes Bühnenhaus ergänzt.

Moderne Inhalte - Theateraufführungen, Konzerte und Tagungen - spannen den Bogen von der vergangenen in die heutige Zeit. Eine moderne Architektursprache lässt die historischen Gebäude in einem neuen Kontext erscheinen und mit einer veränderten Funktion weiterleben.
So steht das neue gläserne Foyer im Kontrast zum massiven, historischen Saalgebäude. Dessen Bedeutung innerhalb des Ensembles bleibt jedoch unangefochten und dominant.
Die räumliche und atmosphärische Wirkung des historischen Gebäudes und dessen Materialität wurden erhalten, die Substanz behutsam saniert. Erforderliche Veränderungen wurden als moderne Eingriffe kenntlich gemacht.
Die Neubauten setzen allesamt unterhalb der Traufe der historischen Bauteile an. So wie das das für die neue Nutzung notwendige Bühnengebäude präsentieren sie sich zurückhaltend und in einer der Funktion angemessenen Architektursprache.
Zu einer spannungsreichen Inszenierung wird die Erschließung des historischen Saales. Eine lange Rampe führt den Besucher ganz allmählich, Schritt für Schritt, auf einen Weg des Rückblicks, des Gedenkens, aber auch der Erwartung. Der historische Treppenaufgang, den die jüdische Gemeinde seinerzeit eigens von der Stadt Offenburg erwerben musste, verliert damit seine eigentliche Funktion - bleibt aber gleichsam als Geste erhalten.