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worschech architects

Kanzlei Erfurt

worschech architects
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Ort
Erfurt
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Treppe des Jahres 2017
Das Gebäude befindet sich in der Erfurter Innenstadt am Hirschlachufer, unweit des Angers und des Hirschgartens. Die architektonische Nachbarschaft ist geprägt vom Kontrast der gründerzeitlichen Bebauung des ehemaligen Kaufhauses Germania einerseits und der Rückseite des Plattenbaus der Wohnscheibe am Juri-Gagarin-Ring, entstanden um 1980. Das Bestandsgebäude diente zunächst als Versorgungsbauwerk der Energieversorgung. Zwischen 1990 und 2012 wurden die technischen Hauptfunktionen entfernt und Teilumbauten durchgeführt. Im Bestand mit einem unbefensterten Großraum und ansonsten kleinteiligen Raumstrukturen, charakterisierten unzureichende Deckenhöhen, Geschoßversprünge, differenzierte Tragwerke, technische Durchdringungen sowie kaum verwendbare Wand- und Deckenaufbauten Geometrie und Konstruktion dieses städtebaulichen Mißstandes. Im Zuge der Nutzbarmachung und des dafür erforderlichen Umbaus für eine Kanzlei mit Insolvenzverwaltung erfolgte unter Beibehaltung der Außenabmessungen eine weitreichende bauliche Überformung. In den Obergeschossen befinden sich nunmehr großzügige Büro- und Kanzleiräume. Das Erdgeschoß beinhaltet Archivflächen und eine Kreativzone. Das neue Erscheinungsbild prägen ein dem Hirschgarten zugewandter Einschnitt mit neuem Treppenhaus und die klare, in ihrer Tektonik aus der ursprünglichen Baustruktur übernommene Fassadengliederung. Die Auskragung des Staffelgeschosses schiebt sich zeichenhaft in den städtischen Raum. Eine raumhohe Eckverglasung im Staffelgeschoß weitet auch aus der zweiten Baureihe den Blick auf Dom und Severi. Die rhythmische Lochfassade mit schlanken, stehenden Fensterformaten leitet sich aus der erhaltenen Bausubstanz ab. Tiefgezogene Brüstungen gewähren den Nutzern Blickbeziehungen nach außen und weiten den Innenraum. Zur Gliederung der homogen deklinierten mineralisch verputzten Außenwände trägt der strukturell abgesetzte Sockel bei. Die dezente horizontale Streifung dient gleichzeitig als Graffiti-Schutz. Material- und farbgestalterisches Konzept setzen sich in der Innenraumgestaltung fort. Reduzierte Farbgebungen im monochromatischen Bereich werden durch qualitative und auf Langlebigkeit ausgerichtete Ausbaumaterialien ergänzt. Als Akzente definieren eine zweigeschossige Mooswand und eine freitragend gewendelte Stahltreppe das Zentrum der Bürolandschaft. Nach den weitreichenden Entkernungen gewährleisten in vielen Bereichen Glas-Trennwände eine moderne und kommunikative Arbeitswelt für 40 Arbeitsplätze.