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wulf architekten

Corporate Center GFT AG Stuttgart

Foto: © Roland Halbe, Stuttgart
Foto: © Roland Halbe, Stuttgart
Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2015
Material Fassade
Beton
Der städtebauliche Kontext des GFT Corporate Centers in Stuttgart-Fasanenhof wird überwiegend von anonymen Gebäuden aus den 1970er und 1980er Jahren geprägt. Ein breiter Mittelstreifen, der von einer Straßenbahnlinie und Parkplätzen besetzt wird, teilt die Schelmenwasenstraße und verhindert die Kommunikation und Urbanität an diesem Ort.

Um auf diese Situation zu antworten, wurde neben das vorhandene Gebäude der GFT ein autonomer, eingeschossiger Baukörper gesetzt, der sich funktional an den Bestand anfügt. Die Position des Neubaus definiert bewusst einen hinteren, in Richtung Westen orientierten, introvertierten Außenraum. Die Erweiterung bindet das Gebäude vorne an die Schelmenwasenstraße an, wo eine Rampe adressbildend den neuen Haupteingang definiert.
Das Flachdach wurde komplett über dem Restgrundstück entwickelt – es überdeckt gleichermaßen Restaurant und Teile des Freiraums. Der große kreisförmige Dacheinschnitt definiert einen Außen- und Zwischenraum, der vielfach genutzt werden kann.

Über die Rampe im vorgelagerten Glaskubus werden das Restaurant sowie das Foyer erschlossen; die Flächen für Ausstellungsbereich, Firmenpräsentation sowie für die Besprechungszimmer sind hier direkt angebunden.
Im angrenzenden Neubau ist das Restaurant mit der kleinen Küche und zentraler Theke untergebracht – durch verschiebbare Elemente wird hier ein gemeinsamer und zusammenschaltbarer Bereich für Veranstaltungen und Kunstevents geschaffen.

In den oberen Geschossen des Altbaus wurden die Büros in einfacher Weise neu strukturiert: Transparenz und freundliche, helle Materialien verleihen den alten Büros ein neues, atmosphärisches Aussehen. Eine Besonderheit bildet das erste Obergeschoss, das für das junge Firmensegment CODE N mit einfachen, von einem Künstler entwickelten Papptrennwänden gestaltet wurde.
Der Außenraum ist als Teil des Gesamtraums zu lesen und für Außenveranstaltungen oder einfach als Aufenthaltsbereich nutzbar. Durch die große kreisförmige Dachöffnung und die so entstehende Teilüberdachung in den Ecken ist er gut belichtet und ganzjährig bespielbar. Das Motiv des eingeschnittenen Kreises findet in der Erhöhung des Speiseraums sein Pendant – mit dem runden Gartensegment im Hof stellt sich hier eine ruhige, meditative Stimmung ein. Ein Ort der Besinnung, der das hektische Treiben des Umfelds und Alltags ausgrenzt.

Die Architektur wurde dialogisch gegenüber dem Bestandsgebäude mit zeitgemäßen, einfachen Mitteln entwickelt. Verwendet wurden Materialien, die durch ihre Authentizität und Natürlichkeit wirken: Sichtbeton, große transparente Glasflächen, grauer Stahl, weiße Kiesflächen und Holz in Innen- und Außenräumen.
Seiner eher anonym gestalteten Umgebung begegnet das Corporate Center mit Klarheit und Schlichtheit. Die sanften Übergänge der Räume werden unterstützt durch die Lichteinschnitte, die einen harmonischen Gesamtraum schaffen, der hohe Lebens- und Aufenthaltsqualitäten bietet. Die Transparenz der Fassaden wird gestärkt durch die raumhoch öffenbaren Glas-Schiebe-Elemente zum Garten hin. Hier gehen Innen- und Außenraum ineinander über.