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wulf architekten

IHK Region Stuttgart

Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Glas
Architektenpreis
Auszeichnung Guter Bauten BDA 2017
Wesentliches Merkmal unseres Entwurfs ist die Wiederherstellung des Straßenraums der Jägerstraße und die Inszenierung des Weinbergs durch Herausarbeiten der Blickachse zum hoch darüber schwebenden Weinberghäuschen, das als charmanter Point de Vue von vielen Orten der Stadt aus wahrgenommen wird. Der Weinberg mitten in der Stadt stellt eine Besonderheit Stuttgarts dar, die von hohem Identifikations- und Erinnerungswert ist.An der Jägerstraße wird der Hangfuß durch eine neue Weinbergmauer aufgefangen, die einen räumlichen Vorbereich für die IHK Zentrale definiert. Die Weinbergmauer setzt sich im Gebäude fort und markiert den Übergang zwischen transparentem Eingangsbereich und dem großen Veranstaltungssaal mit vorgelagertem Foyer. Dieses entwickelt sich - begleitet von einer repräsentativen Treppenanlage und einer zenitalen Lichtführung über 15 Lichtkuppeln – stufenweise nach oben. Schon beim Hinaufgehen öffnet sich der Blick in den steil ansteigenden Weinberg, der hier auf sorgfältige Weise repariert und erweitert wurde und über eine Terrasse quasi ins Haus führt. Das Gebäude und seine Innenräume leben vom engen Dialog mit dem Weinberg. Während der U-förmige Neubau zur Straße eine stadträumliche Kante formuliert, öffnet er sich an seiner rückwärtigen Seite zum Weinberg. So kann die IHK als Institution an der Jägerstraße - aber auch aus der Ferne - eine klare und sichere Präsenz zeigen.
Das erste Obergeschoss enthält eine Reihe von Konferenz- und Seminarräumen mit eigenem Foyerbereich, während die drei Ebenen darüber im Wesentlichen von Bürozonen belegt sind.
Darüber schwebt ein leicht wirkendes Dachgeschoss, das als Reminiszenz an den Volkartbau gelesen werden kann.
Die Fassade zitiert mit ihren markanten Lisenen aus dünnen Muschelkalkplatten ein in Stuttgart bei öffentlichen Gebäuden traditionell häufig verwendetes Material. Bei diesem Bau ist es im Zusammenhang mit den simsartig vorspringenden Geschossdecken aus Sichtbetonelementen als filigrane Plastizierung und Rhythmisierung der Fassade eingesetzt. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien ähnlicher Farbigkeit wie auch der eloxierten Aluminiumplatten in der Fassadenebene erzeugt im Ablauf der Tages- und Jahreszeiten ein lebendig wechselndes Bild, bei dem Materialität und Farbigkeit mal als vereinheitlichend, mal als differenzierend wahrgenommen werden können.
Neubau der IHK-Zentrale in Stuttgart mit Schulungs- und Veranstaltungsräumen, Verwaltungs- und Servicezentrum

Wettbewerb: 2. Preis 2009
1. Rang nach Überarbeitung
Bauherr: IHK Region Stuttgart
Planungsbeginn: Februar 2010
Fertigstellung: September 2014
HNF: 7.800 m²
BGF: 17.900 m²
BRI: 66.000 m³
Leistungsphasen: 1-9
Baukosten: ca. 40 Mio. €
Standort: Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart