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ZRS Architekten Ingenieure

KAIROS-Preis geht an den Architekten Eike Roswag

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06.12.2023
Respektvolle Architektur
Der Architekt Eike Roswag setzt auf leise Gesten. Seine Bauten sind keine schillernden Solitäre, sondern beruhen auf Respekt vor zukünftigen Nutzern und der Erfahrung örtlich ansässiger Handwerker. Als Spezialist für nachhaltige Architektur nutzt er traditionelle Materialien wie Lehm, Holz oder Bambus und widmet sich der Erforschung neuer ökologischer Baustoffe. Für seine zukunftsweisende und partizipative Bauphilosophie wird er nun mit dem KAIROS-Preis ausgezeichnet.
Die Entwicklung und Realisierung von Naturbaukonstruktionen aus lokalen Baustoffen stehen im Zentrum der Tätigkeit von Eike Roswag und seinem Berliner Büro Ziegert|Roswag|Seiler. Die Bauprojekte spannen einen weiten Bogen von Wohnhäusern und Gewerbebauten in Deutschland, über Schulen in Asien und Afrika bis hin zur Denkmalpflege in islamischen Ländern. Einen speziellen Beitrag zum Nachhaltigkeitsdiskurs stellen Niedrigstenergie- und Plusenergiehäuser dar, die aufgrund der klimasteuernden Wirkung von Lehm und Holz auf Lüftungsanlagen verzichten können.
Eike Roswag ist davon überzeugt, dass Architektur immer im Dialog mit den beteiligten Menschen entwickelt werden sollte und versteht Partizipation und Mitbestimmung als Chance, nicht als Hindernis. Das KAIROS-Preiskuratorium betont, dass Eike Roswag „in einer immer stärker technisierten Gesellschaft und Wirtschaft eine originäre Position einnimmt und einen wichtigen Diskurs darüber anregt, ob nicht mit Bescheidenheit und Rückbesinnung auf vorhandene Ressourcen eine langlebige, für Mensch und Natur gleichermaßen gesunde Architektur geschaffen werden kann.“ Zugleich legt Roswag stets Wert auf Ästhetik und beweist mit seinen Bauten, dass sich architektonische Schönheit und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Eike Roswag und sein Büro wurden mit dem Aga Khan Award for Architecture 2007, dem Holcim Award in Gold in Asia Pacific 2011 und dem BDA Preis Berlin 2013 ausgezeichnet. 2013 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom, wo er mit diversen Partnern Dialoge zur Arbeitsweise im Architekturkontext führte. Die Projekte des Büros wurden in einer Reihe von Ausstellungen z.B. im Museum of Modern Art in New York gezeigt und vielfach ausgezeichnet und veröffentlicht.

Am 22. Februar 2015 um 11.00 Uhr wird Eike Roswag im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit dem KAIROS-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio auf den Preisträger halten der Architekt Matthias Sauerbruch und der Direktor des Aga Khan Awards for Architecture, Farrokh Derakhshani.
Der KAIROS-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ist mit 75.000 Euro einer der höchstdotierten Kulturpreise in Europa. Er wird an europäische Kulturschaffende aus den Bereichen bildende und darstellende Kunst, Musik, Architektur, Design, Film, Fotografie, Literatur und Publizistik verliehen. Benannt nach dem Gott des „rechten Augenblicks“ der griechischen Mythologie, ist der Preis Anerkennung und Ermutigung zugleich: Er versteht sich nicht als Auszeichnung eines abgeschlossenen Lebenswerkes, sondern als Impuls zu weiterem Wirken. Die Preisträger werden durch ein unabhängiges Kuratorium gewählt, bestehend aus: Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar / Armin Conrad, Chefredakteur von „3sat kulturzeit“ / Christine Eichel, Autorin und Kulturkorrespondentin / Heike Catherina Mertens, Vorstand Kultur der Schering Stiftung / Rainer M. Schaper, Kulturredakteur beim Schweizer Radio und Fernsehen / Nike Wagner, Intendantin des Beethovenfestes Bonn.

Weitere Informationen:
www.toepfer-stiftung.de/kairos-preis
www.zrs-berlin.de