Zurück zum Profil
A24 Landschaft

Seeufer Sondern Olpe

Foto: Hanns Joosten
Foto: Hanns Joosten
Ort
Olpe
Gebäudekategorie
Plätze, Spielplätze
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Beton
Bauherr: Kreisstadt Olpe
Bearbeitungszeitraum: 2014 - 2018
Jahr der Fertigstellung: 2018
Bausumme: 1,6 Mio. Euro
Fläche: 2,5 ha
 
Der einzige Seebahnhof Nordrhein Westfalens prägt den kleinen Olpener Ortsteil Sondern. Er stellt den zentralen Einstieg in die Ausflugsregion rund um Bigge- und Listersee dar und erlaubt einen direkten Übergang von der Regionalbahn zur Ausflugsschifffahrt. Seine Schienen trennten den Ort jedoch vom Seeufer, das Umfeld war von tristen asphaltierten Parkplatzflächen geprägt, darauf ausgerichtet den überproportionalen Autoverkehr an sonnigen Wochenenden zu beherbergen. Es galt die Barrierewirkung der Gleise zu minimieren, den Ort intensiver mit dem See zu verbinden und die Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher deutlich zu erhöhen. Die Gestaltung einer Seepromenade, die beidseitig die Schienen fasst, minimiert den visuellen Makel und arbeitet die geradlinige Durchschneidung der Landschaft als ästhetisches Merkmal aus. Eine Reorganisation des Areals realisiert das Ziel eines weitestgehend autofreien Ortskerns und wird in seiner Gesamtheit dem Anspruch an ein attraktives Ausflugziel auch in Zukunft gerecht.
 
Trotz ihrer landschaftlichen Reize ist die Anzahl der Gäste und Tagesausflügler der Region seit langem rückläufig. Die umfassende Neugestaltung des Seeufers Sondern ist ein Kernprojekt des Strukturförderungsprogramms Regionale 2013. Obwohl er weniger als 500 Einwohner zählt, verfügt Sondern über eine Surfschule, ein Strandbad, einen Bootsverleih und den Seebahnhof. Das zeugt zum einen von der Bedeutung der Naherholung für den Ort, zum anderen von der Hochzeit, die der Tourismus der Region erlebt hat. Den Widerspruch, dieses Potential wieder auszuschöpfen und zeitgleich die Verkehrsbelastung durch den Tagestourismus zu minimieren, soll die Umgestaltung auflösen. Der Entwurf basiert auf den Ergebnissen eines partizipativen Planungsprozesses, der die Wünsche der verschiedenen Interessensgruppen möglichst umfangreich berücksichtigt. Die Reduzierung von Parkplatzflächen und deren Verlegung an den Ortsrand erreicht das Ziel eines möglichst autofreien Ortskerns. Ein Vorhaben, das den gesellschaftlichen Perspektivwechsel spiegelt, weg von einer autofreundlichen hin zu einer menschenfreundlichen Gestaltung der Gemeinden.