Wenn das Leben einem, vom Beginn der beruflichen Vita an, konsequent Umbauten vorsetzt, dann ist man im besten Fall irgendwann soweit, dies als Lebensaufgabe anzunehmen.
Nach einer Tischlerlehre und dem Studium an der Technischen Universität Braunschweig suchte ich bewusst die rheinische Metropole Köln (Büro Joachim Schürmann & Partner/ Büro Wiegmann & Trübenbach) als erste Station des Berufslebens, um die im Studium kennengelernte italienische Lebensart mit deutscher Gründlichkeit auszubalancieren und wurde von Anfang an mit Aufgaben zu Umbauten, d.h. dem Überführen eines Gebäudes von einem Daseinszustand in den nächsten, betraut. Die Faszination, einer bestehenden Hülle ein ganz neues Leben zu verleihen, ist seitdem geblieben. Mit dem daraus entstehenden Hauptaugenmerk auf Aus- und Umbauten habe ich mein gesamtes selbständiges Berufsleben zugebracht.
Die Möglichkeit mit Vorstellungskraft und Wissen aus einem vorhandenen und sei er noch so schwierigen Raum eine ganz andere Welt zu imaginieren, fasziniert mich bis heute.
Dabei spielen der menschliche Maßstab, Licht - mit großem Augenmerk auf dessen Wandel im Laufe der Jahreszeiten-, baugeschichtliche Zusammenhänge und Materialität (mit einer großen Liebe zu Holz) eine große Rolle. Die Entwürfe sollen, im wahrsten Sinne des Wortes, Behaglichkeit ausstrahlen, ohne in künstliche Gemütlichkeit zu verfallen. Der Umbau ist schlicht, aber nicht nackt und kalt, wobei der Höhenentwicklung des Raumes eine besondere Aufgabe zukommt. Der Mensch braucht die Weite des Gewölbes und die Geborgenheit der Höhle- und aus diesem Spannungsfeld entstehen Entwürfe mit unterschiedlichsten Raumfolgen- und eindrücken. Für jede Hausgröße und Lebensform bieten sich dadurch in einem Gebäude ganz individuelle Raumlösungen und -nutzungen an.
Hier wird nicht die große Bauaufgabe gesucht, sondern mit Hingabe zum Detail dem Bestehenden ein neues Leben zugedacht. Auch das ist Nachhaltigkeit.