Unsere Leidenschaft für Altbausanierung begann Ende der 1970-er Jahre, als wir uns entschieden, nach unseren Studien unser eigenes Zuhause nicht in Berlin und nicht irgendwo auf der grünen Wiese zu errichten, sondern das Erbe des 4- Familienhauses mit Töpferwerkstatt auf einer Parzelle in der Altstadt von Wittstock anzutreten. Damals in der Mangelwirtschaft der DDR ein kühnes Unterfangen, nicht nur wegen der Baumaterialknappheit. Privateigentum eines Mehrfamilienhauses war nicht ideologiekonform, stand nicht in den Fünfjahresplänen. Dabei ließ sich aus den Mieteinnahmen nicht einmal der nötigste Unterhalt finanzieren, an Modernisierung war gar nicht zu denken- welcher Zynismus.
Beim Um- und Ausbau des gesamten Wohnhauses hatten wir für uns eine Maisonnettewohnung eingerichtet, die angesichts der allgemeinen Ablehnung von Altbausubstanz Erstaunen auslöste. Daraufhin erhielten wir Aufträge in ähnlicher Art, die wir in ‚Feierabendtätigkeit’ bearbeiteten, wie z. B. Pfarrhäuser und einen Kindergarten in einem Fachwerkhaus. Der inhaltliche Austausch mit einer Mitarbeiterin des Instituts für Denkmalpflege schulte dabei unser Verständnis für Baukultur.
Im August 1990 wurde es durch die politische Wende möglich, unser eigenes Büro zu eröffnen. So konnten wir eigenständig und professionell, weit entfernt von geregelten Arbeitszeiten, der großen Auftragswelle entgegen treten. Die Sanierung der lange vernachlässigten baugeschichtlich wertvollen Altbausubstanz wurde politisch unterstützt, die daraus resultierende Entwicklung nach über 40 Jahren Starre war unübersehbar.
Von 1990 bis 2000 wurde die Sanierung der Altstadt von Wittstock durch den Architekten und Stadtplaner Jürgen Borkowski aus Ladenburg begleitet. Er brachte seine Erfahrungen aus den Altbundesländern ein. Wittstock profitiert bis heute davon. In vielen Gesprächen konnten wir uns zu den unterschiedlichen Ausgangssituationen verständigen und voneinander lernen. Die Bearbeitung von gemeinsamen Aufgaben war ein zusätzlicher Gewinn.
Heute nach über 20 Jahren Selbstständigkeit blicken wir zurück auf ein vielseitiges Betätigungsfeld. Immer wieder neu fühlen wir uns bei der Übernahme einer Bauaufgabe verpflichtet, die Chancen für eine positive Entwicklung auszureizen. Das erfordert eine gründliche Vorarbeit und ein Kennenlernen. Das uns vom Bauherrn entgegengebrachte Vertrauen empfinden wir als Herausforderung an unsere Leistung. Unsere Arbeit macht uns große Freude, die uns Kraft gibt, die oft nicht einfachen Anforderungen zu meistern. Die kurzen Wege durch die interne Vernetzung zwischen Architektur/ Tragwerksplanung/ Projektentwicklung wirken positiv auf den Gesamtplanungsprozess. Die Zusammenarbeit mit engagierten Fachplanern und kompetenten Handwerkern, die unsere Planungen umsetzen, ist uns wichtig und wir wissen sie zu schätzen.
In der Brandenburgischen Architektenkammer und im Vorstand des BDA versuchen wir an Impulsen für die Entwicklung in unserem Land mitzuarbeiten.
Begonnen haben wir 1978/ 1990 zu zweit, nämlich Gerald und Bärbel Kannenberg. Seit 1992 schwankt die Bürogröße zwischen 4 und 8 Mitarbeitern. Unser Arbeitsschwerpunkt ist das Bauen im Bestand geblieben, wobei wir auch gern Neues bauen. Immer wichtiger scheint unser Einsatz bei der Projektentwicklung.
Im Ergebnis unserer Arbeit können wir auf Wohn- und Geschäftshäuser, Kirchen, Schulen, Krankenwohnheime, Museen, einen Kindergarten, eine Stadtverwaltung, eine Bibliothek verweisen.