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AFF Architekten

Neue Lernlandschaft

Grundschule, Bad Mergentheim
AFF Architekten
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News
16.03.2021
Offener Wettbewerb
Anerkennung
AFF Architekten hat im offenen Wettbewerb für die Vervollständigung des Bildungscampus in Bad Mergentheim eine Anerkennung erhalten. Wir wollen Ihnen dieses Projekt nicht vorenthalten.

Aus der Bürointernen Beschreibung:

Städtebau
Das Wettbewerbsgebiet liegt am östlichen Stadtrand der Stadt Bad Mergentheim. Geprägt von kleinteiliger Wohnbebauung im Süden sowie zukünftig auch im Osten und Westen ist dies das letzte große Grundstück des Bildungscampus Auenlands. Bestehend aus dem Deutschorden Gymnasium, der Kopernikus Realschule und des Kinderhauses Auenlands sowie Kunterbunt.
Ziel des Entwurfs ist es, das Gebäudeensemble mit einer nachhaltig modernen Schule zu komplettieren, die auf denerwarteten Bevölkerungszuwachs flexibel reagieren kann und die zukünftige Erweiterung geschickt mitdenkt. Das Konzeptder Schule basiert auf der Idee eines flachen, transparenten und kompakten Schulhauses, welche östlich das Grundstückbesetzt und so einen großzügigen Schulhof und Naturraum westlich ermöglicht. Diese Städtebauliche Platzierung ist vorteilhaft, da so die Klassenräume hauptsächlich von Osten und Westen belichtet werden und der Schulhof in der Morgensonne liegt. Um den ländlichen Kontext gerecht zu werden und damit eine gleichwertige Lernlandschaft entstehen kann, ist diese Schule konsequent mit nur einem Obergeschoss konzipiert. Dies resultiert in einer für eine Grundschule angemessenen Höhe und optimalen Belichtung sowie Erschließung.

Organisation / Lernlandschaft
Das Gebäude ist so konzipiert, dass es alle Funktionen inklusive der Erweiterung in zwei Geschossen aufnehmen kann. Dabei ist das Obergeschoss als vierzügige Jahrgangsstruktur ausgebildet, wobei vorerst die mittleren Klassenräume dem Ganztagsbereich aufnehmen. Jede Jahrgangsstufe hat im Zentrum einen großzügigen Erschließungsbereich, welcher die Lerninsel beinhaltet und über ein erhöhtes Oberlicht sowie durch die Terrassen belichtet wird. Die jeweiligen Klassen der Jahrgangsstufe reihen sich um dieses Zentrum und sind durch eine transparente Gestaltung gut einsichtig und bilden so thematisch eine Lernlandschaft. Die Jahrgangsstufen 1+2 und 3+4 verfügen über jeweils eine großzügige interne Erschließung sowie Garderobe. Ein zentral gelegener Lehrerstützpunkt mit Lehrmitteln erleichtert den Überblick über die Lernbereiche und die Organisation der Lehrer. Jede Jahrgangsstufe hat eine eigene Außentreppe, die einen direkten Zugang zum Außenraum ermöglicht. Vor allem im Sommer erleichtert dies die Ganztagsbetreuung sowie das Lernen im Freien.

Das Erdgeschoss wird von vier Kernen und einem transparenten und offenen Raum dazwischen geprägt. Die Mitte der Schule bildet das Foyer im Erdgeschoss. Vom Eingang sind das Sekretariat, der Fahrstuhl sowie die Treppen zu den Jahrgangsstufen sofort einsichtig und auffindbar. Das anliegende Bewegungsland lässt sich großzügig öffnen und ermöglicht so auch Veranstaltungen und vermittelt zwischen Foyer und den Sportflächen im Westen. Zudem lassen sich die Profilräume Werken und Musik, der Lehrerbereich und die Bibliothek vom Foyer aus erreichen. Besonders sind die überdachten Außenbereiche, welche mit verschiedenen Sportangeboten dem Thema der Grundschule gerecht werden und auch als Eingangsbereich genutzt werden. Im Zuge des Ausbaues zur Vierzügigkeit der Grundschule, wären diese Bereiche für die Erweiterung gedacht. Die Mensa hätte Platz im nördlichen Teil und der Ganztagsbereich im südlichen Teil. Der Eingang mitnWindfang würde frontal mittig vom Pausenhof erfolgen. So ist die Schule für die Zukunft vorbereitet und in beiden zuständen funktional und stimmig.

Außenräume
Die Schule wird wie die anderen Gebäude des Bildungscampuses von der Kopernikusstraße erschlossen. Der nördliche Teil des Grundstückes ist als Platz mit Sitzgelegenheiten und Fahrradständern ausgebildet und ist somit ein Platz zum Sammeln und ankommen. Von dort führt ein Weg zum Haupteingang, welcher unter einer großzügigen Überdachung gut auffindbar in das Gebäude führt. Der Pausenhof nimmt die gesamte Fläche östlich der Schule ein und ist geprägt von zwei großen Spielinseln, welche den Jahrgangsstufen eins und zwei sowie drei und vier zugeordnet sind. Umgeben von Rasen und einem harten Belag zum Sammeln und Erschließen vor der Schule. Treppen, die wie Brücken ausgebildet sind, verbinden die Spielinseln mit der Lernlandschaft im Obergeschoss. Spielgeräte und Klettergerüste verteilt auf dem Pausenhof nehmen Bezug zum Thema Bewegung auf und vervollständigen das Angebot für die Grundschüler.

Konstruktion und Nachhaltigkeit
Der Neubau wird als Beton-Holz-Konstruktion vorgeschlagen. Die statischen Kerne sind aus Recycling-Beton, die Deckenplatten als Stahlbeton und bestimmen so die Charakteristik des neuen Schulhauses. Alle Stützen und ausbauten werden in Holz ausgeführt und sorgen so für einen hohen Holz Anteil in den jeweiligen Räumen. Alle konstruktiven Elemente bleiben bewusst sichtbar und werden nicht eingekleidet. Innerhalb der Skelettkonstruktion können die nichttragenden Zwischenwände flexibel angeordnet werden. Die Fassade aus Verglasungs- und Verschattungselementen wird durch den Rhythmus der statischen Struktur und der Terrassen mit den Freitreppen bestimmt. Der konzeptionelle Ansatz von Nutzungsflexibilität und die Kompaktheit des Bauvolumens, unter Verwendung nachhaltiger Materialien mit niedrigen Unterhaltskosten und dauerhafter gut alternder Schönheit, bilden den Nachhaltigkeitsgedanken des Entwurfes.