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Herz Jesu Kirche, München

Brigida González
Brigida González
Ort
München
Gebäudekategorie
Kirchen, Klöster, Moscheen, Synagogen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2000
Architektenpreis
Wettbewerb 1996 1. Preis
International Ligna plus Award 2001
Die Herz Jesu Kirche in München ist eine von mehreren modernen Kirchengebäuden, die zur Jahrtausendwende in Deutschland fertig gestellt wurden. Seit mehr als 15 Jahren ist sie eines der Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den international anerkannten Ikonen des Sakralbaus. Das architektonische Konzept basiert auf Herausarbeiten und Integration von Gegensätzen. In der Kirche wird Grenzüberschreitung als strategisches Prinzip formuliert – Verwandlung und Transformation in der Architektur statt Verwendung unumstößlicher Dogmen. Die eindeutige Kubatur des Kirchenbaus löst sich durch eine vieldeutige, sich verändernde Oberfläche auf. Die Grenze zwischen Innen und Außen wird nicht definitiv vorgegeben, sondern situativ eingestellt. Dazu wurde die Kirche als Raum im Raum konzipiert – der innere Raum ist von einer Hülle aus Ahornlamellen umgeben, der äußere wird von einer Fassade aus Glas ummantelt.
Die Herz Jesu Kirche setzt Transzendenz baulich um: Im Raum werden Erfahrungen möglich, die jenseits realer Sinneswahrnehmungen liegen. Entscheidend ist dabei die Inszenierung des Lichts. Eine diffuse Helligkeit prägt den sakralen Raum, deren Quelle, deren Herkunft durch die Anordnung der beiden Kuben mit ihren gegensätzlichen Materialeigenschaften ungewiss bleibt. Das Eingangsportal der Kirche bilden zwei intensiv blaue Glastore, die sich an besonderen Feiertagen komplett öffnen lassen. Sie stammen von Alexander Beleschenko und bilden den Auftakt zum religiösen Bildprogramm der Kirche, das gemeinsam mit mehreren Künstlern erarbeitet worden ist: Der Kreuzweg zwischen den beiden Kuben von Matthias Wähner, die Altarwand von Lutzenberger und Lutzenberger sowie das im Kirchenboden eingelassene Werk „Die Verehrung der Fünf Wunden“ des Münchner Künstlerduos M+M.


Projektphase 1996 - 2000
Standort Lachnerstraße 8, 80634 München
Bauherr Katholische Pfarrkirchenstiftung Herz Jesu, vertreten durch das Erzbischöfliche Ordinariat München
Mitarbeiter Wettbewerb Karin Hengher, Olga Ritter
Mitarbeiter Realisierung Karin Hengher (Projektleitung), Michael Frank,
Annette Gall, Susanne Rath
Leistungsphasen HOAI § 15, Lph 1 - 9
Gesamtkosten einschl. MwSt 14,3 Mio EUR
Bruttogrundfläche 1.450 m²
Bruttorauminhalt
16.750 m³
Landschaftsarchitetktur realgrün Landschaftsarchitekten, München
Tragwerksplanung Ingenieursgesellschaft mbH Hagl, München
Fassade Ingenieurbüro für Fassadentechnik R+R Fuchs, München
Technische Gebäudeausrüstung HL Technik AG, München
Akustik Ing.Gemeinschaft Beneke, Daberto + Partner, München
Lichttechnik George Sexton Associates, Washington, USA
Fotos Brigida González, Jens Passoth