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BAURCONSULT

Kurpark und Kurmittelhaus, Bad Liebenstein

Neubau eines Kurmittelhauses mit Schwimmbad und Erholungsbereichen
Ort
Bad Liebenstein
Gebäudekategorie
Pflegestätten, Reha- und Kureinrichtungen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Bad Liebenstein, traditionsreiches und ältestes Kur- und Heilbad Thüringens, setzt mit dem Neubau des Kurmittelhauses ein Zeichen. Entstanden ist ein modernes, großzügiges Wellnessbad mit Saunen, Massagen und Dampfbädern, in Kombination mit medizinischen Anwendungen, Physiotherapie sowie Heilbädern.
Die Architekten entschieden sich für zwei ovale Baukörper in Form einer liegenden Acht.
Entstanden ist ein zweigeschossiger Rundbau der modernste Kur–, Bade– und Wellnesseinrichtungen geschickt in einem architektonisch anspruchsvollen Gebäude unterbringt.
Das Gebäude lädt den Gast ein, hereinzukommen. Der Gast fühlt sich geborgen und findet innere Ruhe – wesentlicher Teil des Grundkonzeptes für das Kurmittelhaus. Darüber hinaus ermöglicht die gewählte Bauform eine wirtschaftliche Unterbringung der Funktionen mit wenig Verkehrsflächen und kurzen Wegebeziehungen zwischen den Funktionseinheiten sowie interessanten Ausblicken in den umliegenden Kurpark.
Auf ca. 2.300 m² Brutto-Grundfläche entstanden Räume für Massagen, manuelle Therapien, Baderäume für ein Bad im ortsgebundenen Heilmittel, dem CO2-haltigen Tiefenwasser, Moorpackungen, Saunen und weitere Wellness- und Physiotherapieanwendungen. Das Tiefenwasser kann man auch am Trinkbrunnen im Eingangsbereich zu sich nehmen. In einer Gesundküche werden in Kochkursen Anregungen für eine gesunde Ernährung vermittelt. Mit einem Therapiebad von ca. 70 m² und einer Salzgrotte wird die Angebotspalette des Kurmittelhauses abgerundet
Für die Einbindung des neuen Kurmittelhauses in das landschaftsräumliche Umfeld des Kurparks mussten einige ältere Bestandsgebäude weichen. Den Architekten von BAURCONSULT war die Integrierung des neuen Gebäudes in die Topographie und das KUR–Dreieck, das historische Kurensemble Kurhotel, Wandelhalle und Kurmittelhaus von Bad Liebenstein, ein wichtiges Anliegen und wesentlicher Leitgedanke des Entwurfes. Eine Leitidee, die letztendlich durch die Realisierung sehr deutlich bestätigt wird.
Im Inneren sprudelt das Heilwasser, zum benachbarten Kurhotel „Kaiserhof“ besteht über den sog. „Bademantelgang“ ein direkter Zugang. Die vielfachen Nutzungsmöglichkeiten des Neubaus werden für die Besucher den Aufenthalt in Bad Liebenstein noch attraktiver gestalten.
Mit einer anspruchsvollen Innenarchitektur von Andernach und Partner wurde das ideelle Grundkonzept des Bauherrn für das Kurmittelhaus hervorragend umgesetzt.
WELLNESS: Dunkles Holz, als wiederkehrendes Element in Möbel- und Türgestaltung, kontrastiert die hellen, gedeckten Töne der Wand- und Bodenflächen. Sanftes Grün und warmes Dunkelrot zonieren die verschiedenen Nutzungseinheiten und leiten den Besucher von den öffentlichen in die intimeren Bereiche des Wellnessbades. Durch großflächige Verglasungen verwischt die Grenze zwischen Innen- und Außenraum und werden spannende Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes geschaffen. Atmosphärische Beleuchtungssituationen, großformatige Drucke mit exotischen Motiven und der Einsatz von Bambusstangen als raumteilende Elemente komplettieren den Entwurf und erzeugen eine asiatische Anmutung von Ruhe und Harmonie.
SAUNA: Die puristische Ästhetik japanischer Bäder spiegelt sich in der Saunalandschaft des neuen Kurmittelhauses wieder. Dunkelrote Wände umschließen den Besucher im Ruheraum und lassen ihn eintauchen in eine Atmosphäre wohltuender Stille und Entspannung. Die reduzierte Formensprache und der Einsatz dunkler Feinsteinzeugfliesen als monolithisch wirkende Boden- und Wandverkleidung verleihen auch dem Saunabereich einen Charakter kontemplativer Ruhe. Ein ebenerdiger Ausgang führt zu einer überdachten Terrasse, die sich geschützt in das Grün des umgebenden Kurparks schmiegt. Als wiederkehrendes Element bilden Bambusstangen eine großflächige Wandgestaltung mit Handtuchablagemöglichkeit und einen reizvollen Kontrast zu der strengen Geometrie der Sauna- und Duschzone.

KÜCHE: Eine Kochkursküche und ein Barbereich ergänzen das Angebot des Wellnessbades. Im Erdgeschoss bilden ein großer Küchenblock, eine wandintegrierte Küchenzeile, Restaurantbestuhlung und bequeme Loungemöbel einen Bereich, in dem Besucher Kochkurse für gesunde Ernährung belegen und die selbst zubereiteten Speisen genießen können. Hochwertige Materialien, atmosphärische Leuchten und das Spiel mit Hell-Dunkel-Kontrasten greifen das asiatische Gestaltungskonzept wieder auf.
Der Barbereich im Obergeschoss verbindet warme Grau- und Grüntöne mit dunklem Holz und hellen Bodenbelägen. Durch Oberlichter und innenliegende Verglasung dringt Tageslicht ein. Die zurückgenommene Formensprache und die gelungene Kombination von Farben und Materialien machen die Bar zu einem attraktiven Anlaufpunkt für Besucher.
Im Zusammenwirken von Planer und Bauherren wurde in der kurzen Bauzeit von nur 14 Monaten ein Objekt mit einer hohen gestalterischen und funktionalen Qualität geschaffen.

Auftraggeber: Stadt Bad Liebenstein
Fotograf: Gerhard Hagen, Bamberg
Leistungen: Architektur, Innenarchitektur, Tragwerksplanung, Objektüberwachung Sanitär + Wärme + Kälte + Klima, Elektro + Datentechnik, Mess- + Steuer- + Regeltechnik, Energie + Klimakonzepte, Betriebsoptimierung