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BDS Steffen.Architekten

Wohnen an der Finkenau

Foto: Jochen Stüber
Foto: Jochen Stüber
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Hamburger Wohnbaupreis 2017
Bauherr: GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH
Standort: Hamburg Uhlenhorst, Dorothea-Bernstein-Weg
Fläche ca. 14.000 m²

109 Wohneinheiten, 3 Gewerbeeinheiten
Leistungsphasen 1 – 9; Generalplanung
Fertigstellung: 2016

Die städtebaulichen Vorgaben aus dem Bebauungsplan für die Belegenheit Finkenau sehen einen ca. 150 Meter langen und 14 Meter tiefen Riegel mit Kopfbau vor, welcher über einen zurückgesetzten Zwischenbau an den historischen Klinikkomplex – heute Mediencampus Finkenau – angrenzt.

Um diesen Vorgaben mit einer standortentsprechenden und sich in den Bestand integrierenden Architektur zu begegnen wurde der Baukörper optisch in acht Einzelhäuser unterteilt. Diese Unterteilung nimmt dem Baukörper den ´Riegel-Charakter` und schafft stattdessen eine attraktive und hochwertige Einzelhausausstrahlung.
Unterstützt wird diese Gliederung durch verschiedene Höhenversprünge im Baukörper, welche teils aus der vorgegebenen Geschossigkeit des Bebauungsplanes und teils aus erhöhten Anforderungen an die lichte Raumhöhe im Erdgeschoss resultieren, welche in den Gewerbeflächen im Kopfbau und im Bereich der Feuerwehrzufahrten erforderlich sind.
Jedes der Einzelhäuser wurde so konzipiert, dass ein idealer Mix von verschiedenen Wohnungsgrößen entsteht, der sowohl dem von der WK vorgegebene Wohnungsschlüssel entspricht, als auch dem Wunsch des Bauherrn nach vermehrt vorkommenden Ein- und Zwei-Personen-Haushalten.
Haus 2 bis 8 sind in den Regelgeschossen jeweils als Dreispänner geplant, pro Geschoss entstehen eine 1-Personen Wohnung, eine 2-Personen Wohnung und eine Wohnung für 3-Personen. Alle Wohnungen sind optimal belichtet, die größeren Wohnungen sind als Durchstecker mit Loggien zum Garten im Süden ausgestattet, während die 1-Personen Wohnungen mit kompletter Südausrichtung und vorgehängtem Balkon ausgestattet sind.
Haus 1 bildet als Kopfbau den Hochpunkt des Gebäudekomplexes. Im Erdgeschoss des Fünfgeschossers befinden sich gewerbliche Flächen, welche dank ihrer großen Geschosshöhe einen optimalen Sockel für den Gebäudeteil bildet. Die Wohnungen in diesem Bauteil werden effizient als Fünfspänner erschlossen. Es befinden sich hier auf jedem Geschoss zwei 4-Personen Wohnungen und drei 1-Personen Wohnungen, welche wiederum alle mit großzügigen Loggien ausgestattet wurden. Das  Staffelgeschoss verfügt über drei attraktive Wohnungen, einen 1-Person-Haushalt, einen für 2-Personen mit 2,5 Zimmern und eine Haushalt für drei Personen, alle sind mit großzügigen Dachterrassen ausgestattet.
Der Zwischenbau zum Mediencampus wurde zur Differenzierung zwischen Alt- und Neubau sehr zurückhaltend, mit der Durchfahrt im Erdgeschoss und nur zwei Obergeschossen, welche an den Kopfbau angeschlossen sind, geplant.
Neben dem Differenzierungsbau befindet sich, von der Straße Finkenau erschlossen, eine der beiden Tiefgaragenzufahrten. Die zweite Zufahrt befindet sich am entgegengesetzten Ende des Baukörpers neben Haus 8. Die für das Bauvorhaben erforderliche Tiefgarage mit insgesamt 70 Stellplätzen wurde geteilt, sodass zwei unabhängige Mittelgaragen mit 30 bzw. 40 Stellplätzen entstehen. Ebenfalls im Untergeschoss, an die Tiefgarage angrenzend, sind die Mieter-Abstellräume sowie ausreichend Fahrradstellplätze und Technik-Räume angeordnet.
Das gesamte Bauvorhaben verfügt über 109 Wohneinheiten sowie 3 Gewerbeeinheiten, wobei zwei Gewerbeeinheiten zusammengeschlossen werden können und die dritte gegebenenfalls zu einer Wohneinheit umgenutzt werden kann.
Um den Einzelhauscharakter zu unterstreichen wurden an den Straßenfassaden Vollklinker in verschiedenen, aufeinander abgestimmten Rottönen gewählt. Auch durch die Wahl verschiedener Fensterformate und VGS Verglasungen mit unterschiedlichen transluszenten Folien als Absturzsicherungen unterstreicht den Stadthauscharakter. Die Vor- und Rücksprünge des Staffelgeschosses lockern die sonst sehr klassisch gestaltete Fassade wieder auf.