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Dietrich | Untertrifaller Architekten

Feriendorf, Urnäsch

Ort
Urnäsch
Gebäudekategorie
Hotels, Herbergen, Ferienhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2007
Material Fassade
Holz
Architektur: mit Prof. Roland Gnaiger

Im hügeligen Voralpengebiet der Ostschweiz, das von tief eingeschnittenen Tälern durchfurcht ist, befindet sich auf cirka 800 Metern über dem Meeresspiegel das Dorf Urnäsch am gleichnamigen Flüsschen, das durch den hier etwas breiteren Talgrund mäandriert. Östlich des Bahnhofs der Appenzellerbahn liegt auf einem sanft abfallenden Gelände das Feriendorf. Die 50 Einheiten für Familien mit Kindern sind in drei winkelförmigen Trakten zusammengefasst, die kammartig an einer Basis bestehend aus vier Häusern mit Gemeinschaftseinrichtungen andocken.

Im Süden führt die Kantonsstraße an der Siedlung vorbei. Hier schirmen die vier dem Gelände folgenden Gemeinschaftshäuser die dahinterliegenden Wohngebäude und -höfe von Lärm und Staub ab. Eine Unterführung erlaubt den gefahrlosen Zugang zu den Spielflächen und zum Badeplatz an der Urnäsch. Die Zufahrt zum Feriendorf erfolgt an der Ostseite, wo der Parkplatz und unter dem ersten Wohntrakt ein Parkdeck angeordnet sind. Die Zeile der Gemeinschaftsbauten weist ebenerdig im Osten den Haupteingang mit der Rezeption auf. Daneben befindet sich der Jugendraum, ein multifunktionaler Saal mit der Gemeinschaftsküche, der für Veranstaltungen vorgesehen ist. Im nächstliegenden Haus sind der Kindergarten, die Schulküche, die Bibliothek und der Fernsehraum untergebracht; im Untergeschoss liegen die Garderoben für das Schwimmbad, das im dritten Haus zugänglich ist. Im vierten Haus ist für fünf Kleintierarten in ihren Ställen Platz. Der Kontakt mit diesen Tieren und ihre Betreuung gehören zum Konzept des Feriendorfes. Hinter den vier Gemeinschaftshäusern verläuft über Rampen die interne Hauptachse der Siedlung. Die Wege zu den Ferienwohnungen zweigen davon rechtwinklig ab. Daran reihen sich in drei abgewinkelten, zweigeschossigen Baukörpern die Wohnungen mit zwei, drei, vier und fünf Zimmern, sodass zwei weitgehend geschlossene und ein halb offener Wohnhof gebildet werden. An einem Treppenhaus liegen im Erdgeschoss und im Obergeschoss je zwei Wohnungen. Ihre Grundrisse sind flächenmäßig optimiert, entsprechen aber in der Struktur normalen Familienwohnungen, die an der West- bzw. Südseite über breite Sonnenterrassen verfügen. Über den Untergeschossen und Gebäudesockeln aus Stahlbeton erhebt sich eine Holzkonstruktion, wobei dem Brandschutz großes Gewicht beigemessen wurde. Die Flachdächer sind extensiv begrünt, sodass die Siedlung, die meist schräg von oben zu sehen ist, gut in die Umgebung integriert wird.

Text: Walter Zschokke