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Eike Becker_Architekten

Zair, Quartier an der Strojarska Cesta, Zagreb/ Kroatien

Ort
Zagreb
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Metall
Ort
Zagreb/ Kroatien, Strojarska Cesta

Zeit
2010–2016

Auftraggeber
Stipic? Grupa d.o.o. und Mejas?i Prvi d.o.o.

Auftragsart
Direktauftrag

Projektteam
Eike Becker_Architekten

Fachplaner
Goslinowski & Walzer GbR Ingenieurbüro (Fassade), HHP Hosser, Hass + Partner Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Brandschutz GmbH (Brandschutz), Professor Pfeifer und Partner Ingenieurbüro für Tragwerksplanung (Tragwerk), Scholze Ingenieurgesellschaft mbH (Haustechnik), Otto Wöhr GmbH (Autoparksystem)

Bruttogeschossfläche oberirdisch
55000 qm

Bruttogeschossfläche unterirdisch
7000 qm

Bruttorauminhalt oberirdisch
193000 kbm

Baukosten
80 Mio. Euro



Zagrebs Zentrum schließt im Süden mit dem Bahnhof ab. Noch dicht am Gelände der Eisenbahn liegt weiter südlich und östlich ein noch freies, 10480 Quadratmeter großes Grundstück. Dessen Umgebung zeigt die für solche Gegenden typischen Nutzungen: im Norden Betriebshallen der Bahn, im Osten ein kleiner Park, im Süden eine Art Blockrand mit Wohnhäusern von jeweils mehreren Geschossen, im Westen eine Fabrik, in deren Hallen Lokomotiven gebaut werden.

Die baldige Stadt-Rand-Wanderung der noch präsenten Industrie einerseits, die Nähe zum Zentrum von Zagreb anderseits bieten dem Stadtteil Trnje – vor allem dem von zwei breiten West-Ost-Straßen deutlich gefassten Areal gleich hinter dem Bahnhof – die Möglichkeit sprunghafter Entwicklung. Kluge Planung wird die Chance zu Quartieren gemischter Nutzungen nicht versäumen. Keine Frage, die Ansiedlung von Dienstleistern ist hier das Gebot der Stunde.

Einem Implantat oder Inkubator in dispersen Strukturen verwandt, könnte das Quartier an der Strojarska Cesta dem ganzen Gebiet einen starken Schub geben, das heißt die gewünschte Entwicklung in Gang setzen. Die Ordnung der 7 Bauten auf den erwähnten gut 10000 Quadratmetern wirkt so geschlossen wie geöffnet; geschlossen, weil sie 4 klare Kanten bildet, geöffnet, weil sie von Norden nach Süden wie von Westen nach Osten Durchlass gewährt, ja sogar zwischen den Bauten 2 kleine öffentliche Plätze formt.

Im Norden ragt ein Turm mit Büros empor, im Westen folgen ein Hotel und 2 Bürobauten, im Osten 3 Wohnhäuser. Das Erdgeschoss der 2 Bürobauten und der 3 Wohnhäuser wird von Läden besetzt, die für eine Belebung der Anlage sorgen. Mischung und Dichte – wie sie für alle Quartiere hinter dem Bahnhof zu wünschen sind – könnten an der Strojarska Cesta im Vorgriff auf das weitere Geschehen beispielhaft verwirklicht werden.

Der Turm hat 30 Geschosse, die übrigen Gebäude sind zum Teil 6, zum Teil 8 Geschosse hoch. Jeder der 7 Bauten steht, aufgrund seines Körpers wie seiner Hülle, mit den je andern 6 Bauten in der Spannung von Solitär und Ensemble, von Singularität und Komposition. Dabei ist an diesem Ort die Spezifität der Architektur kein reines Ästhetikum, bringt sie doch auch die Differenz der Funktion zur Anschauung.

Während der Turm durch seine glatten, weichen Formen und, in Höhe der obersten Geschosse, durch konkave Fassaden in Erscheinung tritt, zeichnen andere äußere Merkmale die übrigen Gebäude aus: so die mäandernden Elemente das Hotel; so die strichhafte senkrechte Gliederung die Bürobauten; so die Rahmen und Kästen die Wohnhäuser und ihre 50 oder 70 oder 90 Quadratmeter messenden Wohnungen, deren auf den kleinen Park schauendes Äußeres auch vom Schaffen eines Paul Rudolph zu zehren scheint.

Unter dem Grundstück liegt eine Garage mit 3 Geschossen, die sämtliche Gebäude verbindet und 750 Fahrzeugen Raum gibt.