Franz&Sue
Glückliche Metamorphose
Foto: Kurt Kuball
EU-weit offener Wettbewerb, 1. Preis
Von starr zu flexibel
Neue Lehrmethoden benötigen flexible Raumkonzepte und eine multifunktionale Architektur. Teilbare Klassen, Workingstations für PädagogInnen, Begegnungszonen, Chill – und Bewegungsbereiche, Unterricht im Freien. Die Zeit der hierarchisch strukturierten Schulen, in denen sich an langen, dunklen Gängen ein Klassenzimmer an das andere reiht, sind vorbei. Genauso altmodisch war die ehemalige Försterschule, die wir in Gainfarn / Bad Vöslau vorfanden, und diese wollten wir grundlegend modernisieren.
Amorph statt eckig
Wir rissen die nicht mehr brauchbaren Teile ab und sanierten den Bestand aus den Siebziger Jahren. Wir ergänzten diesen mit weiteren Trakten wie ein Windrad um die neue, zentrale Aula, fünfzig Meter lang, sechzig Meter breit. In sie stellten wir ein amorph geformtes Gebilde, denn Eckiges gab es ohnehin schon genug. Hier residieren die Bibliothek, nebst Mehrzweckraum.
„Eckiges gab es ohnehin schon genug.“
In den Umkleideräumen, Duschen und Toiletten im hinteren Teil ziehen sich die SchülerInnen für den Sportunterricht um und laufen auf direktem Wege, auf gleicher Ebene, zu einem der zwei angrenzenden Turnhallen oder den Sportplätzen ins Freie.
Nebeneffekt: Durch die so zueinander gesetzten Gebäudeteile entstanden vielfältige Außenräume, Nischen und Freiflächen.
Das Gegenteil von Grau
Damit die Aula nicht nur Durchzugsort bleibt, gestalteten wir die Treppe als großes Sitzmöbel mit einem hellen Oberlicht darüber, auf dem die Jugendlichen gerne lümmeln, Hausaufgaben abschreiben, tratschen und spielen.
„Wir ließen uns bei der Decke vom Spektrum der Jolly Buntstifte inspirieren.“
Die bunte „Jollystift Decke“, diagonal verlaufende Aluminiumlamellen vor schwarz gestrichenen Herakustikpanelen, ist nicht nur im wahrsten Sinne schräg, sie ist das Gegenteil von Grau und schluckt den Lärm, den viele Kinder nun einmal so produzieren. Sie taucht immer wieder in den Gebäudeteilen als verbindendes Gestaltungselement auf, sogar bis unters Vordach hinaus. Manche sagen, sie ist zum Wahrzeichen der Schule mutiert.
Licht, Transparenz und Lebendigkeit
Durchgehende Fensterbänder machen die Gänge und Räume hell und luftig. Der Bezug zum Außenraum ist damit überall vorhanden. Der Blick kann schweifen, die Gedanken sich klären und der schulfreie Nachmittag liegt visuell zumindest nah. Die Gangfenster mit Sitzlaibungen geben Blicke in und aus den Klassenzimmern frei, bringen Licht, Transparenz und Lebendigkeit. Gangschule war gestern.
Wohnzimmer im Freien
Ein Element, das wir im Bildungsbau immer gerne einsetzen, eine Dachterrasse, haben wir auf dem Flachdach der Aula platziert. Auf den runden bunten Sitzinseln, die zwischen Pflanzentrögen stehen, chillen die SchülerInnen, büffeln, lauschen dem Unterricht unter freiem Himmel oder schauen den MitschülerInnen beim Sportunterricht auf den Plätzen darunter zu.
Der ökologische Aspekt: Das gesamte Gebäude wurde nebst thermischer Sanierung auf Niedrigenerigestandard gebracht. Auf aufwendige Haustechnik haben wir verzichtet. Eine Hackschnitzelheizung nutzt Brennmaterial, das regional vorhanden ist.
Projektdetails
Auftragsart EU-weit offener Wettbewerb
Auftragsumfang Generalplanung
Auszeichnung Wettbewerbsgewinn
Auftraggeber Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Ort Bad Vöslau, Niederösterreich
Planung 2010 - 2014
Realisierung 2012 - 2014
Status Realisiert
NGF 9.450 m²
BGF 10.600 m²
Baukosten 15,0 Mio. €
MitarbeiterInnen Lucie Vencelidesová (PL), Anna Gruber, Michael Hasslacher, Bernd Stuffer, Joseph Suntinger, Christian Szalay, Wolfgang Fischer, Daniel Kovacs, Larissa Sandhack, Kamile Batur
Kooperation
Statik petz zt-gmbh
Bauphysik Schöberl & Pöll GmbH
Gebäudetechnik BPS Engineering
Brandschutzplanung FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH
ÖBA A Quadrat ZT GmbH
Fotografie Kurt Kuball, Lukas Schaller
Von starr zu flexibel
Neue Lehrmethoden benötigen flexible Raumkonzepte und eine multifunktionale Architektur. Teilbare Klassen, Workingstations für PädagogInnen, Begegnungszonen, Chill – und Bewegungsbereiche, Unterricht im Freien. Die Zeit der hierarchisch strukturierten Schulen, in denen sich an langen, dunklen Gängen ein Klassenzimmer an das andere reiht, sind vorbei. Genauso altmodisch war die ehemalige Försterschule, die wir in Gainfarn / Bad Vöslau vorfanden, und diese wollten wir grundlegend modernisieren.
Amorph statt eckig
Wir rissen die nicht mehr brauchbaren Teile ab und sanierten den Bestand aus den Siebziger Jahren. Wir ergänzten diesen mit weiteren Trakten wie ein Windrad um die neue, zentrale Aula, fünfzig Meter lang, sechzig Meter breit. In sie stellten wir ein amorph geformtes Gebilde, denn Eckiges gab es ohnehin schon genug. Hier residieren die Bibliothek, nebst Mehrzweckraum.
„Eckiges gab es ohnehin schon genug.“
In den Umkleideräumen, Duschen und Toiletten im hinteren Teil ziehen sich die SchülerInnen für den Sportunterricht um und laufen auf direktem Wege, auf gleicher Ebene, zu einem der zwei angrenzenden Turnhallen oder den Sportplätzen ins Freie.
Nebeneffekt: Durch die so zueinander gesetzten Gebäudeteile entstanden vielfältige Außenräume, Nischen und Freiflächen.
Das Gegenteil von Grau
Damit die Aula nicht nur Durchzugsort bleibt, gestalteten wir die Treppe als großes Sitzmöbel mit einem hellen Oberlicht darüber, auf dem die Jugendlichen gerne lümmeln, Hausaufgaben abschreiben, tratschen und spielen.
„Wir ließen uns bei der Decke vom Spektrum der Jolly Buntstifte inspirieren.“
Die bunte „Jollystift Decke“, diagonal verlaufende Aluminiumlamellen vor schwarz gestrichenen Herakustikpanelen, ist nicht nur im wahrsten Sinne schräg, sie ist das Gegenteil von Grau und schluckt den Lärm, den viele Kinder nun einmal so produzieren. Sie taucht immer wieder in den Gebäudeteilen als verbindendes Gestaltungselement auf, sogar bis unters Vordach hinaus. Manche sagen, sie ist zum Wahrzeichen der Schule mutiert.
Licht, Transparenz und Lebendigkeit
Durchgehende Fensterbänder machen die Gänge und Räume hell und luftig. Der Bezug zum Außenraum ist damit überall vorhanden. Der Blick kann schweifen, die Gedanken sich klären und der schulfreie Nachmittag liegt visuell zumindest nah. Die Gangfenster mit Sitzlaibungen geben Blicke in und aus den Klassenzimmern frei, bringen Licht, Transparenz und Lebendigkeit. Gangschule war gestern.
Wohnzimmer im Freien
Ein Element, das wir im Bildungsbau immer gerne einsetzen, eine Dachterrasse, haben wir auf dem Flachdach der Aula platziert. Auf den runden bunten Sitzinseln, die zwischen Pflanzentrögen stehen, chillen die SchülerInnen, büffeln, lauschen dem Unterricht unter freiem Himmel oder schauen den MitschülerInnen beim Sportunterricht auf den Plätzen darunter zu.
Der ökologische Aspekt: Das gesamte Gebäude wurde nebst thermischer Sanierung auf Niedrigenerigestandard gebracht. Auf aufwendige Haustechnik haben wir verzichtet. Eine Hackschnitzelheizung nutzt Brennmaterial, das regional vorhanden ist.
Projektdetails
Auftragsart EU-weit offener Wettbewerb
Auftragsumfang Generalplanung
Auszeichnung Wettbewerbsgewinn
Auftraggeber Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Ort Bad Vöslau, Niederösterreich
Planung 2010 - 2014
Realisierung 2012 - 2014
Status Realisiert
NGF 9.450 m²
BGF 10.600 m²
Baukosten 15,0 Mio. €
MitarbeiterInnen Lucie Vencelidesová (PL), Anna Gruber, Michael Hasslacher, Bernd Stuffer, Joseph Suntinger, Christian Szalay, Wolfgang Fischer, Daniel Kovacs, Larissa Sandhack, Kamile Batur
Kooperation
Statik petz zt-gmbh
Bauphysik Schöberl & Pöll GmbH
Gebäudetechnik BPS Engineering
Brandschutzplanung FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH
ÖBA A Quadrat ZT GmbH
Fotografie Kurt Kuball, Lukas Schaller