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Freivogel Mayer Architekten

Kindertageseinrichtung Pforzheim

Dietmar Strauß/Besigheim
Dietmar Strauß/Besigheim
Gebäudekategorie
Kitas, Kindergärten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Pforzheim, 2016

Auftraggeber Pforzheimer Bau und Grund GmbH / Pforzheim

Der Neubau der Kindertagesstätte basiert auf einem Wettbewerb, den das Architekturbüro Freivogel Mayer Anfang 2014 für sich entscheiden konnte. Das Gebäude nimmt eine sechsgruppige Kindertagesstätte auf, mit zwei Gruppen für Kinder unter drei Jahren und vier Gruppen für Kinder über drei Jahren. Der Mehrzweckraum im Eingangsgeschoss inklusive angrenzenden Nebenräumen kann außerdem unabhängig vom Betrieb der Kindertagesstätte, beispielsweise von Anwohnern des Quartiers genutzt werden.

Das Haus befindet sich am Fuß des Pforzheimer Wartbergs eingebettet in einen Grünzug zwischen bestehender Wohnbebauung, Schrebergärten und einem Gymnasium. Oberhalb des Grundstücks befindet sich ein großes unterirdisches Trinkwasserreservoir.

Die Besonderheit des Gebäudes bildet die Einbettung in den stark geneigten Südhang des Pforzheimer Wartbergs. Trotz der ausgeprägten Topographie sollte das Gebäude mit maximal 2 Geschossen ausgeführt werden. Außerdem wurde besonderer Wert auf eine unmittelbare Verknüpfung sämtlicher Gruppenräume mit dem Außengelände sowie eine eindeutige Adressbildung am Straßenraum gelegt. Hieraus ergab sich das Konzept einer zwischen den Geschossen um 90 Grad gedrehten Gebäudeorientierung. Das Eingangsgeschoss öffnet sich Richtung südlich liegender Redtenbacherstraße, das Obergeschoss mit allen Gruppenräumen Richtung östlich und westlich angeordnetem Außenspielgelände.
Zugangsbereich, Mehrzweckbereich und Küche befinden sich in der Eingangsebene. Der Hauptbereich der Kita, die ü3- und u3- Gruppen befinden sich im oberen Geschoss. Alle Gruppenräume befinden sich unmittelbar angrenzend an den großen, eben zugänglichen Freibereichen auf der West- und Ostseite. Der Außenspielbereich konnte in die ohnehin bereits terrassierte Topographie integriert werden.

Die vertikale Verbindung der beiden Bereiche erfolgt über eine großzügige nord-süd-ausgerichtete Halle, die eine einläufige Treppe aufnimmt und ihren Abschluss in einer großen Oberlichtlaterne findet. Im Obergeschoss ergibt sich so zwischen den beiden Gruppenbereichen ein durchgängig offener Flur- und Spielbereich der das Zentrum des Hauses bildet. Ein großes Panoramafenster auf der Südseite und ein verglaster Hof auf der Nordseite erlauben zusammen mit dem Oberlicht eine gute Belichtung und Ausblicke ins Freie.

Die Außenerscheinung wird geprägt von einer Betonwerksteinfassade. Das steinerne Äußere kontrastiert mit dem weitläufigen Grün des Außenraumes. Im Unterschied zum Äußeren dominieren im Innenraum helle Materialien mit einer weicheren Haptik. Die Besonderheit des Tragwerks bildet die durchgängige Skelettbauweise des Obergeschosses ohne tragende Innenwände. Falls der Bedarf für eine Kindertagesstätte in diesem Stadtteil eines Tages nicht mehr vorhanden sein sollte, ist ohne große Eingriffe in die Gebäudesubstanz auch eine Umnutzung in eine Jugendbegegnungsstätte, eine Nutzung durch das angrenzende Kepler-Gymnasium oder eine Nutzung für ältere Generationen vorstellbar.