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Günter Hermann Architekten

Kinderhaus Kirchhaldenschule Stuttgart-Botnang

© Brigida Gonzalez
© Brigida Gonzalez
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Beton
Das Kinderhaus ergänzt die freistehen Kuben der Bestandsbauten der 1972 erbauten Kirchhaldenschule um einen weiteren kompakten Baukörper. Dieser schiebt sich in den Hang und wird im Erdgeschoss auf Schulhofebene über einen gedeckten Gang mit der Grundschule verbunden. Der neue Baukörper wurde so positioniert, dass der Pausenhof in seiner Größe erhalten bleibt und gleichzeitig die Topografie günstig genutzt werden kann. Die Hangkante wird baulich klar definiert.

Das Kinderhaus gliedert sich in zwei Bereiche, die untereinander Synergien nutzen können.
Im Erdgeschoss befindet sich der Ganztagesbereich für die Grundschule und in den beiden Obergeschossen die Kindertagesstätte mit insgesamt 60 Betreuungsplätzen. Die beiden Bereiche werden getrennt erschlossen, sind aber intern über ein Treppenhaus und einen Aufzug verbunden.
Von der Eingangshalle der Kirchhaldenschule führt ein Gang zum Ganztagesbereich, der auch von außen über den Pausenhof zugänglich ist.
Die Kindertagesstätte wird getrennt davon über den Oberen Kirchhaldenweg erschlossen. Von hier aus erfolgt auch die Anlieferung der Speisen für die Mensaküche.

Ganztagesbetreuung
Die Räume für die Ganztagesschule orientieren sich zum Pausenhof. Das Herzstück, die Mensa, lässt sich auch für schulinterne Veranstaltungen nutzen. Der Zugang aus dem Bereich der Kindertagesstätte erfolgt über ein internes Treppenhaus bzw. den Aufzug. Über diesen erhält die Kita auch die Speisen aus der Mensa.

Kindertagesstätte
Den Mittelpunkt der Kita bildet das großzügige Treppenhaus als Kommunikationsbereich.
Die Gruppenräume reihen sich um diesen Bereich und erlauben Blickbeziehungen und kurze Wege.
Auf der Eingangsebene befinden sich in der Kita neben dem Marktplatz und den Büro- und Gesprächsräumen die Gruppenräume für die 0-3-Jährigen. Der Kleinkindbereich erhält einen separaten, geschützten Freibereich als Loggia, der von beiden Gruppen aus zugänglich ist.

Im Obergeschoss sind der Bereich der 3-6-Jährigen und der Pausenbereich für die Mitarbeiter. Die beiden Gruppen liegen beidseitig neben dem Mehrzwecksaal, der hauptsächlich als Spielbereich bei schlechtem Wetter dienst. Über einen Steg gelangt man direkt in den Freibereich.

Materialien
Betonwände mit hinterlüfteter vertikaler Schalung aus vorvergrautem Lärchenholz sowie raumhohe Holz-Alufensterelemente bilden die thermische Hülle. Die dreiseitig umlaufenden Fluchtbalkone aus Betonfertigteilen erhalten eine geschoßhohe Absturzsicherung aus bronzefarbenem Edelstahlnetz. Im Inneren werden die Wände in ihrer Materialität Sichtbeton und Holz belassen. Als Bodenbelag dient im Kitabereich ein hellgrauer Linoleum als pflegeleichte Spielfläche. Im Ganztagesbereich wurde ein robuster Industrieparkett eingesetzt.

Freibereiche
Die Topografie schafft optimale Bedingungen für variantenreiche Bewegungsspiele am Hang. Rutschen, Rampen und Wasserspiele können leicht installiert werden.
Die Freibereiche der Kindertagesstätte sind getrennt von denen der Schule und liegen auf unterschiedlichen Ebenen.
In die natürliche Steigung des Hangs werden Sitzstufen gelegt, die im Platz für kleine Aufführungen in Freien bieten.
Auf der Westseite des Gebäudes befindet sich ein introvertierter Freibereich für die kleineren Kinder.
Der Eingangshofbildet einen weiteren Freibereich. Dort gibt es genügend Platz für die Aufstellung von Spielgeräten und einen Matschtisch.
 
Verfahrensart:
 Wettbewerb VOF Verfahren 2014, 1. Preis
 
Bauherr:
Landeshauptstadt Stuttgart
 
BGF/BRI:
1.900 m²/ 7.000 m³