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H2M Architekten | Ingenieure | Stadtplaner

Nahversorgungszentrum Hubland-Areal, Würzburg

Einkaufen, Wohnen und Freizeit auf dem ehemaligen Hangargelände
Dieter Leistner
Dieter Leistner
Ort
Würzburg
Gebäudekategorie
Läden, Einkaufszentren
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
Architektouren der Bayerischen Architektenkamer 2019
Nach Flugzeughangar und Kino wird das Hubland-Areal in bevorzugter Lage im Norden Würzburgs durch eine Verortung von Einkau­fen, Wohnen und Freizeit wiederbelebt. Durch die vertikale und horizontale hybride Mischung entsteht nicht nur ein neuer innovativer Gebäudetyp gemäß den Leitlinien der gemischt europäischen Stadt, sondern auch das Herzstück des neuen Stadtteils am Hubland mit hoher lokaler Versorgungsqualität und vielfältigen Synergieeffekten.

Das neue Nahversorgungszentrum prägt mit den zwei großmaßstäblichen Gebäuden mit Wohnnutzung im Oberge­schoss und dem historischen Hangargebäude eine räumlich wirksame Stadtkante. Ergänzt wird die­ses Ensemble von einem dritten schmalen Baukörper im Osten. Die Öffnung der Gebäude im Erdgeschoß mit Eingängen und Sichtbeziehungen in die angrenzen­den Ladenbereiche bildet den Rahmen für die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Der Platz am Hangar verknüpft als räumliches Gelenk die beiden Gebäude.

Die Mischung von Einkaufen, Wohnen und Freizeit sorgt für eine Belebung des Standorts auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten. Hierfür sind über dem Nah­versorgungszentrum Apartmentwohnungen angeordnet, die durch ihre Lage zum angrenzenden Park und Landschaftsraum sowie zu den inneren Garten­höfen eine besondere Qualität aufweisen. Im Hangargebäude wird die Raum­kubatur der Halle dazu genutzt, Freizeitnutzungen mit einem Sport- und Fit­nessbereich sowie Gastronomie über der Verkaufsfläche des Vollsortimenters zu aktivieren. Der ruhende Verkehr ist optisch abgeschirmt im Untergeschoss.

Die Neubebauung setzt sich in Kubatur und Gestaltungssprache eindeu­tig vom Hangar ab. Eine transparente Erdgeschosszone signalisiert Leichtigkeit im Gegensatz zur Massivität des Flugzeughangars, dessen klar gegliederte Fas­sade den Bezug zum Boden zeigt. Der Neubau ist dabei mit einer Pfosten-Rie­gel-Fassade im Erdgeschoss und hellen Faserzementtafeln im Obergeschoss gestaltet. Der Hangar wirkt als verputzter Massivbau. Dennoch soll in der Fassa­dengestaltung auch ein städtebaulicher Zusammenhang deutlich werden. Dies wird über die Beziehung der Dachkante des Nahversorgerzentrums mit der Trau­fe des Hangars erreicht. Auch das Spiel mit den Fassadenöffnungen stellt Analo­gien zwischen den Gebäuden her: Das Erdgeschoss des Hangars und das Ober­geschoss des Nahversorgungszentrums spiegeln das Motiv der Lochfassade.