Modernisierung des Bildungszentrums in Kassel

Die Neuplanung des Berufsbildungszentrums Kassel (BZ Kassel) sah eine Gruppierung von Bestands­ und Neubauten um den zentralen Hof und den Abriss der vormaligen Werkhalle vor. Durch die nunmehr geordnete Gebäudestruktur ergibt sich ein klares Erscheinungsbild. Die einzelnen Lehrbereiche erhalten in der Regel eigene Baukörper, die sich ablesbar darstellen („Adressbildung“). Das Dach verknüpft die Fachbereiche zu einer gemeinsamen Bildungseinrichtung (gemeinsam Lernen „unter einem Dach“). Die zum Hof vorgelagerte und teilverglaste Flurzone lädt über ihre Erschließungsfunktion hinaus zu Kommunikation und Aufenthalt ein. Die hohe Erlebnisqualität dieses Weges zwischen Verwaltung und Werkstätten wird durch die angenehm lichtdurchflutete Fassade und durch großzügige Einblicke in den Hof gewährleistet.

Im Obergeschoss sind werkstattnahe Theorie­ und Technikbereiche vorgesehen. Die Zweigeschossigkeit ist wegen der gewünschten Nähe der Theorieräume zu den Werkstätten sinnvoll. Die Lernatmosphäre im Obergeschoss unterscheidet sich deutlich von der in den Hallen.

Die Konstruktion der neuen Werkhallen ist in Skelettbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad erfolgt. Die Außenwände der Werkhallen sind als vorgefertigte Bauteile in hochwärmegedämmter Holzsandwichbauweise mit WDVS realisiert. Der energetische Standard unterschreitet die gesetzlich geforderten Kennwerte (EnEV) um 20 %.

Die Gebäudeanordnung ist so geplant, dass die Neubauten vorwiegend auf bestehenden Freiflächen erstellt werden. Dadurch konnte die Baudurchführung reibungsarm parallel zum laufenden Lehrbetrieb des BZ in einem einzigen Bauabschnitt erfolgen.