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kadawittfeldarchitektur

Keltenmuseum am Glauberg, Glauburg

(c)WernerHuthmacher
(c)WernerHuthmacher
Ort
Glauburg
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Architektenpreis
Preis des Deutschen Stahlbaus 2012
best architects 2013
Museum für keltische Kunst in unmittelbarer Nähe zu historischem Grabhügel. | ADDED VALUE Einem freigelegten archäologischen Fundstück gleich ragt der metallische Körper des Museums in die Landschaft und bildet ein Pendant zum Hügel des Keltengrabs. Mehr ein geheimnisvolles Objekt in der Landschaft als Architektur, will das Museum von seinen Besuchern entdeckt werden und wird selbst zum Dispositiv für die Entdeckung der Landschaft.

Das Keltenmuseum fügt sich als klar konturierter und eindeutiger Baukörper in die Landschaft ein. Halb in den Hang gesteckt richtet es sich zum Keltenhügel aus, lässt dabei bewusst den Grabhügel Hauptakteur sein. Dessen zentrale Funktion als landschaftliches Element wird durch das Museum als ein „Wahrnehmungsverstärker“ unterstützt. Unter dem Körper befindet sich der Eingangsbereich mit Café und Nebenräumen. Es dient als Start- und Endpunkt für die Erkundung des Museums und den Rundgang auf dem archäologischen Lehrpfad. Im Gebäude befinden sich sämtliche Funktionen des Museums. Eine Treppenrampe lässt den Besucher langsam in die Ausstellung aufsteigen. Als ein Höhepunkt der Ausstellung bietet das Panoramafenster einen beeindruckenden Ausblick auf den Grabhügel, der so zum Ausstellungsstück wird. Das Dach als Aussichtsplattform ermöglicht den Rundblick in die Landschaft und gibt den ‚Himmel’ frei, - die gesamte Umgebung wird zur Entdeckung.

SZENOGRAPHIE Die Ausstellungsarchitektur basiert auf dem übergeordneten Prinzip der Schichtung ausgehend von den Abläufen einer archäologischen Grabung. Die Geschichte und Kultur der Kelten wird in einzelnen Schichten freigelegt und modelliert in einem neutralen Raum differenzierte Zonen und Übergänge. Unterschiedlich geformte, horizontal verlaufende und vertikal geschichtete Bänder, die vor- und zurückspringen, bilden wandlungsfähige Ausstellungskörper. Diese bieten unterschiedliche Präsentationsmöglichkeiten und erlauben die Integration von flachen Schaukästen, über Medienstationen bis hin zu Ausstellungsvitrinen. Es entsteht kein streng vorgegebener Parcours, sondern ein offenes fließendes Ausstellungskonzept, das die vielseitigen Aspekte der Keltenwelt zusammenführt. Beim mehrmaligen Durchwandern der Ausstellung kann der Besucher immer wieder Neues entdecken und wird so zum ‚Mitforscher‘.

Typologie  Museum   Bauvolumen  BGF 2.190m² BRI 9.500m³   Bauherr Land Hessen vertreten durch das HMWK   Realisierung 2008-2009   Wettberwerb 1.Preis 2006   Projektleitung Oliver Venghaus (Architektur) Benjamin Beckers (Ausstellung)   Landschaftsarchitektur Club L9   Fotograf Werner Huthmacher