Knoche Architektur
Feuerwehrzentrum Köln-Kalk
Roland Halbe
LEITIDEE FÜR DAS FEUERWEHRZENTRUM
Aus der Analyse des heterogenen Umfeldes wurde der Ansatz abgeleitet, das Feuerwehrzentrum als kraftvolles, markantes Gebäudeensemble um einen Übungs- und Betriebshof herum zu konzipieren und dabei gleichermaßen den städtebaulichen Zielvorstellungen und den funktionalen Erfordernissen gerecht zu werden.
Dabei bildet der 5 – geschossige Hauptbaukörper der Berufsfeuerwehr an der Gummersbacher Straße den baulichen Schwerpunkt. Von hier aus verläuft die durchlaufende Gebäudekontur über alle Bauteile, die obere Gebäudekante wird im Bereich der hinteren Fahrzeughalle abgesenkt, steigt im Bereich des Werkstattzentrums wieder an und findet im Schlauchturm seinen Abschluss und Höhepunkt. Die beiden End- und Hochpunkte des Mäanders markieren die Einfahrt zur Hoffläche, die durch die weiteren Fahrzeughallen und das Werkstattzentrum gebildet wird.
Ziel der Planung war auch der gestalterische Zusammenhalt des Ensembles durch die ruhige Anordnung strukturierter Fassaden und durch eine Gebäudekubatur, die sich gleichermaßen aus der Umgebung und aus der Funktionalität heraus entwickelt. Es entsteht ein räumlich – bauliches Kontinuum, das durch die horizontale Gliederung der differenziert ausgestalteten Fassaden wirkungsvoll unterstrichen wird.
Der Baukörper zeigt eine selbstbewusste Präsenz und wird als zeitgenössischer Baustein im heterogenen Stadtraum verstanden, er vereint eine der Gebäudenutzung angemessene Einfachheit mit einem hohen gestalterischen Anspruch.
FUNKTONALITÄT UND INNERE ERSCHLIESSUNG
Im Hauptbaukörper der Berufsfeuerwehr an der Gummersbacher Straße wurden die wesentlichen Funktionen der täglichen Abläufe in direkten Nachbarschaften angeordnet. So liegen die Nebenräume der Fahrzeughalle, die Verwaltungsräume der Berufsfeuerwehr und die Sanitär- und Ruheräume in den unteren Ebenen, während darüber die Aufenthalts- und Schulungsbereiche sowie die Sporthalle angeordnet sind. Die vertikale Erschließung erfolgt über Aufzüge, Treppenräume und Rutschstangen, die die schnelle Erreichbarkeit der Einsatzfahrzeuge sicherstellen.
Die Fahrzeugwerkstätten und das Geräte – und Werkstattzentrum befinden sich im direkten Anschluss an die Fahrzeughalle und in direkter Nachbarschaft zur Freiwilligen Feuerwehr. Auch hier stand die gute innere Anbindung an den Übungshof sowie die Fahrzeughallen über kurze Wege, bei störungsfreier Funktionalität, im Mittelpunkt der Planungsentscheidungen.
ARCHITEKTUR, MATERIALITÄT UND FASSADENENTWURF
Die Architektur für das Feuerwehrzentrum wird geprägt durch wenige, markante und robuste Materialien. Um den Charakter kompakter technischer Funktionalität zu thematisieren und um das Gebäude im Ausdruck von den umgebenden Verwaltungsgebäuden abzugrenzen, werden die Fassaden als Metallfassaden aus verzinkten Stahlblechtafeln ausgebildet.
Die gewählte Materialität steht für Robustheit, technische Solidität und Beständigkeit und somit auch für die Werte und das Selbstverständnis einer Berufsfeuerwehr. Gleichzeitig ist das Material durch seine materialimmanente und herstellungsbedingte Vielgestaltigkeit sehr lebhaft im Ausdruck und daher gut in der Lage, auch große geschlossene Fassadenbereiche zu bekleiden, ohne monoton zu wirken. Die Gliederung der horizontalen Bänder durch unterschiedlich enge vertikale Gliederungsprofile unterstützt diese Wirkung zusätzlich und erzeugt einen spannungsvollen, energiegeladenen Gesamteindruck.
FASSADENKONSTRUKTION MIT FEUERVERZINKTEN STAHLBLECHTAFELN
Die Fassadenbekleidung aus feuerverzinkten Stahlblechtafeln wurde klassisch als vorgehängte, hinterlüftete Fassade konzipiert. Aufgrund intensiver Hinterfragung und Weiterentwicklung der Konstruktionsdetails konnte am Ende eine sehr kostengünstige Konstruktion umgesetzt werden. Nur punktuell an der massiven Außenwand montierte Einzelhalter als L- oder T-Profile durchdringen die 16 cm starke Dämmebene. Die Halter wurden zudem durch hoch gedämmte Zwischenlagen thermisch entkoppelt, dadurch wurde die Anzahl der konstruktiven Kältebrücken wirksam minimiert. Als Befestigungsgrund der Fassadenbekleidung dienen vertikal durchlaufende Aluminiumprofile, die vor der Dämmebene an den Einzelhaltern montiert sind.
Wesentliches Gestaltungsmerkmal der Fassade sind die geschossweise in unterschiedlichen Achsabständen montierten, vertikalen Lisenen. Dabei handelt es sich um eloxierte Aluminium-Rechteckprofile, die jeweils auf Höhe der Geschossdecken abgesetzt sind und die Geschosse des Baukörpers abbilden. Zwischen diesen Lisenen wurden die Fassadentafeln montiert.
Diese Fassadentafeln sind 3 mm starke, glatte Stahlbleche mit feuerverzinkter Oberfläche. Aus korrosionsschutztechnischen und optischen Gründen wurden Stahlbleche der der Kategorie B gem. DIN EN ISO 14713-2mit einem Silicium Gewichtsanteil zwischen 0,14 und 0,25 % (Sebisty-Bereich) verwendet. Aufgrund der Nähe zu einer elektrifizierten, stark frequentierten Eisenbahntrasse wurde die Verzinkung gemäß Korrosivitätskategorie C4 mit einer Mindestzinkstärke von 85 µm ausgeführt.
Die Bleche sind jeweils geschosshoch und ohne Ausnahme als Glattbleche ohne Abkantungen ausgeführt. Um die feuerverzinkte Oberfläche bei der Montage nicht zu beschädigen, wurden alle Bohrungen vor dem Verzinken ausgeführt und die Bleche später mittels Rohrschrauben in der Alu-Unterkonstruktion befestigt.
Auch die Aufhängeschlaufen zum Eintauchen in das Zinkbad wurden in einer dieser Bohrungen an der Ecke befestigt, so dass das abfließende Zink schräg über die Blechtafeln lief und ein sehr charakteristisches Fassadenbild, mit unterschiedlichen Winkeln je nach Blechbreite, erzeugt. Insgesamt wurden alle Herstellungsspuren, die technologisch durch den Verzinkungsprozess entstehen, ohne Nachbehandlung in die Gestaltung integriert, dazu zählen auch unterschiedliche Zinkbilder, Glanzgrade und Fehlstellen.
So konnte eine Fassade realisiert werden, in der die herstellungsbedingten Oberflächen der verzinkten Stahlblechtafeln kompromisslos in die Fassadengestaltung übernommen wurde.
Aus der Analyse des heterogenen Umfeldes wurde der Ansatz abgeleitet, das Feuerwehrzentrum als kraftvolles, markantes Gebäudeensemble um einen Übungs- und Betriebshof herum zu konzipieren und dabei gleichermaßen den städtebaulichen Zielvorstellungen und den funktionalen Erfordernissen gerecht zu werden.
Dabei bildet der 5 – geschossige Hauptbaukörper der Berufsfeuerwehr an der Gummersbacher Straße den baulichen Schwerpunkt. Von hier aus verläuft die durchlaufende Gebäudekontur über alle Bauteile, die obere Gebäudekante wird im Bereich der hinteren Fahrzeughalle abgesenkt, steigt im Bereich des Werkstattzentrums wieder an und findet im Schlauchturm seinen Abschluss und Höhepunkt. Die beiden End- und Hochpunkte des Mäanders markieren die Einfahrt zur Hoffläche, die durch die weiteren Fahrzeughallen und das Werkstattzentrum gebildet wird.
Ziel der Planung war auch der gestalterische Zusammenhalt des Ensembles durch die ruhige Anordnung strukturierter Fassaden und durch eine Gebäudekubatur, die sich gleichermaßen aus der Umgebung und aus der Funktionalität heraus entwickelt. Es entsteht ein räumlich – bauliches Kontinuum, das durch die horizontale Gliederung der differenziert ausgestalteten Fassaden wirkungsvoll unterstrichen wird.
Der Baukörper zeigt eine selbstbewusste Präsenz und wird als zeitgenössischer Baustein im heterogenen Stadtraum verstanden, er vereint eine der Gebäudenutzung angemessene Einfachheit mit einem hohen gestalterischen Anspruch.
FUNKTONALITÄT UND INNERE ERSCHLIESSUNG
Im Hauptbaukörper der Berufsfeuerwehr an der Gummersbacher Straße wurden die wesentlichen Funktionen der täglichen Abläufe in direkten Nachbarschaften angeordnet. So liegen die Nebenräume der Fahrzeughalle, die Verwaltungsräume der Berufsfeuerwehr und die Sanitär- und Ruheräume in den unteren Ebenen, während darüber die Aufenthalts- und Schulungsbereiche sowie die Sporthalle angeordnet sind. Die vertikale Erschließung erfolgt über Aufzüge, Treppenräume und Rutschstangen, die die schnelle Erreichbarkeit der Einsatzfahrzeuge sicherstellen.
Die Fahrzeugwerkstätten und das Geräte – und Werkstattzentrum befinden sich im direkten Anschluss an die Fahrzeughalle und in direkter Nachbarschaft zur Freiwilligen Feuerwehr. Auch hier stand die gute innere Anbindung an den Übungshof sowie die Fahrzeughallen über kurze Wege, bei störungsfreier Funktionalität, im Mittelpunkt der Planungsentscheidungen.
ARCHITEKTUR, MATERIALITÄT UND FASSADENENTWURF
Die Architektur für das Feuerwehrzentrum wird geprägt durch wenige, markante und robuste Materialien. Um den Charakter kompakter technischer Funktionalität zu thematisieren und um das Gebäude im Ausdruck von den umgebenden Verwaltungsgebäuden abzugrenzen, werden die Fassaden als Metallfassaden aus verzinkten Stahlblechtafeln ausgebildet.
Die gewählte Materialität steht für Robustheit, technische Solidität und Beständigkeit und somit auch für die Werte und das Selbstverständnis einer Berufsfeuerwehr. Gleichzeitig ist das Material durch seine materialimmanente und herstellungsbedingte Vielgestaltigkeit sehr lebhaft im Ausdruck und daher gut in der Lage, auch große geschlossene Fassadenbereiche zu bekleiden, ohne monoton zu wirken. Die Gliederung der horizontalen Bänder durch unterschiedlich enge vertikale Gliederungsprofile unterstützt diese Wirkung zusätzlich und erzeugt einen spannungsvollen, energiegeladenen Gesamteindruck.
FASSADENKONSTRUKTION MIT FEUERVERZINKTEN STAHLBLECHTAFELN
Die Fassadenbekleidung aus feuerverzinkten Stahlblechtafeln wurde klassisch als vorgehängte, hinterlüftete Fassade konzipiert. Aufgrund intensiver Hinterfragung und Weiterentwicklung der Konstruktionsdetails konnte am Ende eine sehr kostengünstige Konstruktion umgesetzt werden. Nur punktuell an der massiven Außenwand montierte Einzelhalter als L- oder T-Profile durchdringen die 16 cm starke Dämmebene. Die Halter wurden zudem durch hoch gedämmte Zwischenlagen thermisch entkoppelt, dadurch wurde die Anzahl der konstruktiven Kältebrücken wirksam minimiert. Als Befestigungsgrund der Fassadenbekleidung dienen vertikal durchlaufende Aluminiumprofile, die vor der Dämmebene an den Einzelhaltern montiert sind.
Wesentliches Gestaltungsmerkmal der Fassade sind die geschossweise in unterschiedlichen Achsabständen montierten, vertikalen Lisenen. Dabei handelt es sich um eloxierte Aluminium-Rechteckprofile, die jeweils auf Höhe der Geschossdecken abgesetzt sind und die Geschosse des Baukörpers abbilden. Zwischen diesen Lisenen wurden die Fassadentafeln montiert.
Diese Fassadentafeln sind 3 mm starke, glatte Stahlbleche mit feuerverzinkter Oberfläche. Aus korrosionsschutztechnischen und optischen Gründen wurden Stahlbleche der der Kategorie B gem. DIN EN ISO 14713-2mit einem Silicium Gewichtsanteil zwischen 0,14 und 0,25 % (Sebisty-Bereich) verwendet. Aufgrund der Nähe zu einer elektrifizierten, stark frequentierten Eisenbahntrasse wurde die Verzinkung gemäß Korrosivitätskategorie C4 mit einer Mindestzinkstärke von 85 µm ausgeführt.
Die Bleche sind jeweils geschosshoch und ohne Ausnahme als Glattbleche ohne Abkantungen ausgeführt. Um die feuerverzinkte Oberfläche bei der Montage nicht zu beschädigen, wurden alle Bohrungen vor dem Verzinken ausgeführt und die Bleche später mittels Rohrschrauben in der Alu-Unterkonstruktion befestigt.
Auch die Aufhängeschlaufen zum Eintauchen in das Zinkbad wurden in einer dieser Bohrungen an der Ecke befestigt, so dass das abfließende Zink schräg über die Blechtafeln lief und ein sehr charakteristisches Fassadenbild, mit unterschiedlichen Winkeln je nach Blechbreite, erzeugt. Insgesamt wurden alle Herstellungsspuren, die technologisch durch den Verzinkungsprozess entstehen, ohne Nachbehandlung in die Gestaltung integriert, dazu zählen auch unterschiedliche Zinkbilder, Glanzgrade und Fehlstellen.
So konnte eine Fassade realisiert werden, in der die herstellungsbedingten Oberflächen der verzinkten Stahlblechtafeln kompromisslos in die Fassadengestaltung übernommen wurde.