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KRESINGS

Boeselburg - Studierendenwohnanlage

HG Esch
HG Esch
Ort
Münster
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
BDA Auszeichnung Guter Bauten 1. Preis beim NRW Landeswettbewerb innovative Wohnformen (Teil des Portfolios Klima-Expo NRW)
Farbenprächtiges und nachhaltiges Studierendenwohnen: Tomatenrot, Sonnengelb, Grasgrün und Yves-Klein-Blau. In Kombination mit den weißen, unregelmäßig gesetzten Rahmen der Fenster ergibt sich eine frohe, lebendige Atmosphäre. Die Boeselburg ist die derzeit größte Passivhaussiedlung Europas.

Die Studierendenwohnanlage in Münster schafft bei immerhin über 500 BewohnerInnen auf einer Wohnfläche von 18.000 m² einen eigenen fließenden, asymmetrisch geordneten Stadtraum, der ein fast dörfliches Gefühl vermittelt.
Vier Baublöcke bilden das Herzstück des Campus. Sie haben die gleiche Grundform, kopieren einander aber nicht, sondern treten als echte Individuen auf. Dazu trägt insbesondere die Anordnung bei. Die Baublöcke selbst bilden keine regelmäßigen Rechtecke, die kurzen Seiten haben unterschiedliche Längen, es gibt keine rechten Winkel. Diese leichte Verschiebung sorgt bereits für Dynamik. Auch zueinander sind sie asymmetrisch angeordnet. Sie wirken wie wahllos hingeworfene Puzzlestücke.

Dort, wo die Baublöcke sich fast zu berühren scheinen, entstehen enge Durchgänge. Wo sie weiter voneinander entfernt sind, überraschende dreieckige Plätze. Das Spiel mit Gegensätzen – hier Enge und Weite – ist typisch für die Studierendenwohnanlage am Aasee. Die Strukturen überschneiden sich. Innen und außen. Hoch und niedrig. Verdichtet und entdichtet. Die Funktionen ebenso.
Die Baublöcke sind differenziert ausformuliert. Sie bestehen jeweils aus vier Haupthäusern und vier Hinterhäusern. Das schafft im Innenhof Winkel und Nischen, Aufweitungen und Verengungen und diagonalschöne Blicke. Die Haupthausseite zu den Hauptwegen variiert ebenfalls in der Höhe, so werden Innen (Hof) und Außen (öffentliche Bereiche) optisch miteinander verzahnt. Die maximal vier Geschosse unterstreichen den Gemeinschafts- und Blockcharakter. Trotz einer Seitenlänge von 75 m wirkt alles verschachtelt, klein und kleinteilig.
Lebendig wirken die Farben der Fassaden. Vertraut und sympathisch sind der satte Ton und die intensive Strahlkraft.