KSP ENGEL
Deutsche Bank Campus
hiepler, brunier,
Eine Fassade ist zweite Haut und schützende Hülle zugleich. Aber vor allem erzählt sie etwas über das Verhältnis von Innen- und Außenraum im besten Fall entsteht ein Dialog zwischen beiden Welten. Das Besondere der markanten und einzigartigen Fassade des Deutsche Bank Campus sind die in unterschiedlichen Winkeln angebrachten, raumhohen Glasscheiben. Aufgrund ihrer Verspiegelung treten sie plastisch hervor und reflektieren das Licht zu allen Tageszeiten anders. Das Fassadenspiel weckt Assoziationen mit einer in Bewegung geratenen Wasseroberfläche und sorgt für interessante Spiegelungen. Im Inneren sind offene, transparente Arbeitsplätze entstanden, die auch in den großzügigen Teamarbeitsbereichen von Tageslicht profitieren. Wie lässt sich ein innerstädtisches Gebäude ohne Abstand zur Straße so gestalten, dass es die heutigen Sicherheitsanforderungen an ein Bankgebäude erfüllt, ohne sich hinter dicken Wänden zu verschanzen? Die architektonische Antwort auf diese Frage fanden wir zusammen mit dem Fassadenplaner Bollinger + Grohmann und dem Sicherheitsberater des Mieters (ARUP) in einem aus der Automobilindustrie bekannten Prinzip: der Knautschzone. So ist mit viel Technik und Know-how ein transparentes Gebäude entstanden, das Passant*innen Einblick gewährt und Mitarbeiter*innen einen größtmöglichen Bezug zum Außenraum bietet. In die Glasfassade sind Lüftungsflügel integriert, die dazu dienen, in den Bürogeschossen trotz aller Sicherheitsauflagen die Zufuhr von Außenluft individuell zu regeln. Außerdem erfüllt die Fassade wichtige thermische Eigenschaften: Die verspiegelten Scheiben bieten Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung auch ohne den sonst üblichen, außen angebrachten Sonnenschutz. Im Erdgeschoss springt die vollverglaste Fassade leicht zurück und bildet ein Schaufenster zur Straße. Der offene Empfang mit Lounge-Bereich wirkt freundlich und einladend.