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LH Architekten Landwehr Henke + Partner

Neubau Wohn- und Geschäftshaus Schulterblatt

Fotografie Dorfmüller Klier
Fotografie Dorfmüller Klier
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Sonstiges
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Beton
Das Grundstück Ecke Schulterblatt/Juliusstraße wurde bis Anfang Juli 2017 durch die Hamburger Sparkasse als Bankfiliale genutzt. Die Nutzung erstreckte sich über die Filiale im Erdgeschoss und Büro- und Beratungsräume im 1. Obergeschoss. Im Untergeschoss war neben technischen Einrichtungen und Lagerräumen auch der Tresorraum der Bank untergebracht. Durch die massiven Beschädigungen und Zerstörungen im Rahmen des G20-Gipfels im Juli 2017 wurde das Gebäude für die Haspa unbenutzbar, sodass die Filiale kurzfristig umziehen musste. Da von Seiten der Haspa der Wunsch nach einer Filiale am "bewährten" Standort Schulterblatt bestand, lobte die Haspa eigene Immobilientochter Nord Immo einen Wettbewerb zur Neubebauung des Grundstücks aus.

Leitidee für unseren ausgewählten Entwurf war die Prägung eines flexiblen, wandelbaren und offenen Baukörpers, der die Bankfiliale, Arbeiten und Wohnen in fließendem Miteinander darstellt und in seiner architektonischen Wirkung das „flexible Raumgerüst“ mit der plastischen Ausformung der benachbarten Gründerzeitbauten verbindet. In seiner Ausführung aus einfachen Materialien (Beton/Stahl/Holz) beflügelt das Haus den niedrigschwelligen Zugang und damit die Offenheit der Gebäudestruktur. Die vormals nur zweigeschossig bebaute Ecke am Schulterblatt wird durch die Aufnahme umliegender Höhen, Dichten und Raumkanten wie ein „Inlay“ in den Stadtraum integriert und durch das "mixed-use“ Konzept auch inhaltlich verortet. Während die unteren Geschosse für Bürofunktionen der Hamburger Sparkasse errichtet wurden, sind darüber kleine Wohnungen für den geförderten Hamburger Mietwohnungsmarkt entstanden . Die Herausforderung bestand in dem Zusammenschluss einer baulich-räumlichen Ausformung des direkten Umfeldes aus der Gründerzeit mit den Ansprüchen der dynamisch-kreativen Schanzenbevölkerung und den Funktionsansprüchen aus Bank-, Büro und Wohngebäude. Dabei spielt sowohl die Anlage der großzügig geöffneten und vitalen Erdgeschosszone eine Rolle wie auch die Integration des ehemals am Ort wirkenden Künstlers Heiko Zahlmann, dessen graffitihaften Zeichnungen in zahlreiche Betonpaneele graviert wurden.