Roland Halbe, Stuttgart
Das Grundstück einer aufgelassenen Gärtnerei inmmitten eines Wohngebiets auf einer Anhöhe oberhalb der Altstadt von Bad Saulgau bot sich als Standort für Wohnungsbau an. Der nicht eben übliche Ansatz, mit einem einzigen Baukörper Etagenwohnungen auf einem sternförmigen Grundriss zu errichten, stellte sich auf städtebaulicher Ebene als zielführend heraus.
An prominenter Stelle an einer der Hauptverkehrsachsen der Stadt gelingt dem Baukörper sowohl ein gestalterisch hochwertiges Statement als auch die nötige Zurückhaltung, nach der der städtebauliche Kontext mit seiner extrem heterogenen Bebauung verlangt. Zurückweichende Fluchten und weit auskragende Loggien lassen bei der relativ großen Baumasse des Solitärs, die städtebaulich als Gegengewicht zum benachbarten Hochhaus dringend geboten war, kein Gefühl von Massivität aufkommen. Der Baukörper ist aufgelockert und mit der begrünten Umgebung verzahnt.
Die Wohnungen sind um eine zentrale Halle mit Wendeltreppe, Aufzug und Oberlicht herum gelagert. Auf drei Geschossen entwickeln sich 17 der 19 Apartments wie Kuchenstücke von einer schmalen Eingangsseite aus zur breiten Fassadenseite hin. Der zentrale Raum der Wohnungen ist jeweils ein großer zusammenhängender Wohn-Essbereich mit direktem, barrierefreiem Zugang zu einer Loggia in einer der Außenecken des Gebäudes oder im Erdgeschoss zu einer Terrasse.
Der sternförmige Grundriss ermöglicht allen Bewohnern ungestörten Aufenthalt in ihrem privaten Freibereich und erschließt unterschiedliche Aspekte der vom Grundstück aus gegebenen Ausblicke. Großflächige, bisweilen raumhohe Verglasungen unterstreichen den großzügigen und heiteren Eindruck der hellen Innenräume. Weiße Sonnenschutzvorhänge führen den wohnlichen Charakter in die Loggien hinaus und vermitteln ein Gefühl luftiger Leichtigkeit.
Das Staffelgeschoss nimmt zwei weitere Wohneinheiten mit großzügig dimensionierten, barrierefrei zugänglichen Dachgärten zwischen extensiv begrünten Flächen auf.
Die nahezu identischen Grundrisse in den Regelgeschossen sind so konzipiert, dass bei Bedarf ein Raum von einer Dreizimmerwohnung abgekoppelt und der Nachbarwohnung zugeschlagen werden kann und somit je eine Zwei- und eine Vierzimmerwohnung entstehen.
Der massiven Konstruktion aus Stahlbeton und Hochlochziegeln ist eine in zart lindgrünem Ton gehaltene Sichtschale aus Holzschindeln vorgehängt.
Bei der Auswahl der Materialien ging es darum, deren Eigenschaften in Bezug auf Dauerhaftigkeit, Temperaturträgheit, aber auch Wohngesundheit zu nutzen und den Einsatz von Kunststoffen und schwer reversiblen Fügungen im Ausbau weitgehend zu vermeiden.
Die großzügig gestalteten Außenanlagen lassen die zuvor an dieser Stelle betriebene Gärtnerei anklingen und vermeiden allzu große Härte bei der Abtrennung der privaten von den öffentlichen Bereichen.
In der Materialqualität spiegelt sich die Betonbau-Expertise des Bauherrn wider, der auch als Bauunternehmer fungierte. Die im selben Farbton und mit höchster Präzision hergestellten Sichtbetonfertigteile im Treppenhaus zelebrieren mit geichmäßigen Fugen zwischen Stützen und Balken das Prinzip von Tragen und Lasten.
Die Wärmeversorgung erfolgt über Erdsonden, eine Sole-Wasser-Wärmepumpe und die Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung. Im Sommer lässt sich das Heizungsnetz zentral in den Kühlmodus umschalten. Jedes Apartment verfügt über eine wohnungszentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Der Energie-Standard KfW Effizienzhaus 55 wurde bestätigt. Niederschlagswasser kann über eine Kiesrigole auf dem eigenen Grundstück versickern.
Schaulager
Ein weiterer, schmaler Baukörper lehnt sich an den angrenzenden Hang an; er bildet eine Abtrennung zum erhöht gelegenen privaten Anwesen des Bauherrn und wird als Schaulager genutzt. Die Notwendigkeit einer aufwendigen Hangsicherung barg die Chance, die nötige Struktur zu einem langgestreckten, nach Norden hin ausgerichteten Raum auszubauen, der perfekte Voraussetzungen für die Aufbewahrung und Präsentation von Kunst bietet. Die Betonkostruktion erfüllt somit sowohl statische wie auch sicherheitstechnische Anforderungen und übernimmt zudem Funktionen der Temperierung, vorwiegend durch die Betonkernaktivierung.
Die Längsseite wird von einem Oberlicht begleitet, das den Galerieraum indirekt mit Tageslicht versorgt. Zur unauffälligen LED-Grundbeleuchtung treten Spots an einer frei bespielbaren Stromschiene. Putzoberflächen erlauben das unaufwendige Umhängen kleinerer Formate; der mit einer speziellen Pinselstruktur hergestellte Anstrich lässt sich leicht und unauffällig ausbessern.
Ein weiterer, über ein Shed belichteter hoher Raum an der Schmalseite übernimmt die Funktion der vertikalen Erschließung und steht im Zusammenhang mit einer Teeküche und der Toilette. Die Verglasung der senkrechten Shedfläche lenkt die Aufmerksamkeit auf die Baumwipfel in unmittelbarer Nähe. Ein separater Ausguck inszeniert den Blick auf den Bussen, den Heiligen Berg der Region Oberschwaben.
Im EG bietet das aufgeständerte Gebäude überdachte Flächen für die Stellplätze des Wohnhauses nebenan und die notwendige Technik, etwa für die Erdsonden und für museumsgerechte Raumluft.
Die naturbelassene Boden-Deckel-Schalung aus Lärchenholz, die das Gebäude umkleidet, knüpft im Sinne des Weiterbauens direkt an die auf dem Grundstück verbliebene Scheune an und ist als Verneigung gegenüber dem vormaligen Gärtnereibetrieb zu verstehen. Die Holzoberflächen kontrastieren mit Deckleisten und Wasserspeiern aus Kupfer.
An prominenter Stelle an einer der Hauptverkehrsachsen der Stadt gelingt dem Baukörper sowohl ein gestalterisch hochwertiges Statement als auch die nötige Zurückhaltung, nach der der städtebauliche Kontext mit seiner extrem heterogenen Bebauung verlangt. Zurückweichende Fluchten und weit auskragende Loggien lassen bei der relativ großen Baumasse des Solitärs, die städtebaulich als Gegengewicht zum benachbarten Hochhaus dringend geboten war, kein Gefühl von Massivität aufkommen. Der Baukörper ist aufgelockert und mit der begrünten Umgebung verzahnt.
Die Wohnungen sind um eine zentrale Halle mit Wendeltreppe, Aufzug und Oberlicht herum gelagert. Auf drei Geschossen entwickeln sich 17 der 19 Apartments wie Kuchenstücke von einer schmalen Eingangsseite aus zur breiten Fassadenseite hin. Der zentrale Raum der Wohnungen ist jeweils ein großer zusammenhängender Wohn-Essbereich mit direktem, barrierefreiem Zugang zu einer Loggia in einer der Außenecken des Gebäudes oder im Erdgeschoss zu einer Terrasse.
Der sternförmige Grundriss ermöglicht allen Bewohnern ungestörten Aufenthalt in ihrem privaten Freibereich und erschließt unterschiedliche Aspekte der vom Grundstück aus gegebenen Ausblicke. Großflächige, bisweilen raumhohe Verglasungen unterstreichen den großzügigen und heiteren Eindruck der hellen Innenräume. Weiße Sonnenschutzvorhänge führen den wohnlichen Charakter in die Loggien hinaus und vermitteln ein Gefühl luftiger Leichtigkeit.
Das Staffelgeschoss nimmt zwei weitere Wohneinheiten mit großzügig dimensionierten, barrierefrei zugänglichen Dachgärten zwischen extensiv begrünten Flächen auf.
Die nahezu identischen Grundrisse in den Regelgeschossen sind so konzipiert, dass bei Bedarf ein Raum von einer Dreizimmerwohnung abgekoppelt und der Nachbarwohnung zugeschlagen werden kann und somit je eine Zwei- und eine Vierzimmerwohnung entstehen.
Der massiven Konstruktion aus Stahlbeton und Hochlochziegeln ist eine in zart lindgrünem Ton gehaltene Sichtschale aus Holzschindeln vorgehängt.
Bei der Auswahl der Materialien ging es darum, deren Eigenschaften in Bezug auf Dauerhaftigkeit, Temperaturträgheit, aber auch Wohngesundheit zu nutzen und den Einsatz von Kunststoffen und schwer reversiblen Fügungen im Ausbau weitgehend zu vermeiden.
Die großzügig gestalteten Außenanlagen lassen die zuvor an dieser Stelle betriebene Gärtnerei anklingen und vermeiden allzu große Härte bei der Abtrennung der privaten von den öffentlichen Bereichen.
In der Materialqualität spiegelt sich die Betonbau-Expertise des Bauherrn wider, der auch als Bauunternehmer fungierte. Die im selben Farbton und mit höchster Präzision hergestellten Sichtbetonfertigteile im Treppenhaus zelebrieren mit geichmäßigen Fugen zwischen Stützen und Balken das Prinzip von Tragen und Lasten.
Die Wärmeversorgung erfolgt über Erdsonden, eine Sole-Wasser-Wärmepumpe und die Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung. Im Sommer lässt sich das Heizungsnetz zentral in den Kühlmodus umschalten. Jedes Apartment verfügt über eine wohnungszentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Der Energie-Standard KfW Effizienzhaus 55 wurde bestätigt. Niederschlagswasser kann über eine Kiesrigole auf dem eigenen Grundstück versickern.
Schaulager
Ein weiterer, schmaler Baukörper lehnt sich an den angrenzenden Hang an; er bildet eine Abtrennung zum erhöht gelegenen privaten Anwesen des Bauherrn und wird als Schaulager genutzt. Die Notwendigkeit einer aufwendigen Hangsicherung barg die Chance, die nötige Struktur zu einem langgestreckten, nach Norden hin ausgerichteten Raum auszubauen, der perfekte Voraussetzungen für die Aufbewahrung und Präsentation von Kunst bietet. Die Betonkostruktion erfüllt somit sowohl statische wie auch sicherheitstechnische Anforderungen und übernimmt zudem Funktionen der Temperierung, vorwiegend durch die Betonkernaktivierung.
Die Längsseite wird von einem Oberlicht begleitet, das den Galerieraum indirekt mit Tageslicht versorgt. Zur unauffälligen LED-Grundbeleuchtung treten Spots an einer frei bespielbaren Stromschiene. Putzoberflächen erlauben das unaufwendige Umhängen kleinerer Formate; der mit einer speziellen Pinselstruktur hergestellte Anstrich lässt sich leicht und unauffällig ausbessern.
Ein weiterer, über ein Shed belichteter hoher Raum an der Schmalseite übernimmt die Funktion der vertikalen Erschließung und steht im Zusammenhang mit einer Teeküche und der Toilette. Die Verglasung der senkrechten Shedfläche lenkt die Aufmerksamkeit auf die Baumwipfel in unmittelbarer Nähe. Ein separater Ausguck inszeniert den Blick auf den Bussen, den Heiligen Berg der Region Oberschwaben.
Im EG bietet das aufgeständerte Gebäude überdachte Flächen für die Stellplätze des Wohnhauses nebenan und die notwendige Technik, etwa für die Erdsonden und für museumsgerechte Raumluft.
Die naturbelassene Boden-Deckel-Schalung aus Lärchenholz, die das Gebäude umkleidet, knüpft im Sinne des Weiterbauens direkt an die auf dem Grundstück verbliebene Scheune an und ist als Verneigung gegenüber dem vormaligen Gärtnereibetrieb zu verstehen. Die Holzoberflächen kontrastieren mit Deckleisten und Wasserspeiern aus Kupfer.