Modersohn & Freiesleben
Dachneubau, Berlin-Wilmersdorf
Wiederaufbau eines kriegszerstörten Dachgeschosses für Wohnzwecke
Nils Oehler
Es ist eine Aufgabe, die im heutigen Berlin selten geworden ist: Ein kriegszerstörtes Dach auf einem prächtigen Eckgebäude soll wiederaufgebaut werden und dem Wohnen Raum geben. Das Haus steht seit gut 130 Jahren, wie auch einige seiner Nachbargebäude. Sie bilden zusammen einen Straßenraum und bereichern den Hintergrund der neoklassizistischen Backsteinkirche St. Ludwig, welche namensgebend für den liebevoll angelegten Kirchplatz ist - ein Treffpunkt des gutbürgerlichen Wilmersdorfs seit jeher.
Unser Haus ist über vier Geschosse beinahe spiegelsymmetrisch aufgebaut: ein zentraler, um ein paar Stufen erhabener Eingang auf der Ecke, gerahmt von einer schmiedeeisern umrankten Tür. Recht gepflegt, nur das blässlich vergraute Lila der Fassade wirkt seltsam befremdlich und kühl. Hier leben viele Menschen schon seit langer Zeit, aus Familien blieben Einzelne zurück.
Über eine prächtige Marmortreppe erreicht man die erste Etage, und von dort je zwei Wohnungen. Diese waren ursprünglich sehr groß und über je ein weiteres Treppenhaus mit dem Hof verbunden, ein typisches Berliner Eck-Mietshaus. In den Hof wird nun ein Aufzug gebaut, an das zentrale Treppenhaus angebunden.
Das Dach war zur Hälfte zerstört und wurde als Flachdach wiederaufgebaut - ein überdauerndes Provisorium. Die andere Dach-Hälfte war stark baufällig und schadstoffbelastet. Brandschutz, Stadtplanung und Ensemble-Denkmalschutz gaben unserer Planung ein enges Korsett. Lediglich zwei große Wohnungen waren genehmigungsfähig. Immerhin - den zwei ehemaligen Dienstboten-Treppenhäusern sei Dank.
Wir gaben dem Dach ein paar untergeordnete Gauben an der Straßenfassade und einen eckbetonenden Giebel zum Ludwigkirchplatz. Eine zeitgemäße Interpretation der bauzeitlichen Gestaltung. Der neue Giebel gibt dem Haus, zusammen mit den zwei ursprünglich auch existierenden und nun wiederaufgebauten Eck-Türmchen Gesicht und Gestalt zurück. Der zentrale Raum hinter dem Giebel ist einer der beiden Wohnungen zugeordnet. Hier erlebt man die Größe des Daches in seiner maximalen Dimension. Es ist ausreichend Platz und Raum für eine Treppe und Galerie mit exklusivem Austritt Richtung Hof.
Hofseitig ist ein flachgeneigtes Dach hinzugekommen, das an wenigen Stellen zurückspringt und Dachterrassen nach Süd und Ost entstehen lässt. Holz ist das Material für den Dachstuhl, an einigen Stellen dürfen wir das Holz zeigen. Es wird farbig markiert in die Raumfluchten integriert. Es entstehen zwei fein detaillierte Wohnungen mit repräsentativen und privaten Räumlichkeiten, so wie es die Ausgangslage in den Geschossen darunter war, durchgesteckt und lichtdurchflutet, mit Terrassen und Blick über die Dächer von Berlin.
Mögen die künftigen zwei Mietparteien sich ihrem Privileg bewusst sein.
Unser Haus ist über vier Geschosse beinahe spiegelsymmetrisch aufgebaut: ein zentraler, um ein paar Stufen erhabener Eingang auf der Ecke, gerahmt von einer schmiedeeisern umrankten Tür. Recht gepflegt, nur das blässlich vergraute Lila der Fassade wirkt seltsam befremdlich und kühl. Hier leben viele Menschen schon seit langer Zeit, aus Familien blieben Einzelne zurück.
Über eine prächtige Marmortreppe erreicht man die erste Etage, und von dort je zwei Wohnungen. Diese waren ursprünglich sehr groß und über je ein weiteres Treppenhaus mit dem Hof verbunden, ein typisches Berliner Eck-Mietshaus. In den Hof wird nun ein Aufzug gebaut, an das zentrale Treppenhaus angebunden.
Das Dach war zur Hälfte zerstört und wurde als Flachdach wiederaufgebaut - ein überdauerndes Provisorium. Die andere Dach-Hälfte war stark baufällig und schadstoffbelastet. Brandschutz, Stadtplanung und Ensemble-Denkmalschutz gaben unserer Planung ein enges Korsett. Lediglich zwei große Wohnungen waren genehmigungsfähig. Immerhin - den zwei ehemaligen Dienstboten-Treppenhäusern sei Dank.
Wir gaben dem Dach ein paar untergeordnete Gauben an der Straßenfassade und einen eckbetonenden Giebel zum Ludwigkirchplatz. Eine zeitgemäße Interpretation der bauzeitlichen Gestaltung. Der neue Giebel gibt dem Haus, zusammen mit den zwei ursprünglich auch existierenden und nun wiederaufgebauten Eck-Türmchen Gesicht und Gestalt zurück. Der zentrale Raum hinter dem Giebel ist einer der beiden Wohnungen zugeordnet. Hier erlebt man die Größe des Daches in seiner maximalen Dimension. Es ist ausreichend Platz und Raum für eine Treppe und Galerie mit exklusivem Austritt Richtung Hof.
Hofseitig ist ein flachgeneigtes Dach hinzugekommen, das an wenigen Stellen zurückspringt und Dachterrassen nach Süd und Ost entstehen lässt. Holz ist das Material für den Dachstuhl, an einigen Stellen dürfen wir das Holz zeigen. Es wird farbig markiert in die Raumfluchten integriert. Es entstehen zwei fein detaillierte Wohnungen mit repräsentativen und privaten Räumlichkeiten, so wie es die Ausgangslage in den Geschossen darunter war, durchgesteckt und lichtdurchflutet, mit Terrassen und Blick über die Dächer von Berlin.
Mögen die künftigen zwei Mietparteien sich ihrem Privileg bewusst sein.