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RIEHLE KOETH

Rathaus Waldkraiburg

Filippo Bolognese Images
Filippo Bolognese Images
Ort
Waldkraiburg
Gebäudekategorie
Behörden, Regierungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2026
Material Fassade
Glas
Das Projekt umfasst den Ersatzneubau des nicht mehr sanierungsfähigen Rathauses aus den 70-er Jahren und die Neuordnung und Umgestaltung des Rathausumfeldes zu einer aktivierten und identitätsstiftenden Stadtmitte Waldkraiburgs.

Zentrales Leitbild für die städtebauliche Neuordnung ist eine Serie klar definierter, öffentlicher Räume mit spezifischer Funktion und unterschiedlichen Charakters: Der Rathaus-Neubau bildet als selbstbewusster Solitär und ‚erstes Haus am Platz‘ eine neue räumliche Kante am südlich vorgelagerten, klar gefassten Stadtplatz aus und steht als städtebauliche Figur mit leicht konischer Form im Dialog mit der polygonalen Christ-Königin-Kirche am gegenüberliegenden Ende der Stadtmitte. Nördlich des Rathaus-Neubaus besetzen drei präzise Ergänzungsbauten die Lücken zwischen den Bestandsbebauungen, um eine gefasste, gemeinschaftliche Mitte zu erzeugen. Die gezielten ‚Passstücke‘ grenzen an der Stelle des bestehenden, versiegelten Sartrouville-Platzes zukünftig eine grüne, parkähnliche Mitte von den beiden befestigten, baumüberstellten Plätzen vor dem Rathaus und der Christ-Königin-Kirche ab.

Im Maßstab des Stadtgrundrisses von Waldkraiburg bietet die neue Mitte als ‚grüner Stadtteppich‘ die einmalige Chance, den bestehenden ‚Grünen Ring‘ um Waldkraiburg zu komplettieren. Der vorgeschlagene Masterplan stellt in Verbindung mit Baumergänzungen in den Zubringerstraßen den ‚Ringschluss‘ der neuen grünen Stadtmitte mit dem ringförmigen Stadtwald her und leitest damit einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung und Qualität der Freiräume und zur Aufwertung des Stadtbildes und Stadtklimas.

Der Rathaus-Neubau setzt die umgestalteten, öffentlichen Freiräume der neuen Stadtmitte im Inneren des Gebäudes in Form einladender, großzügiger Bereiche öffentlichen Charakters fort. Mitarbeitende, Besucher, Bürger gelangen sowohl über den neuen Stadtplatz als auch über die neue grüne Mitte in ein zentrales Foyer, welches sich kreuzförmig in Richtung des Sitzungssaales als demokratische Mitte und einer kommunikativen Sitztreppe als Auftakt der repräsentativen Vertikalerschließung öffnet. Das doppelgeschossige Foyer ist als erweiterter Marktplatz konzipiert, welcher innen mit außen vernetzt und ein multifunktional bespielbares Angebot an die Stadtgesellschaft darstellt.

Ein öffentlicher Weg durch das Gebäude verbindet alle Etagen kurzläufig und intuitiv untereinander. Die Raumstruktur fördert den kommunikativen Austausch zwischen Mitarbeitenden und Bürgern und stellt eine flexible, zeitgemäße Arbeitswelt mit Bezügen nach innen zu einem geschützten Lichthof und nach außen über die neue Stadtmitte dar.