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RLP RÜDIGER LAINER + PARTNER

Innovatives Wohn- und Pflegehaus Döbling, Wien 2012

Hubert Dimko
Hubert Dimko
Ort
Wien
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Architekturpreis der Stadt Wien
Vergabeverfahren 2006
Planungsbeginn 2008
Baubeginn 2010
Fertigstellung 2012
Nutzfläche 29.790 m²

Aus dem Kuratorium Wiener Pensionistenheime" wurde in den 1990er Jahren das "Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser". Der Entwurf von RLP Rüdiger Lainer + Partner reflektiert diesen Paradigmenwechsel des Auftraggebers für das Zusammenleben älterer Menschen, feingeschärft für die städtebauliche Situation in Wien-Döbling: Der Bezug auf die Heterogenität der Umgebung und die Lesbarkeit der architektonischen Form wurden hier miteinander in Einklang gebracht, ohne die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu vernachlässigen. Rational strukturierte Raumelemente mit jeweils 2 betreuten Wohngruppen in drei Bereichen auf drei Etagen platziert, bilden "Äste" um den "Stamm" gemeinsamer Einrichtungen, zu denen Erschließungsbereiche und Servicezonen zählen. L-förmig um den Zentralbereich angeordnet, formen diese gebauten "Äste" gut proportionierten Stirnseiten, welche auf die Kleingliedrigkeit der Nachbarschaft eingehen. Gleichzeitig umschließen diese Wohngruppen die Außenanlagen des IWP (Innovatives Wohn- und Pflegeheim), differenziert nach deren jeweiliger Aufgabe. Perspektivisch verjüngend und durchaus repräsentativ gibt sich der Haupteingang im Westen, während die Baukörper nach Osten hin als Paravents der intimere Höfe für Bewohner und Besucher dienen. Mietwohnungen, eine Ärztepraxis und ein Kindergarten ergänzen die betreuten Bereiche des Hauses, um hier die soziale Interaktion auf das Niveau des (positiv) Alltäglichen zu bringen Zusammenleben ist also das Leitmotiv für den Betrieb des Hauses wie für die Architektur, welche den Rahmen definiert. Die Überschaubarkeit der Wohngruppen, die selbsterklärenden Wegfolgen und die Sensibilität im Umgang mit (vertrauten) Materialien ließen ein Ambiente entstehen, das den hohen, flexiblen Gebrauchswert mit der Optimierung räumlicher Zusammenhänge verbindet.