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SEHW Architektur

Büro- und Wohngebäude

Städtebau: Der Neubau ist als homogener Stadtblock konzipiert, der sich in seiner Höhenentwicklung an den Gründerzeitbauten des Schanzenviertels orientiert und den Blockrand entlang der Schanzenstraße und der Altonaer Straße schließt. Das hohe, großflächig verglaste EG bildet den Gebäudesockel, auf dem vier Vollgeschosse als flexibel nutzbare Mischung aus Wohn- und Büronutzung aufsatteln. Das Staffelgeschoss wird an die Fassadenflucht herangerückt und in das Fassadenbild eingegliedert, um dem Baukörper die notwendige Höhenentwicklung zu geben. Die Gebäudehöhe nimmt an der Schanzenstraße die Traufhöhe des Straßenzuges auf (nicht die des unmittelbaren Nachbarn!) und führt diese gleichmäßig um den Blockrand herum. Vor der angrenzenden Blockrandbebauung an der Altonaer Straße gibt es einen Höhenversatz über die beiden oberen Geschosse, so dass im Übergang zum Nachbarhaus das Höhenniveau an dieses angeglichen wird.

Der Stadtblock erhält zwei deutlich unterschiedliche Gesichter. Nach außen, zu den Straßenräumen der Schanzen- und der Altonaer Straße entsteht eine öffentliche „Stadtseite“. Die raumhohen Glasfassadenelemente erhalten durch eine durchlaufende Struktur von vorgehängten Balkonloggien eine horizontale Gliederung, die den Charakter der Blockrandbebauung betont und ein Spannungsmoment zu dem vertikal ausgerichteten Turmgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite bildet. Das Innere des Blocks ist wiederum als „Gartenseite“ konzipiert, die dem privaten, von der Stadt zurückgezogenen Charakter der Blockinnenseite entspricht. Dem als Gartenhof gestalteten Blockinnenraum entsprechend werden die zum Hof orientierten Wohnbalkone durch einen grünen Schleier aus Rankpflanzen eingehüllt, die an einer filigranen Stahlseilstruktur aus dem Hof emporwachsen. Durch eine „Fenster“-Struktur aus Rahmenelementen, um die die Rankpflanzen herumwachsen können, wird dieser Schleier zu einer „grünen Fassade“, die als Schutzhülle große Bereich der Balkone vor den Einblicken der gegenüberliegenden Einheiten schützt und trotzdem offene Ausblicke in den Hof gestattet.

Das EG erstreckt sich wie die beiden darunterliegenden Tiefgaragengeschosse über die gesamte Grundstücksfläche. Die so gewonnene Fläche erhöht die Flexibilität in der Nutzung der Gewerbeflächen. Darüber hinaus wird der begrünte Gartenhof im Blockinneren hochgelegt, wodurch dieser eine deutlich bessere Versorgung mit Tageslicht erfährt. Das Staffelgeschoss erhält zur Hofseite eine großzügige, umlaufende Dachterrasse, die der oberen Mietung eine außergewöhnliche Großzügigkeit und Nutzungsqualität verleihen.
Nutzungsstruktur: Der Stadtblock bietet ein Höchstmaß an Flexibilität in der Nutzung! Tragwerks- und Fassadenraster sowie die Geschosshöhen und die Anordnung der Treppenhäuser sind so konzipiert, dass sowohl Wohn- als auch Büronutzung problemlos darin untergebracht werden können. Durch die drei Treppenhäuser lassen sich pro Geschoss bis zu sieben Einheiten in den Größen zwischen ca. 55 m² und ca. 125 m² erschließen, die untereinander beliebig koppelbar sind.
Die Wohn- und Büromietungen können geschossweise im Gebäude verteilt werden, es ist aber auch eine Anordnung von Wohn- und Büroflächen auf dem gleichen Geschoss möglich, bei Bedarf auch über die unterschiedlichen Treppenhäuser zu erschließen.
Die Hauptadresse bildet das große, repräsentative Treppenhaus, welches von der Gebäudeecke Schanzen-/Altonaer Straße erschlossen wird und als innenliegendes Treppenhaus durch ein großes Oberlicht belichtet wird. Durch die geschwungene Form der Wände und des Aufzugschachtes sowie der Ausformung der Treppen- und Galeriebrüstungen als weiße Wandflächen erhält das Treppenhaus einen hellen und ausdrucksstarken Charakter, der dem neuen Wohn- und Geschäftshaus eine prägnante und sehr repräsentative Adresse verleiht.