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slapa oberholz pszczulny | sop architekten

Fürst & Friedrich

B+E Fotografie
B+E Fotografie
Ort
Düsseldorf
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2019
Material Fassade
Naturstein
Das Büro- und Geschäftshaus Fürst & Friedrich bildet einen markanten Neubau in der Düsseldorfer Innenstadt und rückt eine erhaltenswerte, klassizistische Bestandsfassade in den Mittelpunkt des Gebäudes. Der 115 Meter lange Baukörper trägt mit seiner klaren, reduzierten Architektur zur Beruhigung des Straßenbildes bei und öffnet sich an der Straßenecke Friedrichstraße / Fürstenwall mit großer Geste zum gegenüberliegenden Kirchplatz. Die opulente, historische Natursteinfassade, für die kein Denkmalschutz bestand, die den Bewohnern aber seit jeher als Identifikationsmerkmal ihres Viertels galt und den Architekten als unbedingt erhaltenswert erschien, wird von der transparenten Fläche der Glasfassade umgeben und als freigestellter Baukörper wahrgenommen. Das Relikt der ehemaligen, preußischen Rheinprovinz, das die Stadtwappen von Köln, Koblenz, Düsseldorf, Aachen und Trier zeigt, erhält damit eine ihm angemessene, hervorgehobene Position im Straßenraum und wird gleichzeitig zum adressbildenden Alleinstellungsmerkmal des Neubaus. Um einen größtmöglichen Kontrast zur Bestandsfassade herzustellen, präsentiert sich die ebenfalls aus Naturstein gefertigte Hauptfassade in strenger, zurückgenommener Form. Auf Vorsprünge und Gesimse wurde bewusst verzichtet, dagegen erzeugen einseitig angeschrägte,
35 Zentimeter tiefe Fensterlaibungen Plastizität und eine spannende Tiefenwirkung.
Im Innern eröffnet sich ein über 17 Meter hoher Luftraum, von dem aus die Architektur des Hauses besonders erlebbar wird. Ein schützenswertes Wandrelief wurde im Eingang am Fürstenwall positioniert und erinnert zusammen mit anderen erhaltenen Elementen an das vormalige Bestandsgebäude.
Die Bürogeschosse sind flexibel aufteilbar und beinhalten den jeweiligen Mieterwünschen entsprechend diverse Einrichtungsformen von Open-Space-Flächen mit Besprechungsinseln und Rückzugsbereichen über Kombizonen mit transparenten Konferenzräumen bis hin zu Einzel- oder Gruppenbüros. Zusätzliche Aufenthaltszonen werden durch Außenterrassen auf mehreren Etagen geschaffen. Das Gebäude wurde technisch und energetisch so optimiert, dass eine Zertifizierung nach dem LEED Gold Standard erreicht wurde.