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SSP Rüthnick Architekten

Hauptgebäude der Humboldt-Universität Berlin

Tomek Kwiatosz
Tomek Kwiatosz
Ort
Berlin
Instandsetzungen- und Modernisierungen im Hauptgebäude der Humboldt-Universität in mehreren Bauabschnitten bei laufendem Betrieb:
1. Denkmalgerechte Neugestaltung von Audimax, Senatssaal und Foyer

2. Umbau und Erweiterungsmaßnahmen zweier Lichthöfe: Östlicher Lichthof
(Veranstaltungssaal) und Westlicher Lichthof  (Einrichtung eines Studentenservicecenters)            

Planungsbeginn 2004
Realisierung 2005 – 2011 (in mehreren Bauabschnitten)
Leistung LP 1-9
Baukosten 11,1 Mio. € (gesamt)

Der Kernbau des heutigen Hauptgebäudes der Humboldt-Universität (HU) wurde 1748/49 bis 1766 als Palais für den Prinzen Heinrich von Preußen errichtet. Seit dem Jahr 1809 ist das Gebäude Hauptsitz der durch Wilhelm von Humboldt gründete Berliner Universität
Zwischen 1913 und 1920 wurde das ehemalige Prinzenpalais um zwei Seitenflügel in Richtung Norden erweitert, was dem Gebäude zu seiner gegenwärtigen H-Form verhalf. An der Nahtstelle des alten Prinzenpalais und der Hoffmann’schen Erweiterungsbauten entstanden so zwei Innenhöfe.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden 2/3tel des Universitätsgebäudes zerstört. Zwischen 1947 bis 1954 erfolgte der Wiederaufbau des Mitteltraktes, 1958 bis 1962 der Aufbau des Ostflügels. Seit 1975 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Zwischen 2004 und 2011 wurden die Innenhöfe an den Schnittstellen zwischen Mitteltrakt und östlichen wie westlichen Seitenflügel in Zusammenarbeit mit der Technischen Abteilung der HU instandgesetzt und für die Universitätsnutzung umgestaltet.
Beide Höfe erhielten eine Überdachung mit einer abgespannten, leichten Stahl-Glas-Konstruktion.
Der östliche Lichthof wurde somit im Jahr 2007 vom Lagerraum in einen multifunktionaler Ausstellungs- und Veranstaltungssaal umgewandelt.
Der westliche Lichthof beherbergt seit 2011 die zentrale Immatrikulationsstelle der HU (One-Stop-Agency) mit Informationstresen und mehreren Beratungsplätzen für Studenten. Ein optisches wie auch den Raumklang bestimmendes Element sind die großen kreisförmigen Akustikleuchten unterhalb der Glasüberdachung.
Weiterhin wurden angrenzenden Raumbereiche und Fassaden der Lichthöfe wurden denkmalgerecht saniert.

Das Auditorium Maximum im Hauptgebäude der HU befindet sich im 1. Obergeschoss des 1920 fertiggestellten östlichen Seitenflügels. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der HU wurden 2009, im Rahmen des „Konjunkturprogramms II“ der Bundesregierung, der Senatssaal und das Audimax, einschließlich der vor gelagerten großzügigen Treppenhalle und das Eingangsfoyer modernisiert und denkmalgerecht instandgesetzt. Darüber hinaus wurden alle Fensteranlagen erneuert, das Audimax erhielt einen neuen Bodenbelag und Bestuhlung, die dem Anspruch an einen repräsentativen Saal gerecht wird.
Das Gestaltungskonzept wahrt den Charakter der Ausbauphase aus den 1960er Jahren; das Farbkonzept des Raumes entwickelte sich aus der Farbigkeit der Materialien in der Treppenhalle und dem Foyer.