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Stefan Forster

Überseestadt

GEWOBA, Bremen
GEWOBA, Bremen
Ort
Bremen
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2022
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
1. Preis in einem Realisierungswettbewerb für geförderten Wohnungsbau
Seit Anfang der 2000er-Jahre befindet sich im Westen der Hansestadt Bremen eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas: Die Überseestadt. Auf einer Fläche von 300 Hektar wird das ehemalige Industriehafenareal sukzessive in einen gemischt genutzten Stadtteil mit Gewerbe und Dienstleistungen, Freizeit, Kultur und Wohnen umgewandelt. Die beiden Neubauten mit insgesamt 150 Wohnungen befinden sich auf einem schmalen Grundstück im östlichen Teil des Areals. Sie verfügen jeweils über einen Sockel, der Gewerbeflächen, Läden, Cafés und Wohnungen aufnimmt und dem Programm des multifunktionalen Stadtteils mit belebten Erdgeschosszonen folgt. Zu den grundlegenden Herausforderungen gehörten die laute Straßenseite (die Lärmemissionen erlaubten keine Aufenthaltsräume zur Straße hin) und der breite Wohnungsmix mit flexiblen Größen zwischen einem und fünf Zimmern. Der Entwurf löst diese Probleme durch die Gliederung der Baukörper in jeweils zwei Häuser, deren Giebelseiten die zusätzliche Belichtung der größeren Wohnungen ermöglicht und in den Zwischenbereichen Höfe entstehen lässt. Ein weiterer Effekt dieser Figur ist die plastische Gliederung des Volumens nach außen, die der Straße einen angenehmen Rhythmus verleiht. Der hohe Detaillierungsgrad der reliefartigen Fassade mit ihrem warmen Klinkerton verweist auf die Tradition Bremens als Stadt der Klinkerornamentik. Im Inneren zeichnen sich die durchgehend geförderten Wohnungen durch eine hohe Wohnqualität mit großzügigen Freibereichen in Form von Loggien und Terrassen aus.