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Abelmann Vielain Pock Architekten

Hörsaalanbau Fachhochschule Eberswalde

Fotograf: walter vielain
Fotograf: walter vielain
Ort
Eberswalde
Gebäudekategorie
Hochschulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Holz
Architektenpreis
Nominierung Baukulturpreis Brandenburg
Die Fachhochschule in Eberswalde, nordöstlich von Berlin gelegen, hat sich kürzlich in „Hochschule für Nachhaltige Entwicklung“ umbenannt. Programmatisch dazu passt der neue Hörsaalanbau, für den soeben das Richtfest gefeiert wurde: Er ist ein Gebäude in massiver Holzbauweise; der komplette, viergeschossige Rohbau wurde in nur acht Wochen errichtet. Die Architekten AVP Abelmann Vielein Pock (Berlin) sind sich sicher: „Die Hochschule erhält hier ein Gebäude mit Vorbildcharakter zum Thema ‚ressourcesparendes Bauen‘“.

Der Bestandsbau, ein schlichter Putzbau mit Walmdach, wurde 1930 als Institutsgebäude für Holzforschung und Bodenkunde der Forstlichen Hochschule Eberswalde errichtet. Bis heute wird es als Instituts- und Laborgebäude von der Hochschule genutzt. Es wurde saniert und um den genannten Anbau erweitert. Dieser enthält neben einer Ausweitung des Laborbereichs zusätzliche Büros, Gruppenräume, einen Seminarraum und einen Hörsaal mit 180 Sitzplätzen.

Diese Erweiterung wurde an Stelle einer abgerissenen Maschinenhalle im Osten des Bestandsgebäudes gebaut. Das freistehende Hauptgebäude ist ohne die Maschinenhalle ein symmetrisch gegliederter Solitär. Es liegt gegenüber der Straßenfront zurückgesetzt, sodass eine großzügige Eingangssituation entsteht – im Osten und Westen gerahmt von den beiden Neubauten Bibliothek und Seminargebäude mit Mensa von Herzog & de Meuron.

Der viergeschossige Anbau setzt die Gebäudeflucht fort und bildet mit seinem schlichten kubischen Baukörper einerseits eine Fortsetzung des Hauptgebäudes mit modernen Mitteln, andererseits lässt er das Hauptgebäude in seiner Kubatur und Symmetrie weiterhin erkennbar: Die Trauf- und Gaubenhöhen sowie das Prinzip der Lochfassade mit betonter Fensterrahmung wurden übernommen.
Auch Farbigkeit und homogene Struktur der Oberflächen des Hauptgebäudes setzen sich im Anbau fort. Die Holzschindelfassade erhält einen Anstrich, der den natürlichen Vergrauungseffekt vorwegnimmt und dem Grauton der Hauptfassade entspricht. Die Wände und Decken bleiben im Gebäudeinneren holzsichtig, so dass die Massivbauweise erkennbar bleibt. Die Herstellungs- und Baumethode ist material- und energiesparend, da große Bauteile im Werk vorgefertigt werden konnten.