ARCHITECTS COLLECTIVE
Wohnbebauung Einigkeitsstrasse
Jahr
2012
Location
Klagenfurt, Austria
Projekttyp
Wohnbau
Beschreibung
8 HÄUSER 2 PLÄTZE
STÄDTEBAULICHE LEITIDEE
8 kompakte Häuser, die manchmal gekoppelt und manchmal gedreht sind, vereinen sich zu einer Hauptstraße, einigen Gassen und 2 Plätzen. Diese städtebauliche Komposition verleiht dem Quartier Charakter, bildet eine gemeinsame gesellschaftliche Mitte und gibt der Wohnanlage ihre Identität. Die 8 Baukörper sind grundsätzlich identisch und zeichnen sich durch eine klare Formensprache aus. Sie erleben ihre Gliederung und Plastizität durch die variierende Orientierung der Dachgeschosse. Durch die durchlässige städtebauliche Struktur des Quartiers haben die Bewohner einen Blick auf die umliegende sehr grünen Stadtteile und auf die Karawanken was ein Gefühl der Offenheit erzeugt. Die Häuserstruktur des Quartiers fügt sich in die kleinteilige bzw. heterogene städtebauliche Umgebung ein und versucht nicht den Ort zu dominieren.
BAUKÖRPER UND ARCHITEKTUR
Die Gebäudevolumen der Baukörper sind effizient und energetisch optimiert. Durch die Anordnung der 4 Wohnungen der einzelnen Häuser um ein zentrales Stiegenhaus, entsteht ein gut belichteter Luftraum vom Keller bis zum Dachgeschoss mit einer effizienten Erschließung und einem energetisch äußerst vorteilhaften Verhältnis von Außenhülle zu Volumen. Im Erdgeschoss befinden sich in jedem Haus ein überdachter Vorbereich mit Fahrrad- und Kinderwagen- und Müllraum.
Die ringförmige Anordnung der Baukörper erzeugt im Inneren des Quartiers einen großen und einen kleinen Platz. Die parallel zur Annabichler Straße verlaufende Hauptstraße des Quartiers verbindet die beiden Plätze und erschließt die 8 Häuser durch ein übersichtlich strukturiertes Wegenetz. Dadurch entstehen private und halböffentliche Freibereiche mit differenzierter räumlicher Qualität. Sichtschutzbepflanzungen, Bäume und Holzterrassen gliedern die privaten Freibereichen und machen diese individuell nutzbar. Die Baukörper sind bewusst zurückhaltend, sie erhalten ihre Qualität durch saubere Detailgestaltung und Reduktion in Form und Material. Alle Wohnungen sind zumindest nach zwei Himmelsrichtungen orientiert, haben Balkone in den Obergeschossen und private Gartenflächen im Erdgeschoss.
Das gesamte Quartier ist autofrei konzipiert. Die Tiefgarage ist in Richtung Süden offen und die Kerne der 8 Häuser sind durch das von oben kommende natürliche Licht markiert. Der Entwurf greift den Höhenunterschied des Grundstücks auf, wodurch zur Erschließung der Tiefgarage keine Rampenanlage erforderlich ist. Im Süden sind offene, nicht überdachte Stellplätze auf dem Grundstück angeordnet, welche für Besucher reserviert sind. Entlang der beiden Straßen im Norden und Westen sind Stellplätze auf öffentlichem Gut angeordnet. Müllabfuhr, Feuerwehr und Einsatzfahrzeuge können die mittige Hauptstraße des Quartiers durchfahren.
Die 100 Wohnungen bestehen zu 79% aus identischen 3-Zimmer-Wohnungen (70-80 m²), zu 11% aus 2-Zimmer-Wohnungen (50 -55 m²) und zu 10% aus 4-Zimmer-Wohnungen (80-110 m²). Alle Wohnungen sind barrierefrei bzw. können durch die Zusammenlegung von Bad und WC barrierefrei umgestaltet werden, verfügen über einen eigenen Freibereich mit Balkonen oder Eigengärten und besitzen ein im Haus befindliches Kellerabteil sowie ein Autostellplatz.
FREI- UND GRÜNRAUM
Die Spielwiesen der beiden Plätze die Terrassen vor den Gemeinschaftsräumen und unterschiedlich bespielbaren Freibereiche bilden die grüne Mitte der Wohnanlage. Hier befinden sich auch der Kinderspielplatz und der Kleinkinderspielplatz, welche von beschatteten Aufenthaltsbereichen mit Bänken, Wiesen und Rasenflächen ergänzt werden. Die Bäume, Sträucher, Blumen und Gräser sind vorwiegend lokal und trockenresistent. Alle Wege sind beleuchtet und Angsträume wurden bewusst vermieden. Im Erdgeschoss sind Eigengärten den Wohnungen zugeordnet die auch eine Barriere zu den öffentlichen Wegen bilden. Entlang der Hauptstraße befinden sich Holzdeck-Terrassen als Rückzugsbereiche zum Verweilen und Entspannen.
Im Erdgeschoss eines der Häuser entlang der Hauptstraße befindet sich ein Gemeinschaftsraum mit zugeordneter Terrasse sowie auf einigen Häusern optionale Gemeinschaftsräume mit Dachterrasse als Möglichkeiten für Begegnung, Austausch und einem Miteinander unter freiem Himmel. Durch die Ausführung der Dächer mit extensiver Begrünung wird ein Beitrag zur Entlastung des Kanalnetzes und zur Verbesserung des Mikroklimas geleistet. Auf den Dachflächen von zwei Häusern sind Sonnenkollektoren (Warmwasser) geplant und Photovoltaikflächen sind optional für jede Bauphase ausführbar.
KONSTRUKTION UND ÖKONOMIE
Konstruktiv zeichnet sich der Entwurf durch ein einfaches klar strukturiertes statisches System aus, das beginnend in der Tiefgarage über alle Geschosse durchgehalten wird. Die Stahlbeton- und Mauerwerkskonstruktion ist gekennzeichnet durch optimiertes Achssystem, welches sowohl wirtschaftliche Spannweiten, als auch größtmögliche Varianz im Wohnungsschlüssel bietet. Im Untergeschoss werden wohnungszugeordnete Stellplätze und Kellerabteile sowie Wasch- und Technikräume angeboten. Ein Erdkern unter den beiden Plätzen ermöglicht höherwüchsige Baumpflanzungen. Die logische Grundrisskomposition und die richtige Positionierung von Installationswänden lassen einen einfachen barrierefreien Umbau aller Wohnungen zu. Es gibt keine reinen Nordwohnungen.
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Die größtmögliche Alltagstauglichkeit von Wohnungen und Wohnumfeld steht im Mittelpunkt der Planung mit dem Hintergrund der Kostengünstigkeit. Die Grundrisse weisen eine hohe Nutzungsneutralität der Individualräume auf. Eigengärten, Loggien und Terrassen ergänzen das Raumangebot mit gut nutzbaren Freibereichen. Die Fahrrad- und Kinderwagen-Räume sind gut zugänglich und einsichtig. Dem Aspekt der Wohnsicherheit wird sowohl durch die städtebaulich-architektonische Konzeption großer Übersichtlichkeit, als auch durch die entsprechenden Standards an Sicherheitsmaßnahmen Rechnung getragen. Angsträume werden durch die Baukörperstellung vermieden.
ENERGIEEFFIZIENZ
Laut Energieausweises gem. Richtlinie 6 der OIB wurde für das Haus 7 exemplarisch ein HWB = 19kWh/m²a pro m² konditionierter Brutto-Grundfläche errechnet unter Verwendung der typischen Aufbauten des KSW errechnet. Dies wird vorwiegend durch das Oberflächen-Volumenverhältnis (A/V Verhältnis) sowie die gute Dämmung der Außenwände und dem Einsatz von hochwertigen Isolierverglasungen erreicht. Die massive Bauweise gewährleistet die optimale Nutzung von Speichermassen für ein behagliches Raumklima im Sommer und Winter. Eine Regenwasserversickerung mit Mulden mit einer Längsneigung min 1 %, max. 4 % und einem 10 cm Oberboden mit Rasensaat ist für beide Bauabschnitte vorgesehen. Für die öffentliche Freiflächenbewässerung kann eine Regenwasserrückhaltung eingerichtet werden. Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt durch Fernwärme, hierfür sind Umformer Räume im Keller vorgesehen. Optional ist eine Latenter Wärmespeicher (Eis Wärmepumpe) im Garagenbereich in die Planung integriert. Der Speicher ist drei-seitig durch Erdreich umgeben und ist mit den Warmwasserkollektoren rückgekoppelt.
BAUABSCHNITTE
Das Quartier kann in zwei Bauabschnitte geteilt werden wobei der 1. Bauabschnitt die 4 östlichen Baukörper umfasst, der 2. Bauabschnitt die 4 westlichen Baukörper. Die Garagenerschließung, die Durchfahrbarkeit für Einsatz- und Müllfahrzeuge sind in jeder Bauphase uneingeschränkt gewährleistet. Im 1. Bauabschnitt stehen 47 Wohnungen mit entsprechenden Stellplätzen und im 2. Bauabschnitt 52 Wohnungen zur Verfügung.
2012
Location
Klagenfurt, Austria
Projekttyp
Wohnbau
Beschreibung
8 HÄUSER 2 PLÄTZE
STÄDTEBAULICHE LEITIDEE
8 kompakte Häuser, die manchmal gekoppelt und manchmal gedreht sind, vereinen sich zu einer Hauptstraße, einigen Gassen und 2 Plätzen. Diese städtebauliche Komposition verleiht dem Quartier Charakter, bildet eine gemeinsame gesellschaftliche Mitte und gibt der Wohnanlage ihre Identität. Die 8 Baukörper sind grundsätzlich identisch und zeichnen sich durch eine klare Formensprache aus. Sie erleben ihre Gliederung und Plastizität durch die variierende Orientierung der Dachgeschosse. Durch die durchlässige städtebauliche Struktur des Quartiers haben die Bewohner einen Blick auf die umliegende sehr grünen Stadtteile und auf die Karawanken was ein Gefühl der Offenheit erzeugt. Die Häuserstruktur des Quartiers fügt sich in die kleinteilige bzw. heterogene städtebauliche Umgebung ein und versucht nicht den Ort zu dominieren.
BAUKÖRPER UND ARCHITEKTUR
Die Gebäudevolumen der Baukörper sind effizient und energetisch optimiert. Durch die Anordnung der 4 Wohnungen der einzelnen Häuser um ein zentrales Stiegenhaus, entsteht ein gut belichteter Luftraum vom Keller bis zum Dachgeschoss mit einer effizienten Erschließung und einem energetisch äußerst vorteilhaften Verhältnis von Außenhülle zu Volumen. Im Erdgeschoss befinden sich in jedem Haus ein überdachter Vorbereich mit Fahrrad- und Kinderwagen- und Müllraum.
Die ringförmige Anordnung der Baukörper erzeugt im Inneren des Quartiers einen großen und einen kleinen Platz. Die parallel zur Annabichler Straße verlaufende Hauptstraße des Quartiers verbindet die beiden Plätze und erschließt die 8 Häuser durch ein übersichtlich strukturiertes Wegenetz. Dadurch entstehen private und halböffentliche Freibereiche mit differenzierter räumlicher Qualität. Sichtschutzbepflanzungen, Bäume und Holzterrassen gliedern die privaten Freibereichen und machen diese individuell nutzbar. Die Baukörper sind bewusst zurückhaltend, sie erhalten ihre Qualität durch saubere Detailgestaltung und Reduktion in Form und Material. Alle Wohnungen sind zumindest nach zwei Himmelsrichtungen orientiert, haben Balkone in den Obergeschossen und private Gartenflächen im Erdgeschoss.
Das gesamte Quartier ist autofrei konzipiert. Die Tiefgarage ist in Richtung Süden offen und die Kerne der 8 Häuser sind durch das von oben kommende natürliche Licht markiert. Der Entwurf greift den Höhenunterschied des Grundstücks auf, wodurch zur Erschließung der Tiefgarage keine Rampenanlage erforderlich ist. Im Süden sind offene, nicht überdachte Stellplätze auf dem Grundstück angeordnet, welche für Besucher reserviert sind. Entlang der beiden Straßen im Norden und Westen sind Stellplätze auf öffentlichem Gut angeordnet. Müllabfuhr, Feuerwehr und Einsatzfahrzeuge können die mittige Hauptstraße des Quartiers durchfahren.
Die 100 Wohnungen bestehen zu 79% aus identischen 3-Zimmer-Wohnungen (70-80 m²), zu 11% aus 2-Zimmer-Wohnungen (50 -55 m²) und zu 10% aus 4-Zimmer-Wohnungen (80-110 m²). Alle Wohnungen sind barrierefrei bzw. können durch die Zusammenlegung von Bad und WC barrierefrei umgestaltet werden, verfügen über einen eigenen Freibereich mit Balkonen oder Eigengärten und besitzen ein im Haus befindliches Kellerabteil sowie ein Autostellplatz.
FREI- UND GRÜNRAUM
Die Spielwiesen der beiden Plätze die Terrassen vor den Gemeinschaftsräumen und unterschiedlich bespielbaren Freibereiche bilden die grüne Mitte der Wohnanlage. Hier befinden sich auch der Kinderspielplatz und der Kleinkinderspielplatz, welche von beschatteten Aufenthaltsbereichen mit Bänken, Wiesen und Rasenflächen ergänzt werden. Die Bäume, Sträucher, Blumen und Gräser sind vorwiegend lokal und trockenresistent. Alle Wege sind beleuchtet und Angsträume wurden bewusst vermieden. Im Erdgeschoss sind Eigengärten den Wohnungen zugeordnet die auch eine Barriere zu den öffentlichen Wegen bilden. Entlang der Hauptstraße befinden sich Holzdeck-Terrassen als Rückzugsbereiche zum Verweilen und Entspannen.
Im Erdgeschoss eines der Häuser entlang der Hauptstraße befindet sich ein Gemeinschaftsraum mit zugeordneter Terrasse sowie auf einigen Häusern optionale Gemeinschaftsräume mit Dachterrasse als Möglichkeiten für Begegnung, Austausch und einem Miteinander unter freiem Himmel. Durch die Ausführung der Dächer mit extensiver Begrünung wird ein Beitrag zur Entlastung des Kanalnetzes und zur Verbesserung des Mikroklimas geleistet. Auf den Dachflächen von zwei Häusern sind Sonnenkollektoren (Warmwasser) geplant und Photovoltaikflächen sind optional für jede Bauphase ausführbar.
KONSTRUKTION UND ÖKONOMIE
Konstruktiv zeichnet sich der Entwurf durch ein einfaches klar strukturiertes statisches System aus, das beginnend in der Tiefgarage über alle Geschosse durchgehalten wird. Die Stahlbeton- und Mauerwerkskonstruktion ist gekennzeichnet durch optimiertes Achssystem, welches sowohl wirtschaftliche Spannweiten, als auch größtmögliche Varianz im Wohnungsschlüssel bietet. Im Untergeschoss werden wohnungszugeordnete Stellplätze und Kellerabteile sowie Wasch- und Technikräume angeboten. Ein Erdkern unter den beiden Plätzen ermöglicht höherwüchsige Baumpflanzungen. Die logische Grundrisskomposition und die richtige Positionierung von Installationswänden lassen einen einfachen barrierefreien Umbau aller Wohnungen zu. Es gibt keine reinen Nordwohnungen.
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Die größtmögliche Alltagstauglichkeit von Wohnungen und Wohnumfeld steht im Mittelpunkt der Planung mit dem Hintergrund der Kostengünstigkeit. Die Grundrisse weisen eine hohe Nutzungsneutralität der Individualräume auf. Eigengärten, Loggien und Terrassen ergänzen das Raumangebot mit gut nutzbaren Freibereichen. Die Fahrrad- und Kinderwagen-Räume sind gut zugänglich und einsichtig. Dem Aspekt der Wohnsicherheit wird sowohl durch die städtebaulich-architektonische Konzeption großer Übersichtlichkeit, als auch durch die entsprechenden Standards an Sicherheitsmaßnahmen Rechnung getragen. Angsträume werden durch die Baukörperstellung vermieden.
ENERGIEEFFIZIENZ
Laut Energieausweises gem. Richtlinie 6 der OIB wurde für das Haus 7 exemplarisch ein HWB = 19kWh/m²a pro m² konditionierter Brutto-Grundfläche errechnet unter Verwendung der typischen Aufbauten des KSW errechnet. Dies wird vorwiegend durch das Oberflächen-Volumenverhältnis (A/V Verhältnis) sowie die gute Dämmung der Außenwände und dem Einsatz von hochwertigen Isolierverglasungen erreicht. Die massive Bauweise gewährleistet die optimale Nutzung von Speichermassen für ein behagliches Raumklima im Sommer und Winter. Eine Regenwasserversickerung mit Mulden mit einer Längsneigung min 1 %, max. 4 % und einem 10 cm Oberboden mit Rasensaat ist für beide Bauabschnitte vorgesehen. Für die öffentliche Freiflächenbewässerung kann eine Regenwasserrückhaltung eingerichtet werden. Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt durch Fernwärme, hierfür sind Umformer Räume im Keller vorgesehen. Optional ist eine Latenter Wärmespeicher (Eis Wärmepumpe) im Garagenbereich in die Planung integriert. Der Speicher ist drei-seitig durch Erdreich umgeben und ist mit den Warmwasserkollektoren rückgekoppelt.
BAUABSCHNITTE
Das Quartier kann in zwei Bauabschnitte geteilt werden wobei der 1. Bauabschnitt die 4 östlichen Baukörper umfasst, der 2. Bauabschnitt die 4 westlichen Baukörper. Die Garagenerschließung, die Durchfahrbarkeit für Einsatz- und Müllfahrzeuge sind in jeder Bauphase uneingeschränkt gewährleistet. Im 1. Bauabschnitt stehen 47 Wohnungen mit entsprechenden Stellplätzen und im 2. Bauabschnitt 52 Wohnungen zur Verfügung.