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augustinundfrank/winkler

Atelier

Architektonisches und konstruktives Konzept
    
Das Grundstück Lehrter Straße Ecke Kruppstraße 17-18 in Berlin Mitte ist Teilbereich des Geländes einer ehemaligen Militärschneiderei. Auf dem Grundstück selbst befand sich das Dienstwohngebäude des Direk-tors. Von diesem Gebäude, das im Krieg zerstört wurde, ist entlang der Lehrter- und der Kruppstraße das Sockelmauerwerk der Außenwände bis zur Höhe des Sockelgesimses (ca. 1,9m hoch) erhalten. Diese Rest-fassade steht unter Schutz und bleibt als Einfriedung des Grundstücks zu den beiden Straßen bestehen. Entlang der Kruppstr. steht das Atelier in der Bauflucht und stülpt sich über den alten Gebäudesockel. Gegrün-det ist es auf der vorhandenen Tiefengründung des Vorgängerbaues, die als Mauerwerkskonstruktion bis zu 9 Meter hinabreicht.
Nach einem Vorprojekt als Umbau und Erweiterung, an anderer Stelle, waren das Raumprogramm und die funktionalen Anforderungen gut be-kannt und bereits erprobt. Mit dem Neubau in der Lehrter Strasse konnte eine „Ateliermaschine“ entwickelt werden, die allen Anforderungen in       idealer Weise gerecht wird. Das Raumprogramm besteht aus zwei Ar-beitsräumen mit Oberlicht, einem Lager und Archiv, Büro- und Wohn-räumen und einigen Nebenräumen. Es ist mit einem geringen Anteil an Erschließungsflächen in einem kompakten Kubus von 12,5 x 25 x 12,5 m untergebracht. Differenzierungen im Licht, den Ausblicken und Bezie-hungen zum Außenraum charakterisieren die einzelnen Raumbereiche so, dass Raumgrenzen im herkömmlichen Sinne ersetzt werden durch Klang und Stimmung der Räume.
Die Entscheidungen zur Konstruktion und Außenhaut des Gebäudes wurden bestimmt durch die Nachbarschaft der preußischen Klinkerbau-ten mit  ihren einfachen Details und Naturstein Intarsien und durch die  Anforderungen an die Oberflächen der Arbeitsräume. Diese sind mit Trockenbauschalen aus Gipskarton als Arbeitsflächen ausgekleidet. Entstanden ist ein Stahlbetonbau mit Innendämmung und einer äußeren Schalung aus sägerauen Brettern als Sichtfläche. Die Außenwände wurden fugenlos in 6 Abschnitten, unter Verwendung gleicher Schalele-mente, betoniert. Bei den Fenstern sind die Funktionen Belichtung und Belüftung überwiegend getrennt und jeweils eigenständigen Konstrukti-onen zugeordnet.


Planung und Bauleitung:     
augustinundfrankarchitekten - Projektleitung Julia Lorenz, Mitarbeit Marius Mensing
Tragwerksplanung:
Pichler Ingenieure GmbH Berlin – Andreas Schulz
Technische Gebäudeausrüstung:
Rentschler und Riedesser Ingenieurgesellschaft mbH Berlin
Lichtplanung:
Studio Dinnebier Berlin

Daten
Bauzeit: Februar bis Dezember 2007
Nutzfläche: 658 qm
BGF:  782 qm
BRI: 4094 cbm