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Barkow Leibinger

Trumpf Betriebskindertagesstätte

Stefan Müller
Stefan Müller
Ort
Ditzingen
Gebäudekategorie
Kitas, Kindergärten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2019
Material Fassade
Holz
Am nordwestlichen Rand des Trumpf-Campus in Ditzingen entstand die erste Betriebskindertagesstätte des Werkzeugmaschinenbauers. Als reine Massivholzkonstruktion wurde das eingeschossige Gebäude in einem Südtiroler Werk vorgefertigt und anschließend vor Ort montiert. Die Kindertagesstätte bietet Platz für 75 Kinder, darunter auch für die Kinder der Gemeinde.

Das Haus nimmt sich innerhalb des industriellen Kontextes stark zurück und fügt sich mit seiner niedrigen Höhe nahezu übergangslos in die Topografie ein. Mit seinem flach geneigten Satteldach, das als offenes und sichtbares Sparrendach ausgebildet ist, knüpft der Bau an die Architektur benachbarter Bauernhöfe an. Im Hinblick auf die Witterungseinflüsse hat das begrünte Dach auf allen vier Gebäudeseiten einen Überstand, der in der Tiefe variiert und Räume sowie Terrasse etwa vor direkter Sonneneinstrahlung oder Regen schützt. Zur natürlichen Belichtung, Belüftung und Entrauchung sind seitlich der Firstlinie großzügige Oberlichter angeordnet.

Das Gebäudetragwerk wurde aus vorgefertigten, unverleimten Massivholzelementen errichtet. Die Tragschicht setzt sich aus zwei je 6 cm starken KVH-Schichten (Tanne) zusammen, zusammengeführt über einen Schwalbenschwanzverbinder. Die äußere Bekleidung besteht aus einer 2,7 cm starken Decklage aus Weißtanne, die überall im Sichtbereich zum Einsatz kommt. Dazwischen befindet sich die Holzfaserdämmung. Die Hölzer stammen aus PEFC-zertifizierten Wäldern und wurden leimfrei gefertigt. Die Pfetten der Dachkonstruktion sind verschraubt. Die gesamte Konstruktion ist auf potentielle Wieder- bzw. Weiterverwendung ausgerichtet. Der ökologische Fußabdruck der Baustelle blieb dank der Zusammenarbeit mit dem Holzwerk in Südtirol und folglich kurzen Lieferwegen gering. Für eine umweltfreundliche Wärmeerzeugung sorgt die Pelletheizung.

Der Kita-Innenraum wird durch acht Kuben gegliedert, die ein mäandernden Flur miteinander verbindet. In den Kuben befinden sich die Gruppen- und Mitarbeiterräume, eine Garderobe und eine Küche. An drei Stellen innerhalb des Gebäuderiegels weitet sich der Flur auf, wodurch kleine „Plätze“ entstehen. Diese drei Zwischenräume stehen der gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung und haben über ihre großflächige Verglasung einen direkten Bezug zum Außenraum.
Das Gebäude ist komplett barrierefrei und hat den Energiestandard KfW 55.