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BEHF Architects

Wohnkomplex VORGARTENSTRASSE 98-106

BEHF Architects entwickelt vier Wohntürme die sich nahtlos in die üppige Landschaft einfügen.
Rupert Steiner
Rupert Steiner
Ort
Wien
Gebäudekategorie
Wohnungen, Einbauten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2019
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
2020 Architecture MasterPrize
Honorable Mention 2020 Architizer A+Awards - Special Mention
Das Gebiet um den früheren Nordbahnhof im 2. Wiener Gemeindebezirk, für das BEHF Architects mit der Entwicklung von vier hochwertigen Wohngebäuden beauftragt wurde, ist zurzeit eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Wiens. Die Gebäude sind Teil des städtebaulichen Masterplans „Freie Mitte-Vielseitiger Rand“, der von StudioVlayStreeruwitz entwickelt wurde.
Ein zentrales Merkmal des Masterplans für das Areal des vormaligen Nordbahnhofs ist die Entwicklung und Erhaltung attraktiver Grünflächen und Freibereiche zwischen den Gebäuden. Die neu errichteten Baukörper ergänzen die Nachbarschaft und bilden den städtischen Abschluss der Vorgartenstraße zur geplanten Stadtwildnis.

Die Bebauung nimmt die Straßenflucht der Vorgartenstraße auf, erhebt sich von einem Sockel der ein und zweigeschossige hofseitig gelegene Apartments enthält, bis zu den Top-Floor Apartments, die über den Mittelgeschoßen mit einer Vielfalt an Wohnungstypen liegen. Das höchste Gebäude hat acht Stockwerke. Der großzügige Vorbereich zur Vorgartenstraße interpretiert den traditionellen Vorgarten zeitgemäß. Er ist unterteilt in kleinere Gärten, die ihrerseits durch die zentrale Grünzone „Freie Mitte“ verbunden sind. Durch die neue Wohnzone breitet sich ein Netz an Pfaden aus.

Die Wohngassen sorgen für die Durchwegung zwischen Straße und Park. Die Planung fügt sich durch das üppiges Grün zwischen den Gebäuden nahtlos in die natürliche Landschaft ein.

Die neuen Gebäude bilden eine lockere Abfolge von Hochpunkten und niedrigen Hofhäusern, um die der Außenraum fließen kann. Zwei Gebäude (Bauteil 1 und 2) sind über ein gemeinsames Sockelgeschoss verbunden, dass mit durchgestreckten Patiowohnungen eine besondere Wohntypologie im Erdgeschoss bietet.

Die Gebäude 1,3 und 4 enthalten sechs Wohneinheiten pro Geschoß, die durch gemeinsame, zentrale Stiegenhäuser erschließbar sind. Die Wohnungen im Bauteil 2 werden über Laubengänge erschlossen. Die Wohnungen von Bauteil 5 und die Patiowohnungen im Bauteil 2 werden direkt von einer Wohngasse erschlossen. Für jedes Gebäude variiert die Lage der Eingänge.

Die Gestaltung der Türme erlaubt eine aktive Erdgeschossbespielung, die das Kombinieren von sowohl gemeinschaftlich genutzten Bereichen als auch Wohnungen beinhaltet. Vorgärten sorgen für einen sanften Übergang zwischen den Häusern und dem Straßenraum.

Zu jedem Apartment zählt ein separater offener Raum in der Form einer großzügigen Loggia oder eines privaten Gartens im Erdgeschoss. Bodentiefe Fenster schaffen helle freundliche Wohnräume und bieten einen atemberaubenden Panoramablick auf Wien.

Wesentliches Gestaltungsmerkmal der einzelnen Baukörper ist eine Fassade aus Klinkerziegeln, dessen Materialität sich auf die Bahnhofsbauten des Nordbahnhofs bezieht und die Geschichte dieses neuen urbanen aufkommenden Viertels weiterzeichnet.
Über horizontale Metallbänder wird die Fassade in einzelne, ein oder zweigeschossige Bereiche aufgeteilt und so die Gebäudeproportion verändert. Durch die Zusammenfassung mehrerer Geschosse wird die Gebäudehöhe zusätzlich kaschiert. Die Positionierung der Fenster, die als „Französische Fenster“ ausgeführt werden, wird von Bereich zu Bereich leicht variiert, so dass ein lebendiges, lockeres Fassadenbild entsteht. Die Farbigkeit der Metallgeländer von Fenstern und Loggien orientiert sich an der Farbe der Klinkerriemchen und bilden so eine einheitliche Erscheinung mit starkem Wiedererkennungswert.

Durch die besondere Lage im Stadtraum, im Nahbereich unterschiedlicher hochwertiger Erholungsräume (bestehend oder in Entwicklung befindlich), wird das Verkehrsaufkommen im Umfeld effektiv verringert.

Das Konzept der BEHF Architects für die Vorgartenstraße geht Hand in Hand mit dem Ziel der Stadt Wien, kompakte, leistbare Einheiten zu entwickeln. Durch die gewählte Architektursprache ist gleichzeitig eine zeitlose Qualität und Ruhe in einem jungen und dynamischen Wiener Stadtentwicklungsgebiet gegeben.