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bfstudio-architekten

Schul- und Wohnstätte Oberlinhaus

Foto: © Reinhard Görner
Foto: © Reinhard Görner
Ort
Potsdam
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2001
Material Fassade
Glas
2001 erhält das Oberlinhaus in Potsdam, eine Schul- und Wohnstätte für taubblinde Kinder, neben einer Komplettmodernisierung und einem Anbau mit 10 zusätzlichen Schul- und Therapieräumen eine neue, therapeutisch orientierte Raumarchitektur.
Die wellenförmige Gestaltung in den Durchgängen ermöglicht eine physische Orientierung, bereichert die Wahrnehmungswelt der taubblinden Kinder und vermittelt ihnen Geborgenheit.
Im Schulbereich zieht sich das sogenannte "Kontaktband" wellenförmig durch die Flure. Das geschwungene Tastband hilft den Schüler*innen bei der Orientierung. Angebracht auf Höhe der Unterrichtsräume, gibt das Band jeweils unterschiedliche Vibrationssignale ab, die von den Kindern taktil identifiziert werden.

In dem Kontaktband ist zugleich ein klanggenerierendes Systems installiert. Die Klänge sind unterhalb der für hörende Menschen akkustisch wahrnehmbaren Frequenz, und werden als Körperschall über die wellenförmige Holzkonstruktion erfahrbar. Die Holzkonstruktion wird zum Ersatzmedium für die Ausbreitung der klanglichen Schwingungen und zugleich als Orientierungselement im Flur. Das Tastband schwingt sich entlang des Flures und nimmt damit sowohl die Schallschwingung thematisch auf, interpretiert aber auch die gebogene Linie als Leitthema für die Orientierung der taubblinden Kinder in der Wohnstätte wie in der Schule. Die klangerzeugenden Transducern sind auf der Innenseite der Holzkonstruktion gegenüber den Zugängen zu den Therapieräumen angebracht.

Das Tastband wurde in Kooperation mit dem Klangkünstler Alex Arteaga entwickelt.